Fragen über Fragen gibt es bei dem Hype um die KI.
Können Maschinen denken? Wie bringen wir es ihnen bei? Und was lernen wir dabei über unsere eigene Intelligenz? Das sind nur einige von vielen, die auf eine Antwort warten.
Noch sind KI-Modelle nicht mal auf dem Intelligenzniveau einer Katze. Sagt nicht ihr Autor (er hat keine Katze!), sondern Yunn LeCun. Und der muss es wissen, denn er ist beim Facebook- Mutterkonzern Meta Chefwissenschaftler für KI und einer der wichtigsten Köpfe in der Debatte um menschenähnliche Intelligenz in Maschinen.
Wissenschaftler forschen an diesen eingangs gestellten Fragen, wie wir wissen, seit Jahrzehnten. Neu ist, dass das Ziel plötzlich greifbar nahe scheint. Den sogenannten Turing-Test jedenfalls haben ChatGPT und andere Formen der KI schon bestanden. In einem Frage-Antwort-Spiel kann ein Mensch also unter bestimmten Umständen nicht mehr unterscheiden, ob er mit einem anderen Menschen oder einer Maschine spricht. Das galt lange als Anhaltspunkt dafür, dass Computer menschliches Denken imitieren können. Imitieren ja, aber weiterentwickeln, alle Aspekte zu bedenken, das dürfte wohl noch Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern. Ganz zu schweigen von Emotionen.
Ihr Autor hat einmal den Versuch gemacht und die ChatGPT getestet und zwar mit einem eigenen Text, der schon in unserem NL veröffentlicht wurde, also zu dem ein öffentlicher Zugriff möglich ist. Beim ersten Mal vor ein paar Monaten waren es noch 300 Worte, die dabei herauskamen und jetzt gerade eben wurden nur noch 66 Worte dazu durch ChatGPT gefunden. Der Beitrag umfasste übrigens ca. 2.500 Worte verteilt auf drei Teile. Wir sollten also vorsichtig sein, was ChatGPT und andre KI-Anwendungen angeht. Zugegeben, es wurde nicht die kostenpflichtige Version genutzt. Aber ehrlich gesagt, ihrem Autor fehlt der Glaube, dass die KI über ihren Hype Status momentan hinaus kommt. Aber wie gesagt, das ist nur eine ganz persönliche Ansicht.
Natürlich wird sich die KI weiterentwickeln, das ist schon dem wissenschaftlich-technischen Fortschritt geschuldet und sie wird immer mehr Technik umfassen.
So hält die KI, wer hätte es anders gedacht, auch auf den Smartphones Einzug. Unser Depotwert Google stellt für seine Pixel-8-Modelle KI-basierte Funktionen vor. Diese entfernen beispeilsweise etwa störende Objekte aus Fotos und füllen die Lücken mit neuem Inhalt. Samsung hat bei seiner S24 Reihe ebenfalls KI-Funktionen eingebaut und stellte sie per Update auch für einige ältere Modelle zur Verfügung. Diese Funktionen liefern zwar nicht immer perfekte Ergebnisse, können im Alltag aber manchmal nützlich sein. Auch unser Depotwert Apple zieht nach und hat im vergangenen Monat angekündigt sein Smartphone-System iOS mit KI auszurüsten. Wir sehen also, wir sind auch hier mit unserem Clubfonds vorn dabei.
Allerdings hat die KI schon ein Problem, bevor sie richtig startet. Chinas Drohungen in Richtung Taiwan entwickeln sich zunehmend zu einer Gefahr für das weltweite Technologiegeschäft und den KI-Boom. Ein von China beabsichtigter Krieg um Taiwan könnte zum Bruch zwischen den USA und China führen und damit fatale Auswirkungen für die globale Wirtschaft haben. Direkt von einer Invasion betroffen wäre der Chipkonzern NVIDIA. Denn all seine Halbleiter, von denen die KI-Industrie dramatisch abhängig ist, stammen aus Fabriken in Taiwan.
Der US-Konzern lässt die Chips nämlich vom weltweit führenden Auftragsfertiger TSMC herstellen. Jürgen Matthes, Ökonom am Institut der deutschen Wirtschaft, warnt: „Der globale KI Boom steht auf einem fragilen Fundament, solange die Welt so stark auf NVIDIA und TSMC baut.“
NVIDIA`s CEO Jensen Huang weiß natürlich um die Abhängigkeit. Erst Ende Mai beschrieb er Taiwan als „Epizentrum der weltweiten Technologie-Lieferkette.“ Daran wird sich auch nichts ändern, obwohl sich NVIDIA und TSMC um resilientere Lieferketten bemühen. Bei einer Pressekonferenz im März sagte Huang: „Das Weltuntergangsszenario ist unwahrscheinlich und wir rechnen nicht damit.“
Aber Anleger sollten es im Hinterkopf behalten, wenn sie in KI investieren. Sollte China tatsächlich eine Invasion starten, hätte die Welt größere Probleme als das jähe Ende der KI-Party. Aber der Fall von NVIDIA und der KI-Industrie ist für ihren Autor exemplarisch. Die Weltwirtschaft hat sich anscheinend darauf verständigt, dass „nicht sein kann, was nicht sein darf.“
Ganz offensichtlich haben die westlichen Industrienationen nichts aus dem Überfall Russlands auf die Ukraine gelernt. Bis zum Februar 2022 hat der Westen beschwichtigt und Russland keine Aggressionsgelüste zugetraut. Nur mal angenommen, die Ukraine hätte ein Unternehmen von der weltweiten Bedeutung von TSMC auf ihrem Territorium gehabt, dann würden wir heute nicht mehr von KI reden und unser NDAC-Clubfonds sehe auch verdammt mau aus.
Ihr Autor will wirklich keine Panik verbreiten, aber das sollten Anleger sich durchaus einmal durch den Kopf gehen lassen.