Ihr Torsten Arends, Geschäftsführung des NDAC
Leider wahr, es ist eine Krux mit der Inflation hierzulande und in den anderen Volkswirtschaften der westlichen Welt. Wie schon mehrfach betont, die deutsche Inflation erweist sich als überraschend hartnäckig. Im Februar lag der Verbraucherpreisindex (VPI) des Statistischen Bundesamts nach vorläufiger Schätzung wie schon im Januar 8,7 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Erwartungen der Experten lagen im Vorfeld etwas niedriger bei 8,5 Prozent. Am Dienstag waren bereits die Inflationszahlen für Frankreich und Spanien höher ausgefallen als vorhergesagt. In Frankreich stieg die Inflation im Februar auf 7,2 Prozent, in Spanien auf 6,1 Prozent. Die Inflationswerte enttäuschen Hoffnungen und Erwartungen vieler Marktteilnehmer, die hohe Inflation des vergangenen Jahres erledige sich schnell und damit auch der Druck auf die Notenbanken, die Zinsen weiter zu erhöhen. Stattdessen verschärft die starke Teuerung nun die Debatte über den weiteren Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese hat die Zinsen zuletzt Anfang Februar erhöht und eine weitere kräftige Anhebung für März signalisiert. Danach will sie die Lage neu bewerten. Nur bleibt danach nicht allzu viel neu zu bewerten, die Inflation wird auch im März noch eine nicht genehme Höhe erreichen.
Diese ganze Unsicherheit ist Gift für den Aktienmarkt, die Kurse werden unter diesen von der Notenbank vorgegebenen Leitzinsen keine neuen Höchststände erreichen. Aber die gegenwärtigen, meistens seitwärts laufenden Indexstände, zeigen wenigstens eine Kontinuität der wirtschaftlichen Entwicklung.
Ein anderer Mann, Bundesfinanzminister C. Lindner, hat auch ein Problem mit der Zinspolitik. Er wird wieder kein Geld von der Bundesbank für seinen Haushalt erhalten. Die deutsche Notenbank rettete die schwarze Null im Ergebnis 2022 lediglich, indem sie Rückstellungen von fast einer Milliarde Euro auflöste. Ansonsten hätte unterm Strich ein Verlust gestanden.
Deshalb schüttet die Bundesbank auch in diesem Jahr kein Geld an den Bund aus. Schon in den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 hatte die Bundesbank lediglich ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt und keinen Gewinn an den Bund abgeführt.
Dass die Bundesbank im vergangenen Jahr Geld verloren hat, liegt unter anderem an der Geldpolitik der vergangenen Jahre. Lange Zeit kauften Notenbanken Staatsanleihen, die sehr niedrig oder gar negativ verzinst sind. Diese Papiere werfen derzeit nur geringe Zinsen ab. Parallel dazu müssen die Währungshüter Geschäftsbanken einen hohen Zins zahlen, wenn diese Gelder bei den Notenbanken parken. Alles ein bisschen crazy…
Es gibt allerdings eine kleine Hoffnung durch neues Kapital aus dem Reich der Kryptowährungen. Wegen des wachsenden Regulierungsdrucks fliehen Anleger geradezu aus der Kryptowährung Binance USD. In den vergangenen beiden Wochen habe sich der Börsenwert dieses sogenannten Stablecoin der weltgrößten Kryptobörse, dessen Kurs an den US-Dollar gekoppelt ist, von 16,1 auf 10,5 Milliarden verringert, berichtete der Branchendienst CoinGecko. Wenn das Geld an den Aktienmarkt fließen würde, gäbe es einen Schub gen Norden.
Obwohl die Technologiewerte zurück sind, bleibt die Ikone Cathy Woods vorsichtig. Die Starinvestorin hat im Februar mit ihrem Fonds ARKK knapp ein Prozent an Wert verloren, nachdem er im Januar noch das beste Ergebnis seiner Geschichte erreicht hatte. Auch Wood selbst sieht nach der starken Erholung der Branche offensichtlich keine Kaufkurse mehr. Während sie im vergangenen Jahr die stark fallenden Kurse stets dafür nutzte, um Aktien nachzukaufen, wird sie auf dem höheren Kursniveau vorsichtig. Das zeigt eine Auswertung des Handelsblatts, in die alle Aktienkäufe und -verkäufe des ARKK im Februar eingeflossen sind.
Auch wir haben etwas geändert in unserem NDAC-Depot. Neu ist dabei die Mercedes-Benz AG, aufgestockt haben wir bei PayPal und Meta. Verkauft haben wir Manz, SEA und Block. Die Gründe für die Aufstockung werden wir in den folgenden Newslettern veröffentlichen.
Die USA sondieren nach Angaben von Insidern bei engen westlichen Verbündeten die Möglichkeit neuer Sanktionen gegen China. Diese sollen in Kraft treten, sobald China Russland im Krieg gegen die Ukraine militärisch unterstützt. Der deutschen Wirtschaft droht ein schwer kalkulierbares Risiko. Und das, nach dem China sich auf dem Weg der wirtschaftlichen Erholung befindet und damit auch die Lokomotive für die Konjunktur hierzulande sein kann. Wir können nur hoffen, dass China sich weiter so einigermaßen neutral im Ukraine-Konflikt verhält und unseren Politiker und der deutschen Wirtschaft die Entscheidung zwischen den USA und China möglichst lange erspart bleibt.
Wir haben uns schon Sorgen gemacht um Elon Musk`s Vermögen. Jetzt aber hat er es wieder allen gezeigt. Elon Musk ist laut dem Billionairs Index des Finanzinformationsdienstes Bloomberg wieder der reichste Mensch der Welt. Die Wirtschaft erholt sich, die Zinsen steigen langsamer, Teslas E-Autos finden wieder mehr Käufer. Für Elon Musk bedeutet das ein ordentliches Plus bei seinem ohnehin riesigen Vermögen. Sein Reichtum übersteigt nun auch wieder den des Luxusgüter-Tycoons Bernard Arnault. Musk`s Vermögen liegt demnach bei aktuell rund 187,1 Milliarden Dollar, umgerechnet 176,5 Milliarden Euro. Der Franzose Bernard Arnault hatte Musk vorübergehend vom Thron gestoßen. Arnaults Reichtum von aktuell rund 185,3 Milliarden Dollar basiert vor allem auf seinem Anteil am Luxusgiganten LVMH, zu dem zahlreiche Traditionsmarken wie Louis Vuitton gehören. Wir sehen also, die reichsten Männer der Welt arbeiten für uns, denn wir haben beide Werte in unserem Clubfonds!