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Der Clubfonds-Ticker
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Börsenwissen für Neueinsteiger

Ein Kommentar von Carsten Witt, stellv. Geschäftsführer des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC)

 

Warum sollen wir eigentlich kaufen – Was gibt es für Alternativen?

Das fragen sich sicher viele, die abseits von Omas Sparbuch und den im Zehntelbereich liegenden Angeboten der Kreditinstitute für Tages- und Festgeld (sehr viele Institute verlangen jetzt sogar als Verwahrentgelte getarnte Minuszinsen auf größere Anlagesummen!) wenigstens ein wenig Rendite auf ihr Erspartes erwirtschaften wollen.

Einige überlegen, angesichts der immer mal wieder steigenden exorbitanten Kursentwicklungen, in Kryptowährungen zu investieren. Das diese Kryptos nicht reguliert sind und auch, wie erst neulich gemeldet wurde, immer mal wieder verschwinden, macht sie nicht unbedingt zu einer sicheren und soliden Anlage.

Und Immobilien sind, das sagt schon der Name, immobil = unbeweglich. Das bedeutet, das angelegte Geld ist langfristig gebunden. Wenn ein Immobilienbesitzer einmal Geld braucht, dann dauert es auf Grund der Formalitäten (Notar, Grundbuch etc.), bis das Geld auf dem Konto ist. Außerdem muss auch ein solventer Käufer bereitstehen, der bereit ist, den geforderten Kaufpreis zu zahlen. Und Käufer merken ganz schnell, wenn der bisherige Besitzer Geldprobleme hat und handeln den Preis noch herunter. Nicht jeder von uns wohnt in einer Boomregion, aber auch dort wird das Geld erst fließen, wenn die Formalitäten erledigt sind.

Auch eine Immobilienfondslösung ist nicht immer das Gelbe vom Ei, wie wir aus der Vergangenheit wissen, als bekannte Fonds in Zahlungsschwierigkeiten gerieten und deshalb geschlossen werden mussten, weil plötzlich zu viele Anleger Geld brauchten und der Gesetzgeber regulatorisch, eingreifen musste.

Einige denken jetzt an Gold als sichere Währung. Hier gilt, der Goldkurs sinkt sofort, wenn die Krisensituationen in denen es gestiegen sind, vorbei sind. Außerdem wirft eine Anlage in Gold keine Rendite in Form von Dividenden oder Zinsen ab. Es kommt auch immer wieder vor, dass Staaten den Goldbesitz reglementieren.

Apropos Staaten, manch einer denkt jetzt sicher an Staatsanleihen. Aber auch diese Form der Anlage ist uns seit der Finanzkrise vermiest worden. Sichere Staatanleihen werfen nichts mehr ab, im Gegenteil, z.B. Deutschland bekommt vom Gläubiger sogar noch Geld, wenn er sein Kapital in grundsolide deutsche Staatsanleihen anlegen möchte. Staaten, die mehr Zinsen zahlen, gelten als unsichere Kantonisten. Wir erinnern hier nur z. B. an die mehrfachen Staatspleiten von Argentinien oder den Schuldenschnitt von Griechenland.

Bei Aktien gibt es natürlich auch Risiken (der Wirecard-Skandal wird noch immer aufgearbeitet, auch gerichtlich).

Aber Fakt ist, dass es sehr viele grundsolide Aktien gibt, die schon sehr lange Zeit, manche sogar über hundert Jahre, an den Börsen notiert sind und ihren Anlegern über eine lang Zeit Kursgewinne und Dividenden beschert haben, die über dem der Zinsen von Fest- oder Tagesgeld liegen. Selbst in jenen glücklichen Zeiten, als es noch Zinsen auf das Ersparte gab.

Wir sehen also, die Aktie ist ein Investment mit zwei möglichen Komponenten. Zum einen der Kurszuwachs und zum anderen die Dividende, die allerdings in Wachstumsunternehmen lange Jahre auf sich warten lassen kann.

Natürlich Aktien können auch fallen und sind zum Teil sehr risikobehaftet. Deshalb kommt es auf eine breite Streuung an. Denn meistens ist es so, geht die eine Aktie wegen einer Krise in Richtung Süden, dann gibt es auf der Seite Krisengewinner.

Aktien zählen zu den mobilen Anlagen, sie können jederzeit über die Börsen wieder verkauft werden, allerdings dann zum Tageskurs. Dafür aber ohne Formalitäten und einer schnellstmögliche Ausführungen durch alle Broker.