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Verluste bei der Aktienanlage – so können Sie sich schützen

Steffen Koch klärt auf!

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Ein Kommentar von Steffen Koch, Öffentlichkeitsarbeit des Niedersächsischen Anlegerclubs (NDAC)

Verluste bei der Aktienanlage – so können Sie sich schützen

Vor einem Investment schrecken zahlreiche Anleger insbesondere deshalb zurück, weil die Anlage in Wertpapieren auch zu Verlusten führen kann. Zwar sinkt das Verlustrisiko statistisch mit jedem Jahr, in dem die Aktien länger im Depot gehalten werden, aber natürlich kann es trotzdem passieren, dass der Anleger beim Verkauf der Wertpapiere weniger Geld herausbekommt, als er zuvor beim Kauf der Aktien aufwenden musste. Mit einigen Maßnahmen ist es jedoch relativ problemlos möglich, etwaige Verluste bei der Aktienanlage zur begrenzen oder im Idealfall sogar komplett zu vermeiden. Wir möchten daher im Folgenden darauf eingehen, welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um mögliche Aktienverluste zu reduzieren.

 Maßnahmen zur Verlustbegrenzung – ein Überblick

Natürlich möchten alle Anleger, die sich für ein Investment in Aktien entscheiden, Gewinne mit den Wertpapieren erzielen. Trotzdem gibt es Situationen, in denen Verluste auftreten können. Dies geschieht in den meisten Fällen vor allem dann, wenn die Wertpapiere zu einem bestimmten Zeitpunkt verkauft werden müssen, weil Liquidität benötigt wird. Darüber hinaus können auch negative Meldungen und Geschäftsberichte bei einem Unternehmen dazu führen, dass der Aktienkurs deutlich fällt.

 Um Verluste bei der Aktienanlage zu begrenzen oder im Idealfall sogar zu verhindern, bieten sich in der Praxis vor allem die folgenden Vorgehensweisen und Maßnahmen an:

·         Kapital auf mehrere Aktienwerte verteilen

·         Fundamental- und Chartanalyse durchführen

·         Stabile und bekannte Aktiengesellschaften wählen

·         Stop-Loss Marke setzen

·         Nicht in Panik geraten und vorzeitig verkaufen

Mit diesen Einzelmaßnahmen und Vorgehensweisen, die im Idealfall dabei helfen, Verluste in Grenzen zu halten, möchten wir uns im Folgenden näher beschäftigen.

Diversifikation: Kapital auf mehrere Aktientitel aufteilen

Statistisch ist das Verlustrisiko bei einem Aktien-Investment dann am höchsten, wenn Sie Ihr Kapital lediglich in einen Aktienwert investieren. Sollte der Kurs dieser Aktien dann deutlich fallen, würde sich dies 1:1 negativ auf Ihr Depot und somit auf das investierte Vermögen auswirken. Schon ab zwei unterschiedlichen Aktien im Portfolio ist das Verlustrisiko geringer, denn sollte beispielsweise der eine Aktienwert 20 Prozent im Kurs fallen, würde sich dies auf Ihr Portfolio lediglich mit einem Verlust in Höhe von 10 Prozent auswirken. Zudem besteht die Chance, dass die zweite Aktie sich positiv entwickelt und den Verlust der anderen Aktie im Idealfall vielleicht sogar ausgleichen kann. Auf diese Weise funktioniert die Diversifizierung, nämlich dass Sie Ihr Kapital auf mehrere Aktienwerte verteilen. Experten empfehlen, dass ein gut strukturiertes Aktien-Portfolio mindestens fünf unterschiedliche Aktientitel enthalten sollte, die zudem im Idealfall aus verschiedenen Ländern und Branchen gewählt werden sollten.

Fundamental- und Chartanalyse durchführen: Anlagerisiko kalkulieren

Mögliche Verluste bei einer Aktienanlage zu begrenzen, beginnt schon vor dem Kauf. So sollten Sie die Aktien mit Bedacht wählen und sich für Titel entscheiden, bei denen Sie anhand verschiedener Daten, Zahlen und Kursentwicklungen aus der Vergangenheit damit rechnen können, dass Kursverluste über einen längeren Zeitraum eher unwahrscheinlich sind. Zu diesem Zweck ist es sinnvoll, wenn Sie zu dem entsprechenden Wertpapier sowohl eine Fundamental- als auch eine Chartanalyse durchführen.

