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Neue Abhängigkeiten beim Gas

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC)

Wir haben es geschafft! Die Gasversorgung dürfte aller Voraussicht nach für diesen Winter/Frühjahr gesichert sein. Und hier müssen wir sagen, auch wenn es die Grünen und Klimakleber nicht gerne zur Kenntnis nehmen, auch wegen des Klimawandels, der uns wieder einen milden Winter bescherte. So machte es weniger Mühe, als Verbraucher Gas zu sparen. Und nicht zu vergessen, die gesamte Wirtschaft trug dazu mit effizienten Energiesparmaßnahmen bei.

So konnte wiederum die EU für 2023 den Plan ausarbeiten, dass bis November 2023 die Speicher gefüllt sein müssen. Das müsste eigentlich machbar sein, denn der Gaspreis ist fast wieder auf Normalniveau gefallen. Aktuell kostet die Kilowattstunde 11,4 Cent für Neukunden, kein Vergleich zu den gut 40 Cent im November 2022. Dass wir allerdings noch einmal das Vorkriegsniveau von rund 5 Cent erreichen werden, bleibt wohl eine Illusion.

Und mit den neuen fünf Flüssiggasterminals in Europa, darunter zwei in Deutschland, sind auch schon die Weichen für eine hoffentlich reibungslose Versorgung gestellt. Das Flüssiggas ist zwar teurer als das russische Pipelinegas, aber immer noch bezahlbar.

Und wir sind von Russland unabhängig, auch nach dem Ende des Krieges. Die Politiker hierzulande versprachen sich und uns als Verbraucher, sich nie wieder von totalitären Regimen bei der Energieversorgung abhängig zu machen. Nur dürfte es schwer fallen, das Versprechen einzuhalten, denn derzeit bildet sich eine neue Situation am Weltmarkt heraus.

Wenn deutsche Energiekonzerne sich künftig Gaslieferungen etwa von unseren Partnern aus den USA sichern wollen, werden sie sich möglicherweise nicht an amerikanische Produzenten wenden müssen, sondern an chinesische Zwischenhändler. China hat sich mit langfristigen Verträgen bereits still und heimlich einen großen Teil der globalen Gasproduktion gesichert. 

Bei seinen Bemühungen, die Gasversorgung für die kommenden Jahre mit dem Import von Flüssiggas zu decken, wird Deutschland sich in Zukunft mit diesem neuen Akteur mit seinen ganz eigenen Interessen arrangieren müssen. China baut seine Rolle auf dem globalen LNG-Markt strategisch aus, von einem reinen Importeur zum dominierenden Zwischenhändler. Chinesische Unternehmen haben laut Daten des Analysehauses BloombergNEF bereits langfristige Lieferverträge für dieses und die kommenden Jahre abgeschlossen wie kein anderes Land. Dieser Trend, heißt es in einem Bericht, dürfte sich in den kommenden Jahren fortsetzen und dafür sorgen, dass chinesische Energiehändler den globalen LNG-Markt über Jahrzehnte dominieren werden.

Wir haben es geschafft! Die Gasversorgung dürfte aller Voraussicht nach für diesen Winter/Frühjahr gesichert sein. Und hier müssen wir sagen, auch wenn es die Grünen und Klimakleber nicht gerne zur Kenntnis nehmen, auch wegen des Klimawandels, der uns wieder einen milden Winter bescherte. So machte es weniger Mühe, als Verbraucher Gas zu sparen. Und nicht zu vergessen, die gesamte Wirtschaft trug dazu mit effizienten Energiesparmaßnahmen bei.

So konnte wiederum die EU für 2023 den Plan ausarbeiten, dass bis November 2023 die Speicher gefüllt sein müssen. Das müsste eigentlich machbar sein, denn der Gaspreis ist fast wieder auf Normalniveau gefallen. Aktuell kostet die Kilowattstunde 11,4 Cent für Neukunden, kein Vergleich zu den gut 40 Cent im November 2022. Dass wir allerdings noch einmal das Vorkriegsniveau von rund 5 Cent erreichen werden, bleibt wohl eine Illusion.

Und mit den neuen fünf Flüssiggasterminals in Europa, darunter zwei in Deutschland, sind auch schon die Weichen für eine hoffentlich reibungslose Versorgung gestellt. Das Flüssiggas ist zwar teurer als das russische Pipelinegas, aber immer noch bezahlbar.

