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Börsenwissen für Neueinsteiger Teil 12

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC- Anlegerclubs

Börsenwissen für Neueinsteiger Teil 12

„Du musst kein Raketenwissenschaftler sein. Das Investieren in Aktien ist kein Spiel, bei dem derjenige mit einem IQ von 160 denjenigen mit einem IQ von 130 schlägt.“ Das sagt Warren Buffet über benötigtes Wissen eines Aktionärs. Es genügt der gesunde Menschenverstand, um erfolgreich an den Märkten zu agieren.
 
„Sei ängstlich, wenn andere gierig sind und sei gierig, wenn andere ängstlich sind!“ Warren Buffet ist bekannt für seinen antizyklischen Handelsansatz. Wenn der Markt die Aktien, eines aus seiner Sicht guten Unternehmens, in Panik abstößt und die Aktien einen südlichen Kurs einschlagen, schlägt der Starinvestor zu. Auch wir haben während der Pandemie zugeschlagen. Zurückhaltend sollte man sein, wenn die Gier zu groß ist und plötzlich jeder Aktien kaufen will. Leute, die bisher nicht mal wussten, wie man Aktien erwirbt und welch tieferer Sinn hinter einem Aktienkauf stecken. Wenn die plötzlich in der Bahn, am Stammtisch oder in den Mittagspausen anfangen, von Charts, Fibonacci, Chartausschlägen und anderen Instrumenten der technischen Analyse zu sprechen und auf Nachfrage nicht wissen, wovon sie eigentlich sprechen, dann wird es garantiert Zeit, den Markt zu verlassen. Der Neue Markt und seine Auswüchse sind ebenso bekannt, wie dessen unrühmliches Ende mit teilweise hohen Verlusten für die ahnungslosen Anleger.  
 
„Meiner Ansicht nach sind Derivate finanzielle Massenvernichtungswaffen, die zwar latente, aber potenziell tödliche Gefahren bergen.“ Derivate sind in diesem Fall von Aktien abgeleitete Anlageinstrumente, die durchaus ihre Berechtigung haben, wenn sie richtig und von wirklich gut ausgebildeten Fachleuten angewandt werden. Sie dienen der Absicherung eines Wertpapiers oder Fonds oder der Hebelung des Gewinns. Das Gefährliche an diesen Produkten besteht darin, dass jeder sie heutzutage nutzen kann, auch unerfahrene Kleinanleger. Und die merken schnell, was für einen Hebel zum Beispiel Optionsscheine, Zertifikate, Contracts for Difference (CFD) und ähnlich konstruierte Derivate haben. Das Dumme ist nur, dass sie in beide Richtungen wirken und der Trader seinen Einsatz sehr schnell verlieren kann. Und nicht genug damit, wer nicht aufpasst beim CFD-Trading und ähnlichem, kann sogar alles verlieren, da hier eine unbegrenzte Nachschusspflicht gilt. Im Grunde genommen gibt es dann nur ein oder zwei Gewinner, das sind der Emittent und die Handelsplattform. Also Finger weg, auch wenn noch so viel Werbung auf Neueinsteiger, aber auch erfahrene Anleger, niederprasselt.
 
“Die wichtigste Investition, die du tun kannst, ist die in dich selbst.“ Nur wer seinen Wissenshorizont stets erweitert, wird erfolgreich. Wer aufhört sich weiterzubilden hat seinen eigenen Stillstand eingeläutet. Buffet selbst hat sich in seinem langjährigen Investorenleben mit vielen Unternehmen genau beschäftigt. Dazu benötigt ein Anleger wenigsten die Kenntnis der grundlegenden Begriffe an den Märkten, ohne gleich ein Bilanzbuchhalter zu sein.
 
“Wenn du in mein Alter kommst und niemand gut über dich denkt, ist es mir egal, wie reich du bist, dein Leben ist ein Desaster.” Übersetzen können wir das, Geld sollte nicht unser höchstes Ziel sein, denn Geld allein macht nicht glücklich. Und das obwohl wir im Kapitalismus leben.
 
Nun noch zwei Börsenweisheiten, die sich nicht den beiden Altmeistern zuordnen lassen.
 
„Versuch niemals ein fallendes Messer zu greifen.“ Das bedeutet, dass wenn eine Aktie fällt, es gute Gründe dafür geben kann…und sie durchaus weiter fallen kann. Folglich sollten Anleger nicht einmal darüber nachdenken, eine Aktie zu kaufen, die sich noch nicht erholt hat und sich noch nicht auf dem Weg nach Norden wieder befindet. Versuchen wir lieber herauszufinden, warum die Aktie gefallen ist und wann sie ihren Boden erreicht hat, vorausgesetzt wir haben überhaupt noch Interesse an den stark gefallenen Papieren…
 
„Politische Börsen haben kurze Beine“, lautet eine der derzeit meist zitierten Durchhalteparolen an den Aktienmärkten. Gemeint ist mit dieser bekannten Anlegerweisheit, dass politische Konflikte erfahrungsgemäß nur vorübergehend auf die Kurse drücken. Die Börse wäre ein Paradies, wenn nicht immer wieder die Politik mit ihren Entscheidungen stören würde. Aber wenn sie Börse, Wirtschaft und Politik im Zusammenhang sehen, dann können Anleger auch mit dieser Weisheit verdienen. Denn politische Entscheidungen sind in der Regel absehbar, auch die Fehler, die dabei gemacht werden. Die politischen Störfeuer werden immer wieder Einfluss auf die Gesamtmärkte oder auch nur einzelne Aktien nehmen. Und wenn die Märkte darauf reagieren, dann sollten Anleger das als Chance sehen und bei zurückgekommenen Aktien einfach zugreifen.
 
Mit diesem Beitrag endet unsere Serie Börsenwissen für Neueinsteiger. Natürlich gibt es sicher noch so manches, was Neubörsianer wissen sollten. Wir werden auch in kommenden Newsletter unseres Clubfonds noch so manchen Ratschlag geben.