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Teil 4 – Methan – gefährlicher als CO2

Milch von glücklichen Kühen auf grünen Sommerwiesen – das suggeriert die Werbung uns Verbrauchern immer wieder. Dazu ein saftiges Steak, besser kann es doch gar nicht laufen. Und die Welt ist für viele Menschen in Ordnung. Dass die meisten Tiere dabei aus der Massentierhaltung stammen, verschweigen die Marketingstrategen. Dabei ist die Massentierhaltung zwar die Grundlage für die Ernährung der Menschen, aber sie hat eine zweite nicht so gute Seite. Massentierhaltung, insbesondere von Rindern, zählt zu den größten Verursachern von Treibhausgasen. Bei ihrer Verdauung produzieren die Tiere Methan, das 25 Mal stärker auf die Umwelt wirkt als Kohlendioxid. 

Der Druck von Umweltschützern auf eine radikale Senkung des Methanausstoßes nimmt zu.

Es gibt zwei Alternativen, um den Methanausstoß zu reduzieren. Der eine Weg besteht darin, die Tiere mit Zusatzstoffen zu füttern, dass der Methanausstoß gesenkt werden kann. Der zweite Weg liegt in der Abkehr vom Fleischkonsum. Egal wie wir als Verbraucher zu den Alternativen stehen, als Anleger können wir mit beiden Konzepten Geld verdienen. 

DSM N.V.

Das niederländische Unternehmen Koninklijke DSM N.V. ist ein international tätiger Konzern der chemischen Industrie mit Hauptsitz in Heerlen.

DSM (englisch Dutch State Mines, niederländisch Nederlandse Staatsmijnen) wurde 1902 ursprünglich als Bergbauunternehmen gegründet. Im Laufe der Jahre wandelte sich das Unternehmen, auch auf Druck der niederländischen Regierung, zu einem Chemiekonzern.

Heute produziert das Unternehmen an ca. 270 Produktionsstandorten in 52 Ländern Industriechemikalien, Arzneimittel (u.a. Antibiotika) und Nahrungsergänzungsmittel (Vitamine etc.).

Was die DSM Aktie für ökologisch bewusste Anleger in den Fokus rückt, ist ein Teil des Produktportfolios. DSM verkauft Biokraftstoffe, verbessert die Stromausbeute von Solarmodulen und hat einen Futterzusatz entwickelt, der Kühe weniger Methan produzieren lässt. Wenn letzteres wie geplant 2020 erfolgreich auf den Markt kommt, könnte das der Renner für DSM und seine Anleger werden.

Aber auch jetzt ist die Entwicklung der Aktie schon als sehr gut einzuschätzen. Das Papier von DSM hat sich im laufenden Jahr trotz Covid 19 gut entwickelt. Von 117,15 Euro zu Jahresbeginn liegt der Kurs aktuell bei ca. 129,00 Euro, wobei in diesem Jahr auch schon ein Allzeithoch von 132,35 Euro erreicht wurde. Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von rund 23,36 Milliarden Euro gehört DSM zu den Schwergewichten der chemischen Industrie in Europa und erreicht mittlerweile einen KGV von 31. Der Umsatz betrug 2019 9,01 Milliarden Euro und der Gewinn 0,758  Milliarden Euro. Als Gesamtdividende, DSM zahlt Zwischendividenden, wurden 2,40 Euro für das abgelaufene Geschäftsjahr ausgeschüttet und damit 0,10 Euro mehr als im Vorjahr.

Beyond Meat

Ein weiterer Weg für die Reduzierung des gefährlichen Methans besteht in alternativen Ernährungskonzepten. Nicht nur für die Rinder, die Menschen sollen sich auch in ihrer Ernährung umstellen. Produkte auf Pflanzenbasis könnten den Fleischkonsum bremsen und damit den Ausstoß des gefährlichen Klimakillers Methan wesentlich senken. Algen, Insekten und ähnliche Lebewesen könnten dabei als Ersatz dienen. 

Beyond Meat (deutsch: jenseits oder ohne Fleisch) ist ein US-amerikanischer Nahrungsmittelproduzent veganer Fleischersatzprodukte mit Sitz in El Segundo, Kalifornien. Die Produkte bestehen hauptsächlich aus einer Mischung von Wasser, Erbsenproteinisolat und verschiedenen pflanzlichen Ölen. Je nach Produkt werden unterschiedliche Gewürze, Aromen und weitere Zutaten hinzugefügt.

2009 von Ethan Brown gegründet, begann das Unternehmen im April 2013 unter der Bezeichnung Beyond Chicken mit dem Verkauf von Hühnersatzprodukten durch die Supermarktkette Whole food market. Im selben Jahr kam das Produkt Beyond Beef auf den Markt. The Beast Burger ist seit Februar 2015 und Beyond Sausage seit Januar 2018 in den Vereinigten Staaten erhältlich.

Seit Juni 2018 hat Beyond Meat mit der Inbetriebnahme einer Fabrik in Columbia einen zweiten Produktionsstandort. Das Unternehmen verkündete im selben Monat, dass seine Produkte an 27.000 Orten angeboten und verkauft werden. Im Juli 2018 wurde der Vertrieb in 50 Staaten über Tesco im Vereinigten Königreich, A&W in Kanada und der niedersächsischen PHW Gruppe (jetzt bei METRO) in Deutschland bekanntgegeben.

An die Börse ging das Unternehmen im Mai 2019. Bemerkenswert dabei war, dass die Aktie 150 Prozent am ersten Börsentag zulegte. Bei dem Börsengang war eine Menge Kursfantasie eingepreist. Mit 63,84 Euro im Mai gestartet, lief der Kurs bis 207,35 Euro im Juli 2019,  dann setzte die Ernüchterung ein und die Aktie kam zurück bis auf 45,00 Euro. Aktuell liegt der Kurs bei ca. 115,00 Euro.  

Im ersten Quartal 2020 stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 141 Prozent auf 97,1 Millionen Dollar. Zudem schrieb das Unternehmen einen Gewinn von 1,8 Millionen Dollar, im Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust von 6,6 Millionen Dollar angefallen. Es geht also nicht nur mit dem Kurs aufwärts.

Entscheidend für die Zukunft des Unternehmens werden neue dauerhafte Produktinnovationen sein, die beim Verbraucher und nicht nur bei Veganern weltweit akzeptiert werden. Aber da es sich um ein junges Unternehmen handelt, werden wir bei der Unternehmensentwicklung geduldig sein müssen.