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Der Clubfonds-Ticker
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Lame Duck – und die nächste Wiederauferstehung

Jetzt hat er es endlich selbst ausgeschlossen: Der Don tritt nicht für eine dritte Amtszeit an – er bleibt eine „lame duck“.

Dass er die Verfassungslage kennt, die im 22. Zusatzartikel der US-Verfassung regelt, dass niemand mehr als zweimal zum Präsidenten gewählt werden darf, ist ihm sicher schon länger bekannt gewesen.
Er hatte ja wirklich damit kokettiert, aber Ende Oktober hatte sich auch der republikanische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, in die Debatte eingeschaltet.

Er habe zwar mit dem Präsidenten gesprochen, sehe aber keinen Weg für dessen erneute Kandidatur bei der nächsten Wahl 2028, sagte der Trump-Vertraute vor Journalisten.
Wahrscheinlich hatte der Don auch eine Verfassungsänderung zu seinen Gunsten ins Gespräch gebracht, denn Johnson wies darauf hin, eine Änderung der Verfassung samt Ratifizierung durch alle Bundesstaaten würde „etwa zehn Jahre“ dauern.
Die Hürden für eine solche Verfassungsänderung wären extrem hoch: Dafür wäre eine Mehrheit von jeweils zwei Dritteln im Repräsentantenhaus und im Senat notwendig – sowie die Zustimmung von drei Vierteln der Regierungen in den Bundesstaaten.

Fakt ist auch, dass der Präsident sicher die miesen Umfragewerte zur Kenntnis genommen hat.

Also: Nur noch gut drei Jahre müssen wir den Irrwisch im Weißen Haus ertragen. In dieser Zeit kann er noch verdammt viel Blödsinn anstellen, der der Weltwirtschaft schadet. Wir werden sehen, welchen Handlungsspielraum ihm die Ergebnisse der Zwischenwahlen im kommenden Jahr noch geben werden.

Eins wird man nicht verhindern können: Wir werden einen Fed-Chef bekommen, der von Trump persönlich ausgewählt wird.
Egal, was Jay Powell, der mit einer klugen Zinspolitik die USA vor so mancher Krise gerettet hat, in den letzten Monaten noch tun wird – er biegt in die Schlussetappe seiner Zeit bei der Fed ein.

Die US-Regierung unter Präsident Trump steht kurz vor einer Einigung mit China zur Abwendung eines neuen 100-Prozent-Zolls auf chinesische Waren. Finanzminister Scott Bessent erklärte nach zweitägigen Verhandlungen mit Pekings Chefunterhändler, beide Seiten hätten ein Rahmenabkommen vorbereitet, das noch in dieser Woche zu einem Treffen Trumps mit Präsident Xi Jinping führen könne.
Ziel sei es, die angedrohten Strafzölle auszusetzen, falls China seine geplanten Exportbeschränkungen für Seltene Erden zurückstelle. Diese Materialien sind für Elektronik- und Rüstungstechnologien essenziell, weshalb Washington Chinas quasi-monopolistische Kontrolle als strategisches Risiko betrachtet.
Bessent betonte, der Zoll-Druck habe entscheidende Verhandlungsspielräume eröffnet. Trump, derzeit auf Asienreise, plane ein persönliches Treffen mit Xi in Südkorea sowie im kommenden Jahr in Peking. Zentrale Themen blieben neben Handelsfragen der Kampf gegen Fentanyl-Schmuggel und verstärkte Agrarimporte aus den USA. Beide Regierungen signalisierten vorsichtigen Optimismus über mögliche Fortschritte.

Noch ein Scheintoter aus längst vergangenen Zeiten erwacht zum Leben:
Denn das Börsenthema Künstliche Intelligenz ist inzwischen so mächtig, dass man ihr das Unmögliche zutraut. Unglaublich, aber wahr – KI hat Nokia aus dem Grab der in Vergessenheit geratenen Marken geholt, in das der Konzern in einer Winternacht 2008 gestürzt war. Dort lag Nokia bislang neben Bayer, Ubisoft, Kraft Heinz und anderen.

Was ist geschehen?
Der Tech-Gott höchstpersönlich – unser Depotwert NVIDIA – gab bekannt, eine Beteiligung von 2,9 Prozent an, tata taa… Nokia erworben zu haben. Die Aktie sprang daraufhin um 21 Prozent auf 6,60 Euro, denn anscheinend kann Ironie auch Kurse bewegen.
Zunächst hielten viele das Ganze für einen Scherz – aber NVIDIA gilt derzeit beinahe als göttlicher Segen.

Gestatten Sie Ihrem Autor einen nostalgischen Blick in die Vergangenheit:
Anfang der 2000er war Nokia das, was Apple heute ist. Fast die Hälfte der Weltbevölkerung besaß ein Nokia-Handy, und andere Hersteller versuchten alles, um diesen Erfolg zu kopieren.
Dann brachte Apple 2007 das iPhone auf den Markt. In Espoo, Finnland, lachten die Nokia-Ingenieure und dachten: „Das wird nie funktionieren.“
Dann kaufte Google Android und brachte 2008 das gleichnamige Betriebssystem auf den Markt. In Espoo, Finnland, lachten die Nokia-Ingenieure erneut.
Fünf Jahre später war der Marktanteil von Nokia von fast 40 % auf unter 15 % gefallen. Die Mobilfunksparte wurde an Microsoft verkauft – doch auch dort blieb der Erfolg aus.

Nokia konzentrierte sich fortan auf sein zweites Standbein: Netzwerktechnik. In diesem Bereich konkurriert das Unternehmen vor allem mit dem schwedischen Nachbarn Ericsson und mit Huaweis Netzsparte aus China.
Die Experten meinten: „Wenn die Amerikaner ein Geschäftsfeld den Europäern und Chinesen überlassen, ist es wohl dem Untergang geweiht.“
Und sie hatten recht. Netzwerke aufzubauen war ein riesiges, lebenswichtiges, aber miserables Geschäft: nur Kabel, kein Cash. Die goldenen Eier legt nicht die Leitung, sondern das, was hindurchfließt.

Die Nokia-Aktie sprang – wie gesagt – auf 6,60 Euro, ein Niveau, das sie bereits 2015 erreicht hatte und auch 2012. Zum Vergleich: 2008 notierte die Aktie bei rund 28 Euro, im Jahr 2000 sogar bei fast 60 Euro.
Aber vielleicht ändert sich das nun für den finnischen Konzern. Denn um weiterhin GPUs zu verkaufen, muss NVIDIA sicherstellen, dass auch die Infrastruktur mithält. Die KI-Investitionen fließen also weiter – von den Anbietern reiner Rechenleistung (NVIDIA, AMD usw.) über die Systemintegratoren (Dell, HP etc.) bis hin zu Ausrüstern für Rechenzentren (Schneider, Vertiv, Eaton, Cisco, ABB etc.).
Diese Zentren müssen mit Energie versorgt werden (Siemens Energy, Rolls-Royce, Cummins usw.) – und benötigen daher auch eine spezifische Netzwerkanbindung. Und hier kommt Nokia ins Spiel.

Schauen wir einmal, wie sich das entwickelt – trotzdem wird, wie schon festgestellt, sehr viel Geld verbrannt.