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Der Clubfonds-Ticker
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Requiem auf die staatlich geförderten Geldvernichtung der Vergangenheit – Willkommen für die neuen Produkte (II)

Das Versprechen der Sicherheit kostete ebenfalls Rendite. Denn klar: Der Anbieter musste per Gesetz dafür sorgen, dass die Riester-Rente am Ende die eingezahlten Gelder plus Förderung als Garantieverpflichtung an die Sparer auszahlen konnte. Und eine solche Sicherheit war mit zusätzlichen und teuren Finanzinstrumenten – sprich Derivaten – verbunden.

Die Renditen der Riester- und natürlich auch der Rürup-Rente (für Selbstständige) fallen in aller Regel so gering aus, dass viele Menschen ihre Verträge mittlerweile nicht mehr besparen, sondern inzwischen beitragsfrei gestellt haben. Das ist umso problematischer, weil auch das gesetzliche Rentensystem bereits in wenigen Jahren an seine Grenzen stoßen und keine umfassende Absicherung mehr bieten wird. Auch die betriebliche Altersvorsorge wird aufgrund der demografischen Probleme in unserem Land wohl ähnliche Schwierigkeiten bekommen.

Was macht die Bundesregierung? Sie beschließt ein Rentenpaket, das noch teurer wird. Das geplante Paket ändert daran – nach Meinung von Experten – wenig. Zuletzt hatten deshalb auch die jungen Abgeordneten der Unionsfraktion im Bundestag rebelliert. Es werde Änderungen geben müssen, sagte der Vorsitzende der Gruppe, Pascal Reddig (CDU), den „Tagesthemen“ in der ARD:

„Die erwarten wir auch, sonst können wir dem nicht zustimmen.“

Die Kritik der Abgeordneten richtet sich vor allem gegen die avisierten milliardenschweren Folgekosten, die durch eine Stabilisierung des Rentenniveaus nach 2031 entstehen würden – und die vor allem von den jüngeren, noch lange berufstätigen Arbeitnehmern aufgebracht werden müssten.
„Wir brauchen richtig große Reformen“, sagte Reddig und plädierte für ein Gesamtpaket für die sozialen Sicherungssysteme, inklusive der Rente.

Eigentlich logisch: Wenn die Anzahl der Einzahler sinkt und die Zahl der Bezieher steigt, müssen erstere den finanziellen Großteil schultern. Die Haltelinie zur Stabilisierung des Rentenniveaus wird so nicht funktionieren.
Dazu kommt auch noch der Umstand, dass die nachfolgenden Generationen ihre eigene soziale Absicherung selbst meistern müssen.

Was also tun?
Ein persönlicher Weg für mehr Geld im Alter wäre, frühzeitig in Aktien zu investieren. Doch stattdessen liegt das Vermögen vieler Deutscher auf dem Bankkonto. Experten sprechen vom „Girokonten-Phänomen“: Viele Deutsche haben kein Vertrauen in den Markt. Wir haben keine Aktienkultur – wir haben eine Anleihenkultur bzw. eine Sparbuchmentalität.

Um in Aktien zu investieren, muss man frühzeitig anfangen.
Der MSCI World zählt zu den bekanntesten Aktienindizes weltweit. Er bildet die Kursentwicklung und die Dividenden von über 1.400 Unternehmen aus mehr als 20 Ländern ab. Wer monatlich einen festen Betrag in Aktien des MSCI World gespart hat, konnte bei einer Spardauer von 20 Jahren eine durchschnittliche Rendite von über acht Prozent pro Jahr auf das angelegte Geld erwirtschaften, berichtet das Deutsche Aktieninstitut auf seiner Webseite.
So viel kann man weder mit sicheren Anleihen noch mit Sparbuch oder Banksparplänen erreichen.

Leider hat es der ehemalige Bundesfinanzminister Christian Lindner bekanntlich nicht mehr geschafft, die Aktienrente zu etablieren und damit für mehr Sicherheit im Alter zu sorgen. Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung ist jedoch die sogenannte Frühstartrente ab 2026 vereinbart.

Sinn und Zweck dieser neuen Altersvorsorge ist es, Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 17 Jahren staatlich mit 10 Euro im Monat für das Alter abzusichern. Diese 10 Euro sollen in einen Aktienfonds investiert werden und erst zum Rentenbeginn mit derzeit 67 Jahren entnommen werden können.

Nun klingt das zunächst nicht nach viel – aber schauen wir uns das genauer an:
Zehn Euro monatlich bedeuten 120 Euro im Jahr und somit über 12 Jahre gerechnet 1.440 Euro, die allein vom Staat fließen.
Ein guter Aktienfonds erwirtschaftet – wie bereits erwähnt – durchschnittlich acht Prozent Rendite pro Jahr (mal mehr, mal weniger).
Ab dem 18. Lebensjahr können Kinder bzw. deren Eltern oder Erziehungsberechtigte freiwillig zusätzlich einzahlen. Das Geld soll nach bisherigen Planungen steuerfrei zum Rentenbeginn entnommen werden können.

Nun könnten junge Leute denken, das sei nicht viel Geld, was dabei herauskommt.
Doch hier setzt die Bundesregierung auf den frühzeitigen Beginn und – ganz entscheidend – auf den Zinseszinseffekt, der mit den angesammelten 1.440 Euro arbeitet. Wenn wir davon ausgehen, dass weiterhin eine jährliche Rendite von acht Prozent erzielt wird, dann liegen zum 18. Geburtstag bereits 2.459 Euro im Depot, ohne dass man selbst etwas dafür tun muss.

Banken und Sparkassen haben hierzu zwei Varianten durchgerechnet:
Unter der Voraussetzung, dass das Geld im Depot verbleibt, weiterhin acht Prozent durchschnittliche Rendite erzielt und keine weiteren Einzahlungen erfolgen, stehen bei Erreichen des 67. Lebensjahres rund 107.000 Euro für eine Zusatzrente zur Verfügung.