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Die zehn besten Gründe, warum Anleger den Aktienmärkten nicht adieu sagen sollten Teil II

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC)

6. Den Fokus auf Qualitätsaktien bedeutet eine Abfederung der Inflationsfolgen

Wir als Anleger haben es alle gemerkt, die Inflation knabbert nicht nur an unseren Anlageerfolgen, sondern sie untergräbt sie regelrecht. Gut, dass es dagegen ein Mittel gibt: eine diversifizierte Sachwertestrategie (eigene Immobilie, Aktien, Edelmetalle etc.).

Einer der effektivsten Ansätze ist jedoch die Suche nach Qualitätsunternehmen mit einem breiten Burggraben (Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch einen nicht sichtbaren Schutz aus. Angreifende Unternehmen haben es so schwerer, das Burggraben-Unternehmen anzugreifen. Genau wie bei einer echten Burg ist es schwierig für Angreifer, diesen Graben zu stürmen). Gute langfristige Aussichten, Preissetzungsmacht, ehrliches und kompetentes Management sowie lange Gewinnhistorie, die auf real erwirtschafteten Gewinnen beruht, sind wichtige Merkmale solcher Unternehmen. Qualitativ hochwertige Aktien sind in einer Vielzahl von Sektoren und Branchen zu finden und umfassen sowohl Wachstumsunternehmen als auch solche, die empfindlicher auf Konjunkturzyklen reagieren. Wir haben etliche in unserem NDAC-Clubfonds.

7. Aktien haben in der Vergangenheit in Zeiten moderater Inflation eine gute Wertentwicklung gezeigt

Auch wenn viele Anleger, speziell die Jüngeren unter uns, sich gar nicht mehr erinnern, wann die letzte spürbare Inflation war. Es ist nicht das erste Mal, dass die Anleger mit steigenden Preisen konfrontiert werden. Glücklicherweise ist die historische Bilanz ermutigend. Eine mäßig hohe Inflation hat im Allgemeinen die Bewertung von Aktien gestützt und Aktien haben in Zeiten mäßiger Inflation seit mehr als sieben Jahrzehnten solide Erträge erzielt. Wenn sich die Inflation also letztlich auf unter 4 Prozent einpendelt, sollten Aktien unserer Meinung nach gut abschneiden. Und die jüngsten Zahlen zeigen, dass wir den Zenit der Inflation wahrscheinlich überschritten haben.

8. Die aktuelle geringe Gewichtung von Aktien könnte in Zukunft technische Unterstützung bieten

Da sich die Börsenstimmung ins Negative gedreht hat, haben viele Anleger einen relativ geringen Aktienanteil beibehalten, was sich dämpfend auf die erzielten Erträge ausgewirkt hat. Im bisherigen Verlauf des Jahres 2022 waren bei weltweit vertriebenen Aktienfonds erhebliche Abflüsse zu verzeichnen, seit Juni 2022 sind die Abflüsse nahezu konstant. Wenn die Anleger erkennen, dass die Inflation ihren Höhepunkt erreicht hat und sich die Verbraucherstimmung verbessert, könnten die Ströme ihren Kurs umkehren und den Aktien die dringend benötigte technische Unterstützung geben und sie auf den Weg aus dem Tal der Tränen zu altgewohnten Aktienhochs begleiten. Deshalb haben wir auch ausgewählte Aktien unseres Fondsdepots aufgestockt.

9. Die Aktienrückkäufe in den USA haben sich in einem rasanten Tempo fortgesetzt

Wir haben schon des öfteren festgestellt, dass Aktienrückkäufe die Zahl der am Markt gehandelten Aktien reduziert, die Kurse treibt und die Dividenden auf weniger Aktionäre verteilt.

In Fortsetzung eines Trends, der nach der Verabschiedung des Tax Cuts and Jobs Act von 2017 begann, kaufen US-amerikanische Unternehmen in rasantem Tempo Aktien zurück. Allein im Jahr 2021 belief sich das Volumen bei S&P-500-Unternehmen auf 882 Milliarden Dollar. Und auch in diesem Jahr hat sich der Trend fortgesetzt. Bis August 2022 hat diese Zahl 500 Milliarden Dollar überschritten. Aktienrückkäufe sind nicht nur ein Zeichen des Vertrauens in die Wachstumsaussichten eines Unternehmens, sondern können auch den Wert von Anlagen steigern, indem sie den Gewinn pro Aktie erhöhen. Als Teil einer breiter angelegten Strategie zur Erzielung von Erträgen, die auch Dividenden umfassen kann (wenn sie Dividendenzahlungen im Programm haben), können Aktienrückkäufe eine zusätzliche Stütze gegen die Volatilität darstellen.

Allerdings müssen Anleger hier vorsichtig sein und genau hinschauen, denn Gewinne, die für Rückkäufe eingesetzt werden, stehen dann später nicht für notwendige Investitionen zur Verfügung.

10. Kurs zu halten ist eine alt bewährte Strategie, die sich auch für turbulente Zeiten als richtig erweist.       

Bei Marktturbulenzen kann es für Anleger verlockend sein, ihr Aktienengagement zu reduzieren. Der Versuch, die Märkte zu timen, ist jedoch eine untaugliche Strategie, da Anleger dazu neigen, mit Verkäufen zu reagieren, nachdem die Aktien bereits an Wert verloren haben. Umgekehrt können Anleger leicht den vollen Nutzen einer Erholung verpassen, wenn sie nicht zum richtigen Zeitpunkt einsteigen. Außerdem kostet jede Transaktion Geld, egal bei welchem Broker man handelt, die müssen bei einem häufigen Hin und Her erst einmal wieder hereingeholt werden müssen.

Über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten, vom 1. Oktober 2002 bis zum 30. September 2022, erzielte der MSCI World Total Return einen annualisierten Ertrag von 8,65 Prozent. Berechnungen ergaben, ohne die fünf besten Markttage in diesem Zeitraum wäre der annualisierte Ertrag jedoch um 197 Basispunkte auf 6,68 Prozent gesunken. In Dollar ausgedrückt, hätte das Aussitzen dieser fünf Tage den Gesamtgewinn um 161 Dollar für jede anfänglich investierten 100 Dollar über den 20-Jahres-Zeitraum verringert. Und die meisten Anleger haben mehr als 100 Dollar investiert.

Es mag schwer fallen, investiert zu bleiben, wenn sich die Verluste häufen und Ungewissheit droht, aber die historische Erfahrung aus mehreren Marktkrisen zeigt, dass Kurs halten ein effektiver Weg sein kann, um von einer Markterholung zu profitieren.