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Elon Musk – Ein Unternehmer auf Abwegen

Elon Musk – Ein Unternehmer auf Abwegen

Tesla hat im gerade zu Ende gegangenen zweiten Quartal 384.000 Elektroautos ausgeliefert, das waren 13 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Schon im ersten Quartal waren die Auslieferungen um 13 Prozent gefallen. Analysten rechnen nun damit, dass der Absatz auch im Gesamtjahr fallen könnte. Das vermutet auch ihr Autor. Es kann schon passieren, dass ein Quartal nicht ganz so gut läuft. Aber in einem halben Jahr mit zwei mal 13 Prozent in den Miesen zu landen, das ist wahrscheinlich im zweiten Halbjahr auch nicht mehr aufzuholen.

Natürlich sucht das Management jetzt die Gründe dafür. Der Modellwechsel beim Bestseller Model Y, der im letzten Quartal noch für die schlechten Absatzzahlen verantwortlich gemacht wurde, war offenbar nicht der Grund. Das Modell erhielt bekanntlich ein Facelifting, das erst seit März ausgeliefert wird. Doch die neue Version führte nicht dazu, dass die Verkäufe seither wesentlich besser wurden. Die Verkaufszahlen stiegen zwar gegenüber dem ersten Quartal des Jahres 2025, aber nicht gegenüber dem zweiten Vierteljahr 2024.


Reuters macht stattdessen die “rechtsgerichtete politische Haltung von CEO Elon Musk und eine alternde Fahrzeugpalette” für den Rückgang verantwortlich. Die Website des amerikanischen Fernsehsenders CNBC erwähnte die stärker werdende Konkurrenz durch chinesische Modelle und die Proteste gegen Tesla wegen der politischen Einstellung von Musk. Diese schädigten den Ruf des Unternehmens und beeinträchtigen die Umsätze.

Im ersten Halbjahr 2025 wurden knapp 721.000 Fahrzeuge ausgeliefert, was logischerweise ebenfalls ein Minus von 13 Prozent darstellt. Um im Gesamtjahr das Vorjahresergebnis von 1,789 Millionen Fahrzeugen zu übertreffen, müsste Tesla im zweiten Halbjahr über eine Million Autos verkaufen. Wenn das nicht gelingt, stünde zum zweiten Mal in Folge ein Minus zu Buche – was für die erfolgsverwöhnte US-amerikanische Firma ein herber Schlag wäre. Im Jahr 2023 hatte Tesla 1,809 Millionen Autos ausgeliefert, 2022 waren es nur 1,313 Millionen Stück gewesen. Produziert wurden im zurückliegenden Quartal etwa 410.000 Stück, also etwa 26.000 Autos weniger als ausgeliefert wurden. Das ist nicht ungewöhnlich, aber damit wächst wohl die Zahl der auf Halde stehenden Autos, denn auch im ersten Quartal lag der Produktionsüberschuss bei etwa 26.000 Fahrzeugen.

Lassen wir einmal ohne die politische Attitüde von Elon Musk feststellen, auch die deutschen Hersteller sind nun endlich aufgewacht und kämpfen um höhere Marktanteile mit der bewährten deutschen Qualitätsarbeit, die sich in den einzelnen Marken widerspiegelt. Haben wir früher feststellen müssen, dass unsere heimische Produktion von zwei Seiten unter Druck gerät, von Tesla auf der einen Seite und von den chinesischen Herstellern auf der anderen Seite, so sind die Gewichte jetzt verlagert. Das Auto-Land Deutschland ist gerade dabei, verlorenen Boden gut zu machen und Tesla gemeinsam mit China an die Wand zu drücken. Wir können es auch so ausdrücken: Qualitätsautos „Made in Germany“ und die „Made in China“ Autos haben den Druck auf Tesla erhöht.

Und was macht der Big Boss? Der Elon wendet sich im ersten Quartal vom Unternehmen ab und heuert als Buddy im Weißen Haus an. Er macht sich bekanntlich in den Regierungsinstitutionen mehr als unbeliebt, als er Tausende Arbeitsplätze rigoros mit der Kettensäge strich. Das hat auch vielen Kunden nicht gefallen und in der Folge brachten sie den CEO Musk von Tesla mit dem DOGE-Chef Musk in Verbindung und übten einen Käuferstreik. Letztendlich richten sich auch Anhänger der MAGA-Bewegung nach ihrem Präsidenten-Idol, der publicitywirksam nach Streitereien mit Musk die Tesla-Autos zurückgab. 

Anstatt daraus zu lernen und seine politischen Ambitionen aufzugeben, eröffnet der CEO Elon Musk ein neues Schlachtfeld und wird eine Partei gründen, die American Party. Das ist die Folge von der neuen Big beautiful bill des US-Präsidenten, der darin die u. a. Subventionen für E-Autos zusammengestrichen hat.

Nun ist es nicht verboten in den USA abseits von den zwei etablierten Parteien eine neue zu gründen. Nur sind die Chancen für einen dauerhaften Erfolg nicht groß. Erinnern wir uns an Ross Perot der ebenfalls als Unternehmer und Milliardär 1992 die etablierten beiden Parteien in Schwierigkeiten bringen wollte. Er nahm den beiden Präsidentschaftskandidaten Bush und Clinton 18,91 Prozent der Stimmen ab. Wahlentscheidend war es eh nicht wegen des amerikanischen Wahlsystems.

Jetzt also die American Party des Elon Musk. Fakt ist, dass der neue Möchtegern-Star am Polithimmel zwar die US-Staatsbürgerschaft besitzt, aber trotzdem nicht wählbar ist für das höchste Amt. Er wurde in Südafrika geboren und das ist ein Ausschlusskriterium für das Amt.

Es wäre gut, wenn Elon Musk, der unbestreitbar als einer der visionärsten Unternehmer der Welt gilt, sich aus der Politik zurückzieht und wieder das tut, was er am besten kann. Seine Unternehmungen warten auf seine 100 prozentige Rückkehr als CEO. Lass die Politik sein, Elon!