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Der Clubfonds-Ticker
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Das Ende naht…

Torsten Arends, Geschäftsführung des NDAC

Nein, keine Angst, wir haben noch kein Armageddon, obwohl man angesichts der Bilder aus den USA, der Ukraine, Nahost, der vielen nicht so sehr im Mittelpunkt stehenden blutigen Auseinandersetzungen und anderer Katastrophen es fast glauben könnte.

Was wir meinen ist der Zollstreit zwischen China und den USA, der sich wohl vorsichtig ausgedrückt dem Ende nähert. Im Handels- und Zollkonflikt zwischen den USA und China haben Spitzenvertreter beider Seiten eine Einigung auf einen „Rahmen“ verkündet. Washington und Peking hätten sich „grundsätzlich auf einen allgemeinen Rahmen geeinigt“, sagte Chinas Außenhandelsbeauftragter Li Chenggang am vergangenen  Mittwoch vor Journalisten in London. US-Handelsminister Howard Lutnick zeigte sich seinerseits optimistisch, dass die Bedenken im Zusammenhang mit Seltenen Erden „durch die Umsetzung dieses allgemeinen Rahmens ausgeräumt werden.“ Nun müssen die beiden Präsidenten die Ergebnisse prüfen (lassen) und ggf. absegnen. Der Rahmen müsse jedoch noch von den Staatschefs in Washington und Peking gebilligt werden, hieß es weiter. „Wir machen so schnell, wie wir können“, sagte der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer vor Journalisten. Er fügte hinzu: „Wir sehen der Zusammenarbeit mit den Chinesen positiv entgegen.“

Ein kleiner Schönheitsfehler ist aber, dass die beiden Verhandlungspartner nicht, wie sonst üblich, gemeinsam vor die Presse traten. Li Chenggang äußerte sich separat vor Journalisten. Er nannte die Kommunikation zwischen beiden Seiten „sehr professionell, rational, gründlich und offen.“ Li äußerte zudem die Hoffnung, dass die in London erzielten Fortschritte dazu beitragen würden, das Vertrauen auf beiden Seiten zu stärken.

Es sollte aber wohl das altbekannte Problem der Seltenen Erden sein, dass die USA einknicken. Im Zollstreit mit der US-Administration hatte das Reich der Mitte Exportkontrollen eingeführt und damit die Macht der Chinesen für eine erfolgreiche US-Volkswirtschaft demonstriert. Wir können also davon ausgehen, dass die 145 Prozent, die von den Amerikaner im April verhängt worden und mit Gegenzöllen aus Peking beantwortet wurden, nicht mehr Gegenstand der Handelspolitik beider Seiten sein werden. Mitte Mai einigten sich die beiden Länder dann darauf, die Aufschläge für zunächst 90 Tage stark zu reduzieren, um Verhandlungen zu ermöglichen.

Am Mittwochnachmittag erklärte der US-Präsident auf seiner Plattform Truth Social, ein Abkommen zwischen den Unterhändlern der USA und China sei fertig. Im Gegenzug für die Lieferung Seltener Erden dürften US-Universitäten wieder chinesische Studenten aufnehmen. Auch die künftige Zollhöhe sei nun geregelt – die USA erhalten insgesamt 55 Prozent Zölle, China erhält 10 Prozent, so Trump weiter.

Nur eins fehlt noch, die Unterschriften beider Präsidenten. Um es mit Shakespeares Komödientitel zu sagen, viel Lärm um nichts.

Nur war und ist es keine Komödie, sondern vielmehr eine Tragödie, die da vor uns gespielt wurde. Wir sind leider in Europa auch noch Teil davon, denn das Damoklesschwert der hohen Zölle schwebt immer noch über der EU. Von diesen Verhandlungen lesen und sehen wir aber sehr wenig. Der zuständige EU-Handelskommissar scheint überfordert zu sein. Einen Ausweg haben wir kürzlich hier aufgezeigt.

Ob sich der Streit zwischen dem Präsidenten und Elon Musk eventuell mit Verhandlungen lösen lässt, wissen wir nicht. Der Elon hat ja vom Donald den goldenen Schlüssel zu Weißen Haus als kleines Geschenk erhalten und hat damit jederzeit Zugang zu den präsidialen Räumen. Fakt ist, der massive Streit der beiden Egomanen hat Tech-Milliardär Elon Musk ein Milliarden-Vermögen gekostet. Die Beziehung zwischen Musk und Trump hat sich in den vergangenen Wochen deutlich verschlechtert. Nach seinem Austritt aus der Beraterfunktion nahmen die Spannungen zwischen beiden zu. Jüngst attackierten sich beide gegenseitig. Besonders verärgert zeigte sich Musk über Trumps geplante “Big Beautiful Bill.” Das Gesetzespaket sieht Steuersenkungen sowie Kürzungen bei Medicaid und Lebensmittelhilfen vor. Musk donnerte, das Vorhaben sei eine “widerliche Abscheulichkeit.” Die Tesla-Aktie zeigte dann ganz schnell nach Süden. Ganz so spurlos scheint die Reaktion der Märkte nun aber doch nicht an Musk vorbeigegangen zu sein. Es gab immerhin eine Entschuldigung von Musk für seine noch drastischer ausgefallenen Äußerungen auf seiner Plattform X.

Nach dem Zurückrudern des Chefs setzt die Tesla-Aktie am Mittwoch zu einer Erholung an. Nachdem der Börsenwert von Tesla im Zuge des Trump-Streits bis auf rund 900 Milliarden Dollar gesunken war, erholte er sich bis Dienstag wieder auf 1,05 Billionen Dollar. Dennoch gehört der Autobauer damit rein formal nicht mehr zu den Magnificent 7 – den sieben wertvollsten US-Unternehmen. Mittlerweile hat sich der Halbleiterkonzern Broadcom mit einer Marktkapitalisierung von 1,15 Billionen Dollar an Tesla vorbei auf den siebten Rang geschoben. Und siehe da, Broadcom haben wir auch in unserem NDAC-Clubfonds.

Aber es gibt Neuheiten von Tesla. Der Start des Robotaxis-Dienstes von Tesla  in Austin, Texas, wird „voraussichtlich“ am 22. Juni erfolgen. Einige Fahrzeuge wurden bereits auf den Straßen gesichtet. „Wir sind bei der Sicherheit extrem vorsichtig, daher könnte sich das Datum verschieben“, schrieb Musk  auf X. „Das erste Tesla-Fahrzeug, das von der Fabrik bis zum Haus eines Kunden selbst fährt, ist für den 28. Juni geplant.“ Musk sagte in einem Interview mit CNBC am 20. Mai, dass Tesla in der ersten Woche mit etwa zehn Robotaxis starten wird. Der Autohersteller wird sie „dann auf 20, 30, 40 erhöhen“, sagte Musk in dem Interview. „In ein paar Monaten werden es wahrscheinlich 1000 sein“, so Musk.

Ganz neu ist diese Story auch nicht, höchstens für die USA. Wir müssen nur nach Shenzen schauen, in Chinas High-Tech Metropole laufen schon seit längerem Robotaxis, wie man erst kürzlich in seiner gute Dokumentation in der ARD sehen konnte.