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Der Clubfonds-Ticker
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NDAC-Clubfondswert NVIDIA  belebt einen weiterer Dino

Lassen Sie Ihren Autor mit einer herzlichen Gratulation zur Auszeichnung mit dem renommierten Körber-Preis 2025 beginnen. Die deutsche Informatikerin und Quantenphysikerin Stephanie Wehner hat in diesem Jahr den Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft erhalten. Die mit einer Million Euro dotierte Auszeichnung der Körber-Stiftung würdigt ihre wegweisende Arbeit zum Quanteninternet – einem ultraschnellen und extrem sicheren Computernetzwerk, das ganz neue Anwendungen und Rechenleistungen ermöglicht. Warum wir diese Gratulation an den Anfang setzen und was das Ganze mit einem Dino zu tun hat, wird sich im Laufe des Beitrags erschließen.

Erinnern wir uns noch an die großen Freudensprünge von Bundes-, Landes- und Lokalpolitik, als Intel seine Zelte in Magdeburg aufschlagen wollte? Milliardensubventionen sollten als Willkommensgeschenk für die Intel Corp. fließen, um hier in Deutschland eine europäische Chipfabrik zu errichten. Nun, wie es ausgegangen ist, wissen wir: Intel machte einen Rückzieher, Magdeburg hatte das Nachsehen und sucht jetzt intensiv nach anderen Investoren für die freie Gewerbefläche.

Intel ist ein weiterer Tech-Dinosaurier, der 1968 gegründet wurde. Allzu viel hätte Magdeburg, Deutschland und Europa von der Ansiedlung ohnehin nicht gehabt – das hatten wir damals schon geschrieben.

Seit Jahren verzeichnet Intel rückläufige Umsätze. Die historische „WinTel“-Allianz (Windows-Computer mit Intel-Ausstattung) führte Intel einst zum Erfolg, auf dem sich das Unternehmen bis heute ausruht. Noch immer arbeiten die meisten PCs und Laptops auf der x86-Architektur von Intel, während Smartphones und Tablets überwiegend auf der ARM-Technologie basieren. Die Allianz wird wohl auch noch eine Weile bestehen: x86 gilt als leistungsstark, aber stromfressend; ARM hingegen ist bekannt für seine Stromeffizienz, kann aber die Leistungsspitzen der Intel-CPUs nicht erreichen.

Doch es tut sich etwas bei Intel – dem Saurier wurde neues Leben eingehaucht, und das durch den neuen CEO Lip-Bu Tan, einen in Malaysia geborenen Manager. Schon im August kündigte die japanische Softbank an, zwei Milliarden Dollar in Intel zu investieren. Die Trump-Regierung beteiligte sich im gleichen Monat mit einem Betrag von 8,9 Milliarden Dollar und erwarb zehn Prozent an Intel. Und Mitte September wurde bekannt gegeben, dass unser NDAC-Clubfondswert NVIDIA ebenfalls fünf Milliarden Dollar in Intel investiert.

Während die Finanzspritzen von Softbank und der US-Regierung Intel die dringend benötigte Liquidität verschafften – und daher keine Euphorie an den Märkten auslösten –, ist der Deal mit NVIDIA von ganz anderer Tragweite. Die technologische Zukunft von Intel stand auf dem Spiel bzw. war dem Untergang geweiht. Dank der Kooperation mit NVIDIA sieht es nun plötzlich wieder rosig aus. Die Aktie von Intel sprang nach Bekanntgabe des Deals um 30 Prozent an, die von NVIDIA um vier Prozent. Die Märkte sind also begeistert.

NVIDIA setzt seit jeher auf die ARM-Technologie – anders als der KI-Wettbewerber und ebenfalls NDAC-Clubfondswert AMD, dessen KI-GPUs mit Intels x86-CPUs arbeiten. Was bedeutet also die Kooperation zwischen NVIDIA und Intel für die beteiligten und mittelbar betroffenen Unternehmen und Branchen? Zunächst einmal erschließt sich NVIDIA den PC-Markt, während Intel sich – endlich, möchte man fast sagen – eine Zukunftstechnologie sichert. Man nennt das eine klassische Win-win-Situation.

Intel entwickelte zwar einen Laptop-Chip, der CPU und GPU integrierte, doch die Leistung war für die meisten Belange stets unzureichend. Auch AMD trat in diesem Bereich in den Wettbewerb mit Intel. Zeitweilig hatten Laptops sogar zwei GPUs: eine von Intel, die auf dem CPU-Chip integriert war, und eine zweite, separate von NVIDIA oder AMD. Da die separaten GPUs mehr Strom verbrauchten als die integrierten, aber leistungsschwachen Intel-GPUs, liefen die Laptops am Netz mit der leistungsstarken NVIDIA- oder AMD-GPU, im Akkubetrieb hingegen mit der Intel-GPU. Klingt kompliziert – dürfte aber bald der Vergangenheit angehören.

Die Kooperation mit NVIDIA ermöglicht es Intel, leistungsstarke NVIDIA-GPUs auf einem Chip mit der Intel-CPU zu vereinen. Entsprechende GPUs konnten von NVIDIA neu entwickelt werden. Damit würde Intel insbesondere gegenüber AMD aufholen, denn AMD ist mit eigenen CPUs ebenfalls im Markt der leistungsstarken Spielecomputer aktiv.

Für NVIDIA ist dies ein unerwarteter Zusatzmarkt, der erschlossen werden kann. Für Intel bedeutet es einen technologischen Sprung nach vorn. Für AMD hingegen wird die Konkurrenz größer – aber AMD war ja schon immer die Nummer zwei. Gemeinsam werden Intel und NVIDIA kleinere Endgeräte KI-tauglich machen.

Marktbeobachtern ist klar: Die Kooperation geht über diesen Markteffekt hinaus. Intel ist das einzige Chip-Unternehmen der Welt, das eine eigene Foundry – also eine eigene Chipfertigung – betreibt. Übrigens gibt es nur noch zwei andere relevante Foundries, die jedoch keine Chips entwickeln und designen: unsere Ex-Clubfondswerte TSMC und Samsung.