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Zinswende steht bevor, ein Falke in der EZB und andere News zum Jahresbeginn

Zinswende steht bevor, ein Falke in der EZB und andere News zum Jahresbeginn

Ein Kommentar von Torsten Arends, Geschäftsführer NDAC-Anlegerclub

 

Nun also doch, im letzten Monat des Jahres 2021 stiegen laut dem US-Arbeitsministerium die Verbraucherpreise um satte 7,0 Prozent. Das ist der höchste Zuwachs seit fast 40 Jahren. Die viel beachtete Kernrate, bei der schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise nicht berücksichtigt werden, kletterte von 4,9 Prozent im November auf nunmehr 5,5 Prozent. Das bedeutet, dass die Fed jetzt schnell das Ruder herumreißen wird. Bereits im März sind die Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur in den USA Geschichte. Und eine Zinswende könnte jetzt auch schon im März mit dem Auslaufen der Stützungskäufe eingeleitet werden, so die Spekulation an den Märkten. Weiter gehen erste Ökonomen und Finanzmarktexperten davon aus, dass die Fed sich wohl vier statt bisher drei Zinsschritte in diesem Jahr genehmigt.

Sollte es so kommen, dann gerät die EZB schwer unter Druck eine Zinswende ebenfalls einzuleiten. Außerdem erhält die EZB einen neuen Falken. Der neue Bundesbankpräsident Joachim Nagel ist nicht dafür bekannt den Kurs der Geldvernichter-Nationen zu unterstützen. Er wird die Linie seines Vorgängers Jens Weidmann fortführen. Bei seiner Antrittsrede übte der neue Bundesbankpräsident deutliche Kritik an der Europäischen Zentralbank. Er sehe derzeit die Gefahr, „dass die Inflationsrate länger erhöht bleiben könnte als gegenwärtig erwartet.“ Die Geldpolitik müsse „auf alle Fälle auf der Hut sein.“ Er sorgte sich auch um das Vertrauen der Menschen in die Geldwertstabilität. Die Zentralbanken sollten „ihre Unabhängigkeit bewahren und ihr Mandat eng auslegen“, sagte Nagel. Wenn es die Preisstabilität erfordere, müsse der Rat der EZB „handeln und seinen geldpolitischen Kurs anpassen.“ Er selbst wolle an die bisherige Linie der Bundesbank und seines Vorgängers Jens Weidmann anknüpfen. Die Bundesbank habe stets frühzeitig auf Inflationsrisiken aufmerksam gemacht. Wir dürfen bei aller Wertschätzung für den neuen Bundesbankpräsidenten allerdings eins nicht vergessen, er bestimmt leider nicht den EZB-Kurs. Im Gegenteil, er befindet sich in der Minderheitsfraktion im EZB-Rat. Aber die Falken bekommen Rückenwind von den Märkten, den die Geldentwertung entzieht auch den Märkten Investitionskapital. Ihr Autor bleibt bei seiner Prognose, dass die EZB im Sommer die Wende einleiten wird, denn sonst könnte die Eurozone in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Dann müssen alle Staaten der Eurozone, auch Deutschland, endlich ihre Hausaufgaben in Form von Strukturreformen machen. Sie können sich dann nicht mehr auf die Geldschwemme aus Frankfurt verlassen.

Wir bekommen einen neuen börsennotierten Big Player im Wasserstoffgeschäft. Das Wasserstoff-Geschäft von ThyssenKrupp soll an die Börse gehen. Der immer nach frischem Kapital suchende Industriekonzern ThyssenKrupp veranstaltete bereits virtuell einen Kapitalmarkttag für seine Wasserstoffsparte ThyssenKrupp Uhde Chlorine Engineers (UCE). Das MDAX-Unternehmen erklärte dort seine Strategie im Elektrolysegeschäft und informierte über den Stand eines möglichen Börsengangs. Dem Informationsdienst Bloomberg zufolge schätzen Insider den Wert dieses Geschäfts auf fünf Milliarden Euro. Da dürfte es nicht lange dauern bis das Unternehmen in den DAX40 aufsteigt.

 

Die Deka Bank stellt ihr Riester-Neugeschäft zum 1. Juni 2022 vollständig ein. Damit ist die Fondstochter der Sparkassen der dritte große Anbieter von Riester-Renten, der sein Angebot auf diesem Feld aufgibt. Betroffen seien der „Deka-Zukunftsplan“ in den Varianten Classic und Select. Bestehende Verträge würden bei allen Riester-Produkten weitergeführt. Richtig, denn Riestern war auch so eine politische Aktion zum Geld vernichten. Wir dürfen gespannt sein, wann die Ampel eine Nachfolgeregelung vorstellt und sind auch weiterhin überzeugt davon, dass unsere NDAC-Clubfondsfondslösung eine bessere Alternative zum Riester-Sparen ist.

Wir haben unsere DAX-Reform hinter uns. Ob sie gelungen ist, darüber gibt es noch einen heftigen Disput. Und jetzt zieht auch die Börse in Tokio nach mit einer Reform des Topix Stoxx Exchange (TSE). Im April 2022 sollen zum einen die fünf Sektionen des TSE zu drei zusammengelegt werden und somit die Übersichtlichkeit des Marktes erhöhen. Auch werden die Bedingungen für eine Notierung am Prime-Markt, der die bedeutendsten Konzerne enthält und die Grundlage des japanischen Leitindex TOPIX bildet, verschärft. Unternehmen mit einer auf dem Streubesitz basierenden Marktkapitalisierung von weniger als zehn Milliarden Yen, beziehungsweise einer Streubesitzquote von unter 35 Prozent, sollen von Oktober 2022 bis Januar 2025 schrittweise aus dem Index entfernt werden. Zusätzlich soll der Druck auf die Unternehmensführungen steigen, ESG-Ziele umzusetzen. Entsprechend liefert die Reform Anreize zur Auflösung von Überkreuzbeteiligungen sowie zur Modernisierung der Managementstandards. Die Maßnahmen könnten sich zu einer besseren Bewertung des TOPIX auswirken, allerdings nur langfristig, denn der japanische Leitindex steht doch zu sehr im Schatten des chinesischen Hang Seng Index.

Abschließend noch ein Blick auf die Erwartungen der Anleger. Anleger erwarten vom Börsenjahr 2022 einen eher typischen Verlauf. Laut einer Handelsblatt-Umfrage soll es im Mai ein neues Jahreshoch geben. Die Spanne dürfte zwischen 16.750 und 17.350 Punkten liegen, das gewichtete Kursziel bei 16.954 Zählern. Danach erwarten Anleger eine Korrektur, die ihren Tiefpunkt im September erreicht – mit einer Bandbreite zwischen 14.950 und 13.750 Zählern. Der gewichtete Durchschnitt liegt bei 14.281 Stellen. Anschließend soll der Leitindex bis zum Jahresende wieder auf das aktuelle Kursniveau steigen. Die Prognosen für den Jahresendstand liegen zwischen 15.750 und 17.250 Punkten, der gewichtete Durchschnitt bei 16.348 Punkten. Das entspricht einem Jahresplus von 2,9 Prozent. Das klingt doch trotz Pandemie, Inflation, Chipmangel, etc. optimistisch. Wir bleiben es auch und schauen einmal, was im Dezember daraus geworden ist.