Und wir sind von Russland unabhängig, auch nach dem Ende des Krieges. Die Politiker hierzulande versprachen sich und uns als Verbraucher, sich nie wieder von totalitären Regimen bei der Energieversorgung abhängig zu machen. Nur dürfte es schwer fallen, das Versprechen einzuhalten, denn derzeit bildet sich eine neue Situation am Weltmarkt heraus.

Wenn deutsche Energiekonzerne sich künftig Gaslieferungen etwa von unseren Partnern aus den USA sichern wollen, werden sie sich möglicherweise nicht an amerikanische Produzenten wenden müssen, sondern an chinesische Zwischenhändler. China hat sich mit langfristigen Verträgen bereits still und heimlich einen großen Teil der globalen Gasproduktion gesichert. 

Bei seinen Bemühungen, die Gasversorgung für die kommenden Jahre mit dem Import von Flüssiggas zu decken, wird Deutschland sich in Zukunft mit diesem neuen Akteur mit seinen ganz eigenen Interessen arrangieren müssen. China baut seine Rolle auf dem globalen LNG-Markt strategisch aus, von einem reinen Importeur zum dominierenden Zwischenhändler. Chinesische Unternehmen haben laut Daten des Analysehauses BloombergNEF bereits langfristige Lieferverträge für dieses und die kommenden Jahre abgeschlossen wie kein anderes Land. Dieser Trend, heißt es in einem Bericht, dürfte sich in den kommenden Jahren fortsetzen und dafür sorgen, dass chinesische Energiehändler den globalen LNG-Markt über Jahrzehnte dominieren werden.Nach dem abrupten Ende der russischen Gaslieferungen nach Deutschland und in große Teile Europas ist ein Wettlauf der Verbraucherländer nach den begrenzten Reserven der großen Förderländer entstanden. So bemühen sich deutsche Unternehmen, mit Unterstützung der Bundesregierung, um Lieferzusagen unter anderem aus dem Golfstaat Katar. Die chinesischen Energiekonzerne sind allerdings erheblich erfolgreicher. So vereinbarte der staatliche Öl- und Gasriese Sinopec im vergangenen Jahr mit Katar einen der größten LNG-Deals aller Zeiten. Laut BloombergNEF hat China in den letzten beiden Jahren bei US-Exporteuren, den bisher wichtigsten LNG-Lieferanten Deutschlands, so viele Verträge abgeschlossen wie kein anderes Land. Da kam leider Bundeswirtschafts- und Energieminister Robert Habeck wieder zu spät und war mit Katar im falschen Land. Und ob Bundeskanzler Olaf Scholz in Afrika mehr als ein Versprechen bekam, die Erdgasfelder dort mit deutscher Hilfe zu erschließen, dürfen wir angesichts der neuen Lage auf dem Weltmarkt auch bezweifeln. 

„China first“ heißt jetzt die neue Strategie in Peking bei der Energieversorgung. Mit diesen großen, bereits vertraglich gesicherten Mengen Gas will China zunächst vor allem den eigenen Energiebedarf sichern. Darüber hinaus werden die Energiekonzerne des Landes aber auch vermehrt zu Händlern, die Gas in großem Stil an den meistbietenden Abnehmer weiterverkaufen, wenn der eigene Bedarf gedeckt ist. Im vergangenen Jahr litt die chinesische Wirtschaft stark unter dem harten Lockdown, und der Energiebedarf sank. In der Folge verkaufte China Zahlen des chinesischen Gasversorgers ENN zufolge mindestsens 5,5 Millionen Tonnen LNG auf dem Weltmarkt.

Durch das viele langfristig gesicherte Gas macht China sich selbst unabhängiger von den Launen der Rohstoffmärkte. Indem es nach eigener Bedarfsdeckung Gas in großen Mengen auf den Weltmarkt wirft oder ihm entzieht, könnte es die Preisschwankungen für andere Importeure wie Deutschland aber künftig verschärfen.

Wir können das nicht mehr ändern, aber Kleinanleger könnten davon profitieren, in dem sie Aktien der beiden großen Energiekonzerne erwerben. Das sind zum einen das Papier von Sinopec und zum anderen die Aktie von Petrochina. Beide Papiere weisen einen aufsteigenden Kursverlauf auf und haben sich von ihren Tiefstständen längst verabschiedet. Und jetzt, wo sie Quasimonopolisten oder besser Hauptakteure im LNG-Bereich sind, werden diese Aktien sicher verstärkt nachgefragt.