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Der Clubfonds-Ticker
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Die Welt ist wieder einmal in Aufruhr

Torsten Arends, Geschäftsführung des NDAC

Vielleicht ist ja der Aufruhr schon wieder vorbei, wenn Sie diesen Kommentar lesen, der Krieg zwischen Israel und dem Iran. Da keiner Bodentruppen im jeweils anderen Land einsetzen will oder kann. Aber am Ende bleibt ein Angriffskrieg dann eben doch ein Angriffskrieg (schon das Wort ist ein fürchterliches, einen Verteidigungskrieg mit einem Präventivschlag zu beginnen, scheint eher ein Paradoxon zu sein). Wie das Vorgehen Israels sowohl in Gaza als auch jetzt gegen den Iran am Ende zu beurteilen sein wird, mögen die Historiker künftiger Generationen entscheiden. Dass am Ende auch dort die Sieger die Geschichte schreiben werden, wird sich wohl nicht vermeiden lassen.

Informationstechnisch haben wir es im Gegensatz zum russischen Einmarsch in die Ukraine wahrscheinlich mit einem eher einseitigen Informationsraum zu tun, was die Beurteilung der tatsächlichen Lage noch schwieriger macht. Signale für eine Zuspitzung bzw. dafür, dass die eine oder andere Seite massiv unter Druck kommt, wäre auf der einen Seite das Eingreifen der USA in den Konflikt und andererseits, wenn der Iran die Straße von Hormus zu blockieren beginnt. 

Ob der Mann im Weißen Haus diesen finalen Schlag ausführen wird, lassen wir jetzt einmal außen vor. Viel gefährlicher wird es, wenn die Straße von Hormus durch die Iraner blockiert wird, durch die alle Öltanker durchfahren müssen, wenn sie arabisches Öl durch die Welt zu den Endkunden bringen müssen. Ohne jetzt zu übertreiben, eine Blockade würde die Weltwirtschaft in eine Rezession stürzen. Aber warten wir ab, wie weit der kriegerische Konflikt reicht.

Zumindest war die Eskalation des Konfliktes ein guter Grund für die US-Seite den G7-Gipfel vorzeitig zu verlassen. So brauchte der POTUS nicht darüber zu diskutieren, wie er das Problem Zölle lösen will, die Einstellung der Militärhilfe für die Ukraine zu erklären oder die Behinderung der Einreise von ausländischen Bürgern die USA zu rechtfertigen und vieles andere mehr.

Bei all der Tragik dreht sich die Welt allerdings – derweil noch – unaufhaltsam weiter und auch die Märkte zeigen sich, bis auf ein kurzes Aufstoßen hier und da, ziemlich unbeeindruckt.

Nun die Resistenz muss jede Generation in der Krise dann eh für sich selbst entdecken. Was aber ganz sicher der Fall ist, ist die Erfahrung, dass Krisen, die ja in den letzten 17 Jahren (beginnen wir mit der Globalen Finanzkrise 2008) häufig, zuletzt noch hochfrequenter, globaler (Covid) und dramatischer (Kriege in der Ukraine, Gaza, Iran etc.) vorbeigehen bzw. sich so langsam dem Kulminationspunkt (Schulden-, Klimakrise) nähern, dass wir sie super ausblenden können und nicht mehr einpreisen müssen. 

Das mit dem neuen Konflikt wieder einmal die Klimaneutralität in den Hintergrund rückt, ist logisch. Allerdings muss man sich in diesem Zusammenhang fragen, worin eigentlich der Sinn besteht, daran so verbohrt festzuhalten, wie die Europäer. So hilft es halt wenig die Leute dafür zu bestrafen, wenn sie einen Diesel Golf fahren, der im Jahr bei einem Pendler der rund 40.000 km fährt rund 4,76 Tonnen CO2 ausstößt, wenn die F35, -genau das sind die neuen Flugzeuge, die auch zu Übungsflügen eingeflogen werden müssen und vielleicht auch bald im Einsatz sind-, pro Stunde rund 5.600 Liter Treibstoff verbraucht und lt. Google pro Einsatz ca. 28 Tonnen CO2 emittiert… Irgendwie sollte unsere Uschi in Brüssel die Realitäten einmal überdenken und endlich richtige Schlussfolgerungen ziehen.

Unser Clubfondswert BioNTech will seinen Konkurrenten CureVac übernehmen. Wir erinnern uns, den Wettlauf um einen Corona-Impfstoff hatte BioNTech gewonnen. Finanziert wird die Transaktion über einen Aktientausch. Dabei wird jede CureVac-Aktie mit etwa 5,46 Dollar bewertet. Nach Abschluss der Transaktion werden die Anteilseigner von CureVac voraussichtlich zwischen vier und sechs Prozent an BioNTech halten. Vorstand und Aufsichtsrat beider Firmen haben dem Deal einstimmig zugestimmt. Der Abschluss des zweiten Milliardendeals in diesem Jahr wird noch für 2025 erwartet.

Die US-Notenbank hält den Leitzins trotz der anhaltenden Kritik aus dem Weißen Haus hoch. Die unabhängigen Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell beließen ihn in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Zugleich avisierten die Notenbanker für 2025 Senkungen um insgesamt einen halben Prozentpunkt und blieben damit ihrem Zinsausblick vom März treu. Für Ende 2026 wird nun allerdings im Mittel ein Leitzins von 3,6 Prozent angepeilt, nachdem im Frühjahr noch ein Wert von 3,4 Prozent veranschlagt wurde. Der Zinsbeschluss ließ die Anleger weitgehend kalt. Im aktuellen Bereich liegt der Zinssatz bereits seit Dezember – sehr zum Ärger des US-Präsidenten. Dieser überzog den Zentralbankchef kurz vor dem Zinsentscheid erneut mit Kritik und forderte niedrigere Zinsen. Er sinnierte sogar, ob er sich nicht selbst zum Chef der US-Notenbank ernennen sollte. Unlängst deutete Trump überdies nicht näher beschriebene Zwangsmaßnahmen an. In der Summe, alles dummes Gequatsche eines Egomanen, der keine Ahnung von nichts hat und davon auch noch sehr viel. 

Zugleich justierte die Fed ihre Konjunkturprognosen für die noch weltgrößte Volkswirtschaft nach. Sie rechnet nun mit einem geringeren Wirtschaftswachstum. Für dieses Jahr geht die Zentralbank nur noch von einem Plus von 1,4 Prozent aus. Bei der vorigen Prognose im März hatte die Fed ihre Konjunkturerwartung bereits ebenfalls nach unten korrigiert, damals auf ein Plus von 1,7 Prozent. Auch bei der Inflationsrate besserten die Währungshüter nach: War sie bislang von einem Teuerungssatz von 2,7 Prozent ausgegangen, erwartet sie nun eine Teuerungsrate von 3,0 Prozent.

Das wird sicher noch ein spannender Sommer.