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Der Clubfonds-Ticker
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Neues aus dem Bereich Künstliche Intelligenz (KI)

Torsten Arends, Geschäftsführung des NDAC

KI muss ständig trainiert werden. Das haben wir schon vor einiger Zeit an dieser Stelle festgestellt. Aber woher den vielen Stoff für das Training nehmen? Vor dieser Frage standen auch unsere US-amerikanischen NDAC-Clubfondswerte, die allerdings sehr kreativ auf die Nutzer verschiedener sozialer Netzwerke zurückgreifen können. Denn es wird viel gepostet und das Mitteilungsbedürfnis der Menschen ist nach wie vor sehr groß. So haben wir beispielsweise von Facebook eine Aufforderung erhalten, doch bitteschön die Zustimmung zur Nutzung der Daten, die in den Sozialen Netzwerken immer wieder neu vorliegen, zu erteilen. Ganz offensichtlich sind diese vielen scheinbar nutzlosen Daten auch für das Training der KI anwendbar.

Google nutzt Videos von YouTube, um seine KI-Modelle zu trainieren. Kein Wunder, schließlich gehört YouTube zum eigenen Haus Alphabet und stellt damit einen gewaltigen Datenschatz dar. Überhaupt zeigt sich hier sehr deutlich, wie die großen Tech-Konzerne ihre jeweiligen Plattformen strategisch einsetzen, um beim Wettrennen nach der besten KI stets auf dem neusten Stand zu bleiben.

Oder schauen wir auf Meta, dass auf einen großen Fundus an Interaktionen und Verhaltensmustern aus Facebook und Instagram zurückgreifen kann. Alphabet nutzt dafür seine Tochter Google. Sie kombiniert Google-Suchdaten mit YouTube-Videos. Amazon hat seine Shoppingwelt mit dem Prime-Service und Sprachassistentin Alexa im Rücken. Und Apple könnte auf gewaltige Datenmengen aus der iPhone-Nutzung zugreifen, doch ob sie damit eine eigene KI trainieren, ist bislang noch nicht bekannt, aber die Möglichkeit besteht durchaus.

Übrigens, personell tut sich einiges und wir stellen fest, das Karussell gewinnt immer mehr an Tempo. Meta-CEO Mark Zuckerberg beispielsweise sucht sich derzeit die hellsten KI-Köpfe zusammen. Scale AI Gründer Alexandr Wang, Safe Superintelligence CEO Daniel Gross und der ehemalige GitHub CEO Nat Friedman gehen zur Meta-Tochter Instagram. Wir sehen hier, dass die Personaldecke im Bereich KI doch noch sehr dünn ist, denn das sind alles bekannte Namen.

Neues Personal braucht auch Amazon. Das Imperium investiert bekanntlich 200 Milliarden Dollar in ein Projekt, mit dem die Auslieferung der Pakete durch Roboter ermöglicht werden kann. CEO Andy Jassy verkündete, dass man viel neues Personal für KI-Projekte brauche, gleichzeitig aber anderes Personal nicht mehr benötigen werde. Er behauptete, er könne noch nicht sagen, wie sich das netto auf den Personalbestand bei Amazon auswirken werde, doch bereits seit 2022 hat Amazon in den USA 27.000 Entlassungen vorgenommen und nicht ansatzweise so viele neue Stellen geschaffen (wir haben darüber berichtet). Außerdem dürfen wir auch nicht vergessen, dass nicht alle eine Begabung bzw. realistischerweise eine Ausbildung auf dem Gebiet der KI haben.  

Auch in Asien wird fleißig in KI investiert, der Sputnik-Schock wird für die USA noch längst nicht alles gewesen sein. Aber derzeit investiert die Softbank in Taiwan Semiconductor (TSMC), um gemeinsam eine KI-und Roboter-Fabrik in Arizona zu bauen. TSMC baut dort bereits eine Chip-Fabrik. Nvidia und Foxconn planen eine Fertigung von Robotern am Standort in Houston, Texas, wo bereits die Produktion von KI-Chips geplant ist. 

Die Softbank Corp. ist ein japanischer Telekommunikations- und Medienkonzern mit Unternehmensbereichen in Breitbandfernsehen, Festnetz-Telekommunikation, E-Commerce, Internet, Robotik, Technologie Service, Finanzen, Medien und Vermarktung. Softbank besitzt eine Reihe anderer Unternehmen, wie das japanische Unternehmen Cable & Wireless IDC, das Unternehmen BB-Service und das Computerspielunternehmen GungHo Online Entertainment. Ganz wichtig ist dabei, Softbank verwaltet außerdem den weltweit größten Investmentfonds im Bereich Technologie. Hier wird wirklich Kapital bewegt. SoftBank treibt mit Partnern wie OpenAI und Oracle das “Stargate”-Projekt voran, ein 500 Milliarden Dollar schweres Vorhaben für KI-Infrastruktur. Erste Schritte sind der Bau von 10 KI-Rechenzentren in Texas mit Nvidia-Chips und Foxconn-Server als technische Basis. Der Wert der Investition beläuft sich auf 100 Milliarden Dollar. Der CEO von Softbank, Son, koordiniert jetzt die Lieferketten in Taiwan persönlich.

In Sachen KI für Privatnutzer haben spezialisierte Dienste inzwischen zu Chat-GPT aufgeschlossen: Perplexity kann komplexe Projekte planen und mit Hilfe von Agenten sogar bereits durchführen. Claude hilft beim Programmieren. Grok antwortet locker und lustig. Die Bilderstellung kennen inzwischen viele verschiedene Kisten, nun folgt die Videoerstellung. 

Tesla startete am 22.06.2025 seinen autonomen Fahrdienst. Es werden allerdings nur einige wenige Modell-Y-Fahrzeuge vollautonom durch Texas rollen. Die Robotaxis, die Elon Musk vor einem Jahr mit viel Bohei vorstellte, sind wohl noch nicht so weit. Waymo operiert bereits in Phoenix, San Francisco. Los Angeles und Austin, als nächstes sollen Miami, Atlanta und Dallas erschlossen werden. Damit ist Austin die einzige Stadt, in der Tesla und Waymo direkt konkurrieren.

Doch auch das autonome Fahren ist nur ein weiterer Schritt in Richtung der umfassenden KI, die als Roboter alle Regeln der Physik kennt. Diesem Ziel nähert man sich ebenfalls iterativ (wiederholend), denn wir Menschen kennen noch gar nicht alle Regeln der Physik, können sie also auch nicht programmieren. Wir bauen daher auf Erfahrung, lassen also beabsichtigte Bewegungen unendlich oft wiederholen.

Sicher werden wir bald wieder auf die Fortschritte der KI zurückkommen müssen, denn die KI entwickelt sich rasend schnell und ist mit der Entwicklung und stufenweisen Ausbau des Internets nicht mehr zu vergleichen.