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Börsenwissen: Hin und Her macht Taschen leer

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des NDAC- Anlegerclubs

Bedeutet nichts anderes, als dann man nicht kauft und verkauft in einem fort, denn die Ordergebühren und Spesen sind trotz aller Digitalisierung noch hoch genug.

Der Altmeister der Spekulation Andre Kostolany, er bezeichnete sich selbst berufsmäßig als Spekulant, sagte einmal, dass es keinen Sinn macht einer Straßenbahn hinterher zu jagen, die nächste kommt bestimmt. Und so ist es wirklich auch an der Börse, wer z.B. den Nvidia Zug verpasste, muss nur warten bis er zurückkommt. Oder es ergibt sich eine erfolgreiche Spekulation im Bereich fernab der großen Werte.

Ganz auf den spekulativen Run auf Aktien zugeschnitten (neuer Markt oder heutzutage Cannabis, neue unausgereifte Antriebstechnologien etc.) darf man die Kostolany-Warnung sehen: die ganze Börse hängt nur davon ab, ob es mehr Aktien gibt als Idioten – oder umgekehrt.

Wenn alle Spieler auf eine angeblich todsichere Sache spekulieren, geht es fast immer schief. Auch das ist eine Weisheit des 1999 verstorbenen Altmeisters der Spekulation. Anleger sollten immer hinterfragen, was sie da eigentlich kaufen, in welche Aktien sie einsteigen.

An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1. Man muss nur die Nerven haben, das minus 1 auszuhalten, lehrte Kostolany schon damals. Diese Börsenweisheit mahnt Anleger, dass Börsen niemals linear steigen, sondern dass es auch Kursrückgänge gibt. Anleger sollten sich aber von kurzzeitigen Ausschlägen nach unten nicht verrückt machen lassen. Das ist gerade heute wichtig, denn es gibt genügend Kurzzeit- und Daytrader, die den Markt mit ihren zum Teil Sekundentrades beeinflussen.

Viele Leute sind ängstlich und trauen sich nicht zu kaufen, es könnte ja noch weiter runtergehen. „Wer die Aktien nicht hat, wenn sie fallen, der hat sie auch nicht, wenn sie steigen.“ Diese Börsenweisheit geht insbesondere an die Adresse der Nicht-Investoren, die jahrelang ängstlich an der Seitenlinie stehen und auf noch weiter sinkende Kurse warten.

Timing ist alles, so könnte das Fazit der nächsten Weisheit lauten: Spekulieren kann jeder, es zur richtigen Zeit zu tun – das ist die Kunst.

Gewinnen kann man, verlieren muss man… Aus Verlusten lernen, darum kommt kein Anleger herum. Nur danach ist es wichtig, weiter zu machen. 

Investiere bei einem Goldrausch nicht in die Goldgräber, sondern in Schaufeln. Auch diese Börsenweisheit von Kostolany hat heute noch Bestand. Ein Beispiel ist der Internet-Boom. Denn um Inhalte im Netz überhaupt zu finden, braucht man eine Suchmaschine – das Geschäftsmodell von Google (unser Depotwert) war geboren. Oder aktuell um Bitcoins zu schürfen, braucht man leistungsstarke Grafikchips (Nvidia) und sehr viel Energie (RWE).

Eine Börsenweisheit ist wahrscheinlich heute nicht mehr so sehr viel wert. Aktien kaufen und dann eine Schlaftablette nehmen und nach hundert Jahren schauen, was daraus geworden, dürfte in unserer ereignisreichen Zeit nicht mehr funktionieren.

Aber auch der andere große weise Mann der Börse, Starinvestor Waren Buffet, hat der Anlegerwelt schon etliche Hinweisen gegeben.

Investiere niemals in ein Unternehmen, dessen Geschäft du nicht verstehst. Wer das Geschäftsmodell eines Unternehmens nicht versteht, merkt nicht wie schlecht es diesem geht.

Auch Vorstandsvorsitzende und ihre Führungsteams (auch Aufsichtsräte!) sind nur Menschen und diese neigen zu Fehlern. Wenn ein Geschäftsmodell jedoch einfach gestrickt ist, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sich der Schaden in Grenzen hält, oder wie es Buffet sagt, kaufe Aktien von Unternehmen, die so wundervoll sind, dass ein Idiot diese leiten kann, denn früher oder später wird es einer machen.

Wir haben es schon öfter angesprochen, der Preis ist das, was du bezahlst, der Wert ist das, was du erhältst. Bedeutet nichts anderes, als das den Wert einer Aktie mit dem Preis zu hinterfragen und zu vergleichen, den der Anleger beim Erwerb bezahlen muss.

Es ist viel besser, eine wunderbare Firma zu einem guten Preis zu kaufen, als eine gute Firma zu einem wunderbaren Preis. Das sagt uns, dass wir mit einer wunderbaren Firma bessere Renditen erzielen können als mit einer nur guten Firma.

Antizyklisch investieren, wir haben zuletzt in der Coronakrise damit gepunktet. Denken wir beispielsweise an unsere Depotwerte Walt Disney oder unsere Kreuzfahrtgesellschaften. Unser Starinvestor drückt es so aus: Sei ängstlich, wenn andere gierig sind und sei gierig wenn andere ängstlich sind.

Meine Lieblingshaltedauer ist für immer. Auch wenn das vielleicht ein Widerspruch ist zur oben erwähnten Schlaftablette, muss man sagen, gute Aktien bringen den größten Ertrag, wenn man sie über mehrere Jahrzehnte einfach nur im Depot hält. Vielleicht sollten wir korrekter besser sagen, kontrolliert hält.