Bei der Chartanalyse werden insbesondere die historischen Kursverläufe betrachtet und zum Beispiel bestimmte Kurse identifiziert, an welchem Punkt sich die Aktien in der Vergangenheit in bestimmte Art und Weise wiederholt verhalten haben. Bei der Fundamentalanalyse betrachten Sie hingegen vor allem Unternehmenskennzahlen, die einen Aufschluss darüber geben können, wie erfolgreich die Geschäftstätigkeit des Unternehmens ist.

 Zu diesen Kennzahlen, die im Zuge einer Fundamentalanalyse interessant sind, zählen zum Beispiel:

·         Eigenkapitalquote

·         Eigenkapitalrendite

·         Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

·         Dividendenrendite

Stabile und größere Aktiengesellschaften wählen

Statistisch betrachtet ist das Risiko von Kursverlusten insbesondere bei größeren Aktientiteln, den sogenannten Standardwerten, geringer als bei kleineren Aktien. Dies liegt unter anderem daran, dass die größeren Aktiengesellschaften meistens eine bessere und stabilere Marktposition haben als kleine Unternehmen, deren Aktien als Nebenwerte gelten. Mit der Auswahl solcher Standardaktien können Sie daher tatsächlich das Verlustrisiko möglichst klein halten, auch wenn es natürlich bei großen Aktientiteln ebenfalls nicht ausgeschlossen ist, dass über einen längeren Zeitraum Verluste entstehen können.

Zusätzlich ist es hilfreich, wenn Sie zwischen sogenannten zyklischen und antizyklischen Werten unterscheiden. Manche Aktienkurse verhalten sich nämlich je nach Wirtschaftslage anders als Kurse anderer Aktiengesellschaften, wobei es vor allem auf die jeweilige Branche ankommt. Aktien mit einer relativ hohen Marktkapitalisierung haben zudem den Vorteil, dass sie nahezu ständig gehandelt werden und eine hohe Liquidität am Markt vorhanden ist. Dies führt dazu, dass Sie als Anleger keine Sorge haben müssen, die Wertpapiere über einen längeren Zeitraum aufgrund mangelnder Nachfrage nicht verkauft zu können oder dass eine Verkaufsorder direkt zu größeren Kursrutsch führt.

Stop-Loss-Order erteilen und so Verluste eingrenzen

Die wohl praxisnaheste Maßnahme, um möglich Verluste bei der Aktienanlage einzugrenzen, ist das Setzen einer sogenannten Stop-Loss Marke. Mit einer Stop-Loss-Order informieren Sie Ihre Bank oder den Online-Broker, dass dieser Ihre im Depot befindlichen Wertpapiere verkaufen soll, falls ein von Ihnen festgelegt der Kurs notiert wird. Wenn Sie beispielsweise einen Aktienwert zum Kurs von 50 Euro gekauft haben und maximal einen Verlust von zehn Prozent akzeptieren wollen, geben Sie demzufolge einen Stop-Loss Auftrag an die Bank oder den Broker weiter, in dem die Stop-Loss Marke bei 45 Euro liegt. Der Auftrag wird allerdings nur ausgeführt, wenn der Kurs der Aktie während des Handels tatsächlich einmal auf 45 Euro fallen sollte. So haben Sie die Gewissheit, dass Sie mit dem Investment in diese Aktie keinesfalls einen größeren Verlust als zehn Prozent erleiden können.

Nicht in Panik geraten und Aktien unnötig früh verkaufen

Nicht wenige Verluste, die Anleger bei einem Investment in Aktien erlitten haben, sind auf emotionales Verhalten zurückzuführen. Selbst unter der Voraussetzung, dass Sie auf Grundlage einer Strategie agieren, sind vielleicht auch Sie nicht davor gewappnet, bei aufkommender Panik einen verfrühten Verkauf der Wertpapiere durchzuführen. Solche Panikverkäufe sind an der Börse keine Seltenheit, denn wenn die Kurse einmal fallen, möchten viele Anleger ihre Verluste in Grenzen halten. Nicht selten hätte allerdings ein Abwarten von mehreren Wochen oder Monaten bereits gereicht, um die Verlustzone wieder zu verlassen. Aus diesem Grund gehört es auch zu den wichtigen Maßnahmen, wenn Sie Verluste bei der Aktienanlage verhindern oder begrenzen wollen, nicht aus dem Bauch heraus zu handeln, sondern Sie sollten sich an Ihre zuvor festgelegte Strategie halten, auch wenn die Kurse einmal fallen.