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Die Ruhe und der Urlaub haben uns wieder

Torsten Arends, Geschäftsführung des NDAC

Nach den Stürmen an den Weltbörsen in den letzten Wochen scheint wieder Ruhe eingekehrt zu sein. Doch die Risiken bleiben hoch. Die Heftigkeit der Ausschläge liegt vor allem an der hohen Verschuldung – einem hohen Leverage – mit dem größtenteils Großinvestoren wie Hedge Fund investiert waren. Eine Reihe für sich gesehen relativ harmloser Entwicklungen hat diese gezwungen, rasch aus ihren Anlagen auszusteigen. Es besteht die Gefahr, dass sich ein großer Hedge-Fonds oder mehrere verspekuliert haben und in Zahlungsnöte geraten sind. Und je nach verbliebenem Leverage drohen auch weiterhin heftige Ausschläge an den Märkten. Wir sollten also trotz aller Urlaubsruhe an den Märkten vorsichtig bleiben, aber das sind wir ja immer.

Wie jedes Jahr im August richten sich irgendwann, mangels anderer Vorkommnisse, alle Augen Richtung Jackson Hole in Wyoming (wir hatten darüber schon öfter geschrieben) und dort im Besonderen auf die Rede des amtierenden FED-Vorsitzenden J. Powell und jedes Jahr liefert dieser weder Neuigkeiten noch Erkenntnisse. Das wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch dieses Mal wieder so sein, so why worry now… Trotzdem werden wir vom 22. – 24. August natürlich einen Teil unserer Aufmerksamkeit dem Treffen widmen, man weiß ja nie.

Die sich von den Finanzmärkten völlig abgekoppelt habende Realität gönnt sich leider keine Pause, obwohl die allenthalben vorherrschende Hitze durchaus dazu angetan wäre. Weder der Krieg in der Ukraine bzw. neuerdings auch in Russland (wobei wir noch nichts Genaues wissen über das Ziel der Eskalation) noch das Streben nach dem totalen Sieg (sprachlich problematisch, oder?) Israels, scheinen kurz bis mittelfristig zur Beruhigung der Lage beitragen zu wollen. Jetzt wartet alles auf den Gegenschlag der Ayatollahs aus dem Iran und anderen Gruppierungen im Nahen Osten gegen Israel, wie das das Kaninchen vor der Schlange. Möglich, wenn Sie diesen Newsletter erhalten, ist die Situation schon eine andere.

Erfreulicherweise bisher weniger blutig aber nicht minder unklar im Ergebnis stellt sich unterdessen der US-amerikanische Wahlkampf dar, einmal abgesehen vom blutigen Ohr des Donald. Das Momentum für Team Harris/Walz war bisher ein durchaus gutes, hoffentlich gelingt es die Anfangseuphorie in einen stabilen Aufwärtstrend überzuleiten. Der unumstößliche Vorteil sich ein paar – durchaus wichtige – Namen und Zusammenhänge zu merken bzw. diese dann auch im richtigen Moment korrekt wiedergeben zu können, spricht sicherlich für Harris. Wie sehr Trump die emotionale Komponente doch noch zu reiten vermag, wird sich zeigen. Zu hoffen wäre, dass die Geschichte einigermaßen klar ausgeht, damit die Wahnsinnigen, die´s ja bekanntermaßen überall zuhauf gibt, nichts ganz Dummes anstellen.

Elon Musk, der CEO unseres Depotwertes Tesla und noch einiger anderer Unternehmen, ist trotz der Probleme die solche Führungspositionen so mit sich bringen, immer noch offen für neue Jobs. Frei nach dem Motto, mit der Ökonomie habe ich mich schon genug beschäftigt, jetzt werde ich es in der Politik versuchen bspw. in der Regierung Trump als Minister, also zwei Alpha-Tiere in einer Regierung, das würde eh schiefgehen. Zum Teufel, er soll sich um das mittlerweile ganz schön angeschlagene Unternehmen Tesla kümmern, die Chinesen sind ihm bereits weit voraus. Aber ihr Autor schätzt, dass es bis zum Wahltag nun Musk direkt und indirekt im Wahlkampfmodus gibt. Ob das seinem Firmenimperium gut tun wird, werden wir sehen. Vor allem wenn sein Protegé nicht den erwünschten Sieg erringt. Deutschland ist, wenn wir den Umfragen Glauben schenken, überwiegend Harris- Land. Vielleicht sagen ihm das seine Marketingstrategen. Und so nimmt es nicht wunder, dass immer mehr Kunden auch Großkunden in Bezug auf E-Autos dem Elon in Scharen davonrennen. Aber ob der Tycoon in seiner Blase das irgendwie mitbekommt, steht in den Sternen, denen er mit seinem SpaceX doch etwas näher scheint, als wir normale Erdenbürger. Erleuchtet hat es ihn anscheinend noch nicht so richtig.

Die Verbraucherpreisinflation ist im Juli in den USA weiter zurückgegangen – von 3,0 auf 2,9 Prozent und in der um Lebensmittel- und Energiepreise bereinigten Kernrate von 3,3 auf 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Das sind die niedrigsten Niveaus seit März beziehungsweise Mai 2021. Im Vergleich zum Juni stiegen die Preise um 0,165 Prozent, nahezu ausschließlich getrieben durch Mietpreissteigerungen. Die Daten lagen im Rahmen der Erwartungen, weshalb die Marktreaktionen überschaubar blieben. Euphorisch gestimmte Marktakteure gehen nun sicher von einer Zinssenkung im September durch die Fed aus. Davon gehen wir auch aus, allerdings von zwei Zinssenkungen zu träumen, wie einige Medien berichten, dürfte wohl etwas zu euphorisch sein. Die Fed wird sich, wie stets nicht in den US-Wahlkampf mit ihren Entscheidungen einmischen. Noch heißt der künftige US-Präsident nicht Donald Trump.

Der DAX40 hat letzte Woche die 18.000 Punkte überschritten. Da könnte man doch fast den Urlaub verlängern.