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Der Clubfonds-Ticker
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Neues vom NDAC-Clubfonds: Synopsys

Zugegeben, wir haben lange nicht mehr über den Halbleiterhersteller Synopsys Inc. aus dem Silicon Valley, genauer gesagt aus Mountain View im US-Bundesstaat Kalifornien, berichtet. Das mag daran liegen, dass unser Wert ein wenig unter dem Radar verborgen war.

Das 1986 gegründete Unternehmen war ein Vorreiter auf dem Gebiet der Synthese-Technologien in der Elektrotechnik. Mittlerweile haben sich die Aktivitäten von Synopsys auf den gesamten Design-Flow ausgedehnt. Das heißt: Die Produkte decken den gesamten Bereich vom Entwurf über die Verifikation, die Folgenutzung durch IP bis hin zu Schnittstellen zur Herstellung von ASICs (anwendungsspezifische integrierte Schaltungen) und FPGAs (Field Programmable Gate Arrays) ab. Synopsys ist heute ein führender Anbieter von EDA-Software und Sicherheitslösungen für die Halbleiterindustrie – mit starker Marktstellung, aber auch mit Konkurrenz durch Cadence und Mentor Graphics.

Eigentlich bin ich erst wieder auf unseren Wert gestoßen durch die Meldung, dass Sassine Ghazi, Präsident und CEO von Synopsys, am 2. September 2025 über mehrere Tranchen insgesamt 11.366 Stammaktien des Unternehmens verkauft hat und damit einen Gesamtwert von 6,69 Millionen Dollar erzielte. Es kann schon passieren, dass eine Führungskraft schnell einmal ein wenig Kleingeld benötigt. Verwunderlich ist in diesem Fall nur, warum er damit nicht bis zur Veröffentlichung der neuesten Zahlen am 9. September 2025 gewartet hat.

Fakt ist: Der CEO übte am gleichen Tag Optionen zum Erwerb von 11.366 Stammaktien zum Preis von 89,76 Dollar aus – im Gesamtvolumen von 1.020.212 Dollar. Es handelte sich also lediglich um einen Tausch von hochgelaufenen Aktien (Wert zwischen rund 585 und 591 Dollar/Aktie) zu niedrig bewerteten Papieren. Zusätzlich kaufte er im Rahmen des Mitarbeiterkaufprogramms noch ein kleines Paket von 26 Stammaktien im Wert von 9.786 Dollar (376,76 Dollar/Aktie).

Ob das eine gute Entscheidung war? Schauen wir es uns einmal an.

Unser Depotwert öffnete am 9. September 2025 die Bücher, um über das zum 31. Juli 2025 abgeschlossene Quartal zu berichten. Das Unternehmen erwirtschaftete im abgelaufenen Quartal einen bereinigten Gewinn von 3,39 Dollar je Aktie bei einem Gesamtumsatz von 1,74 Milliarden Dollar. Die Analysten hatten etwas mehr erwartet: Laut IBO rechneten sie mit 1,77 Milliarden Dollar Umsatz und einem bereinigten Gewinn von 3,80 Dollar je Aktie.

Die Synopsys-Aktie notiert aktuell bei 414,38 € und hat damit gegenüber dem letzten Handelstag um -6,39 Prozent nachgegeben. Das entspricht einem Verlust von -28,28 € – und das innerhalb nur eines Tages.

Fakt ist: Der heutige Kursrückgang nach den Zahlen bestätigt den anhaltenden Abwärtstrend, den die Synopsys-Aktie in den vergangenen Monaten verzeichnet hat. In den letzten drei Monaten mussten Aktionäre einen Verlust von -4,17 Prozent hinnehmen. Im Vergleich zur Vorwoche ist die Aktie damit um -18,21 Prozent günstiger geworden. Im Verlauf eines Monats beträgt das Minus -21,90 Prozent. Seit Beginn des Jahres beläuft sich das Minus bei Synopsys auf -11,52 Prozent.

Das klingt zwar beunruhigend, aber vergessen wir nicht: Es ist die erste Quartalsveröffentlichung nach der Übernahme von Ansys für 35 Milliarden Dollar Mitte Juli. Während Synopsys Marktführer bei EDA-Software für Chipdesign ist, gilt Ansys als führend im Bereich Simulations- und Analysesoftware.

„Das dritte Quartal war ein transformatives Quartal. Vor einem herausfordernden geopolitischen Hintergrund haben wir die Ansys-Akquisition abgeschlossen und damit unser Portfolio, unseren Kundenstamm und unsere Geschäftschancen erweitert. Synopsys ist heute mehr denn je der entscheidende Partner für die Technologieforschung und -entwicklung, der für die Entwicklung und Bereitstellung KI-gestützter Produkte benötigt wird“, so Sassine Ghazi, Präsident und CEO von Synopsys.
„Ich bin zwar stolz darauf, wie unser Team die externen Herausforderungen im Quartal gemeistert hat, unser IP-Geschäft blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Wir ergreifen Maßnahmen, um unseren Wettbewerbsvorteil auszubauen und ein stabiles, langfristiges Wachstum zu erzielen.“

Synopsys hat zudem seine konsolidierten Ziele für das vierte Quartal und das gesamte Geschäftsjahr 2025 vorgestellt. Hintergrund ist die Umstellung des Geschäftsjahres: Statt eines 52/53-Wochen-Zeitraums endet es künftig stets am 31. Oktober. Dadurch umfasst das Geschäftsjahr 2025 insgesamt acht Tage weniger als das Vorjahr – mit zehn Tagen weniger in der ersten und zwei Tagen mehr in der zweiten Jahreshälfte.

Für das laufende Quartal bis Ende Oktober prognostiziert Synopsys einen bereinigten Gewinn von 2,70 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 2,25 Milliarden Dollar. Analysten hatten IBD zufolge dagegen mit 4,50 Dollar Gewinn je Aktie bei 2,01 Milliarden Dollar Umsatz gerechnet.

Die Anleger straften die verfehlten Erwartungen mit den bereits erwähnten starken Verlusten ab.

Und der CEO? Er hat alles richtig gemacht: seinen Gewinn eingestrichen. Wie schon oft gesagt – man soll Gewinne auch einmal mitnehmen. Ob es allerdings das Vertrauen der Anleger stärkt, steht auf einem anderen Blatt.