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Die wirtschaftlichen Akzente für den US-Wahlkampf Teil 4

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC Anlegerclubs

Donald Trump sieht im Bitcoin ein Instrument, mit dem sich China und Russland international finanzielle Vorteile verschaffen möchten. Daher unterstützt er das Schürfen von Bitcoin in den USA und er unterstützt auch den Bitcoin als Zahlungsmittel. In seinen letzten Äußerungen auf der Bitcoin Convention in Nashville / Tennessee ist vom Bitcoin als Währungsreserve der USA die Rede. Über Vizepräsidentschaftskandidat  J.D. Vance ist bekannt, dass er schon Bitcoin für sich gekauft hat. Das würde im Falle eines Sieges von Trump der Bitcoinwährung einen gewaltigen Schub Richtung Norden geben.

Unter Joe Biden wurde der erste ETF auf Bitcoin und Ethereum zugelassen. Es scheint im Augenblick nicht das große Geschäft zu werden. Der größte Vermögensverwalter Black Rock, mittlerweile auch zu einem der größten Player im Krypto-Business aufgestiegen, beobachtet bei seinen Kunden nur sehr wenig Interesse an Kryptowährungen außerhalb von Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH). Aufgrund dieser Beobachtungen erwartet Black Rock in naher Zukunft keine umfangreiche Erweiterung seines Angebots an börsengehandelten Krypto-Indexfonds (ETFs) über BTC und ETH hinaus. Anders denkt dagegen die altehrwürdige Vermögensverwaltung Franklin Templeton. Sie sieht auch in anderen Kryptowährungen noch ein riesiges Potential, wie andere Vermögensverwalter ebenso.  

Die Wahlergebnisse in den USA werden mit Sicherheit auch Auswirkungen auf die Politik in Europa haben. 

Aber eines ist sicher: Deutschland wird sich warm anziehen müssen. Ihr Autor kann sich zwar wirklich nicht vorstellen, dass Trump die NATO verlassen würde. Aber die Rhetorik in diese Richtung wird er hochfahren, um Europa und insbesondere Deutschland zu drängen, ebenfalls aufzurüsten. Seiner Ansicht nach sehen wir uns einer Bedrohung durch autokratische Systeme gegenüber, die es mit militärischen Mitteln zu verteidigen gilt. Ein Widerspruch in sich, denn er hat selbst autokratische Züge und pflegt beste Beziehungen zu anderen Autokraten, aber eben halt nicht zu allen.

In seiner vorherigen Amtszeit konnte er durch die Rhetorik, das Bild des unberechenbar wütenden Chaoten, viele Autokraten in Schach halten. Ob dies in einer möglichen zweiten Amtszeit erneut funktioniert, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass die Stimmung aufgeheizt wird. Entsprechend dürften internationale Rüstungsaktien unterm Strich eher weiter beflügelt werden. 

Allerdings ist sowohl unter Trump und als auch unter Harris die Einhaltung des Zweiprozentzieles der NATO durch die Mitgliedsstaaten nicht verhandelbar. Dass bedeutet, dass wir in Deutschland umverteilen müssen. Es werden harte Jahre auf die Bevölkerung zukommen und dafür werden die Parteien in das schwere Wasser der Verteilungskämpfe geraten. Begleitet wird diese durch soziale Unruhen. Die Zeit der Friedensdividende ist schon länger vorbei, nur hat es die deutsche Bevölkerung zum größten Teil noch nicht so zu spüren bekommen.

Wie schon ausgeführt, was sicher sehr gut unter beiden Präsidentschaftsalternativen laufen wird, werden Rüstungsaktien sein. In Deutschland ist das bekannteste Unternehmen auf dem Gebiete der Rüstung Rheinmetall. Schon jetzt weiß sich die Rüstungsschmiede nicht mehr vor Aufträgen zu retten. Wirtschaftsminister Robert Habeck und Verteidigungsminister Boris Pistorius wollen Deutschlands Rüstungsindustrie fit machen. Dafür erwägen sie auch Staatsbeteiligungen in Rüstungskonzerne. Laut “Handelsblatt” geht das aus einem Entwurf aus Regierungskreisen hervor. Ziel sei, den Aufbau von Rüstungsbetrieben zu beschleunigen. Der Einstieg des Staates bei Rheinmetall soll nach Ansicht ihres Autors eine Übernahme durch größere Rüstungsunternehmen aus dem Ausland verhindern. Das wird ziemlich teuer werden und das bei den Haushaltsproblemen, da entsteht sehr viel Umverteilungsbedarf.

Die USA-Konzerne sehen es bestimmt nicht sehr gern, sollten sie überhaupt an deutschen Rüstungskonzernen interessiert sein, wenn ihnen dadurch die Übernahme eines Unternehmens durch eine Staatsbeteiligung erschwert wird. Auch würden Trump und Harris darauf drängen, dass Deutschland für seine Wiederaufrüstung mehr Waffen in den USA kauft. Es war ein Meisterstück der USA-Administration neue atomwaffenfähige Trägersysteme in Deutschland zu stationieren. So schafft man politische und damit sukzessive ökonomische Abhängigkeiten.

Nun zum Schluss der Ukraine-Krieg. Trump hat vollmundig erklärt, der Krieg werde im Falle seines Wahlsieges (November) von ihm beendet, bevor er zum Präsidenten vereidigt wird (Januar). Er spricht von 24 Stunden um einen Deal mit Putin auszuhandeln. Das klingt zwar gut, aber es fehlt der Glaube. Zumal die Ukraine jetzt einen militärischen Coup in Russland gelandet hat. Egal, ob sich die Gebietseroberung noch bis zur Wahl im November halten lässt, hat die Ukraine damit eine neue Situation und damit auch eine neue Verhandlungsmasse geschaffen, die es vorher noch nicht gab. Sollte es nicht mit der Regierung Biden / Harris abgesprochen sein, wäre es höchst verwunderlich. Es bleibt für Kamala Harris nur die Alternative, die Ukraine jetzt weiter zu unterstützen, sofern es die Mehrheiten im Kongress hergeben.

Beide Kandidaten werden aufrüsten, denn es geht nicht nur um die Ukraine, sollte es in Washington je darum gegangen sein. Es geht in erster Linie um die Wiederherstellung der ökonomischen und militärischen Vorherrschaft der USA. Diese wird bekanntlich, trotz der aktuellen Probleme dort, von China in Frage gestellt.