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Das Element Nr. 79 – Gold als Anlage

Das Element Nr. 79 – Gold als Anlage

Bei einer Straßenumfrage würden wohl nur die wenigsten auf die Frage, was sich hinter der Nummer 79 im Periodensystem der Elemente verbirgt, sofort eine Antwort wissen. Dabei haben die meisten das Element schon gesehen oder besitzen es in irgendeiner Form. Bei Schmuck, Uhren, Zahnkronen, ja selbst in der Hightech-Industrie und Medizin ist dieses Element nicht mehr wegzudenken. Die Rede ist vom uralten Element Gold, Lateinisch Aurum, chemisches Zeichen Au.Ein altes Sprichwort sagt, dass Gold auch noch im Dreck glänzt. Es rostet nicht wie Eisen, es überzieht sich nicht mit Grünspan wie Kupfer, und es dunkelt nicht nach wie Silber. Gegenstände aus Gold, die viele Jahrhunderte in der Erde des alten Ägyptens, Thrakiens (Byzanz), Skythiens (Indien), des Azteken- und Inkareiches gelegen haben oder aus den Tiefen der Ozeane und Meere geborgen werden, sehen aus, als hätten sie die Werkstatt des Juweliers gerade erst verlassen. Gold ist ein wahres Edelmetall, Industriemetall und Wertaufbewahrungsmittel.

Warum steigt der Verbrauch des gelben Metalls?

In wenigen Monaten geht sie wieder los, die jährliche Goldsaison in Indien. In keinem anderen Land der Erde kaufen die Menschen so viel Schmuck aus Gold wie in Indien. Jedes Jahr beflügelt diese alte Tradition die Spekulationen am Goldmarkt, den das Milliardenvolk aus dem südasiatischen Land stets bewegt. In den Monaten September bis November wird auf dem Subkontinent nämlich geheiratet. Dann ist die Zeit der üppigen Goldgeschenke an die Brautleute. Speziell die ständig wachsende wohlhabende Mittelschicht ist in der Lage, den Markt mit dem Edelmetall nach Norden zu treiben.

Ob Königskronen, Grammys, Oscars, Medaillen oder Pokale, all diese Statussymbole werden aus Gold gefertigt oder zumindest mit einem Goldüberzug versehen – dem Metall der höchsten Wertschätzung für den neuen Besitzer.

In der Industrie ist Gold noch wertvoller. So finden wir es zum Beispiel in der Fertigung elektronischer Bauteile. Viele elektronische Geräte nutzen sehr niedrige Spannungen und Ströme, die leicht durch Korrosion unterbrochen werden können und störungsanfällig sind. Gold jedoch ist ein hocheffizienter Leiter, der diese kleinen Ströme unbeeinträchtigt durchleitet und korrosionsfrei bleibt. Elektronische Bauteile mit Gold gelten als sehr zuverlässig. Gold wird in Steckverbindern, Schaltern und Schaltkontakten, Lötstellen oder Verbindungsdrähten verwendet. Auch in Computern sind wahre Schätze enthalten. Neben den wertvollen Seltenen Erden sind in PCs, aber auch in Handys, iPhones, Tablets etc. sehr viele Goldkontakte verbaut. Das macht sie zu begehrten Recyclingobjekten.

Und auch unser Astronaut „Astro Alex“, Alexander Gerst, wird in seiner ISS einiges aus Gold vorfinden. Denn im Weltall sind die Möglichkeiten einer Wartung oder Reparatur stark begrenzt bzw. unmöglich, sodass NASA & Co. hier ausschließlich auf zuverlässigste und sicherste Materialien, unter anderem Gold, setzen. Das Visier am Helm eines Astronauten-Raumanzuges wird zum Beispiel mit einem dünnen Goldfilm beschichtet. Sinn und Zweck der Beschichtung ist, dass Augen und Haut vor der sehr intensiven Sonneneinstrahlung im Weltraum geschützt werden.

Schon seit 700 v. Chr. haben Zahnärzte (oder wie die Zahnmediziner damals auch immer hießen) mit Gold gearbeitet. Goldlegierungen werden für Füllungen, Kronen, Brücken und kieferorthopädische Apparaturen in der Zahnmedizin verwendet, da sie nicht allergen und leicht zu verarbeiten sind. Allerdings lassen die gestiegenen Preise des Edelmetalls die Zahnärzte immer mehr zu Ersatzmaterialien greifen, was natürlich der Patient sehr begrüßt. Aber auch andere Anwendungen von Gold in der Medizin sind bekannt und hilfreich für die Patienten. Injektionen von schwachen Lösungen von Natriumaurothiomalat oder Aurothioglucose werden beispielsweise verwendet, um rheumatoide Arthritis zu behandeln.

Und schauen Sie auch auf die Deklaration mancher Lebensmittel: Hier finden wir unter der Bezeichnung E 175 Gold als Lebensmittelzusatzstoff.

Die Absicherungsfunktion des Goldes

Gold ist in seiner Verfügbarkeit begrenzt, leicht teilbar und hat einen hohen Wert. Darum wird es seit ca. 6000 Jahren neben Silber von den Menschen als Zwischentauschmittel (Geld) genutzt. Erst seit wenigen Jahrzehnten verwenden die Staaten mit bunten Bildern und Zahlen bedrucktes, aber eigentlich wertloses Papier anstelle von Edelmetallmünzen.

Die Deutsche Bundesbank hat erst kürzlich die Rückführung der Goldreserven aus dem berühmten Fort Knox in den USA und aus anderen internationalen Aufbewahrungsorten nach Deutschland abgeschlossen. Das geschah nicht aus mangelndem Vertrauen nach dem Motto „man kann ja mal nachzählen“, sondern weil Gold angesichts der weltweit drohenden Finanzkrisen sehr schnell verfügbar sein muss.

Das ergibt sich aus der Absicherungsfunktion des Goldes für Staaten, aber auch für Kleinanleger, die sich mit Gold auf der sicheren Seite bei Kriegen, Krisen, Naturkatastrophen etc. wähnen.

Die ökonomischen Seiten des Elements 79 werden wir in einem weiteren Beitrag beleuchten.