Wann wird das mit den Renten geklärt
Rund 5,8 Billionen Euro beträgt das Geldvermögen der Deutschen. Das ergibt durchschnittlich einen Betrag von rund 70.000 Euro je Bürger. Das sollte eigentlich als Vorsorge reichen. Doch wie bereits erwähnt, ist der Betrag eine statistische Durchschnittsgröße. Einige haben bestimmt ausreichend vorgesorgt und müssen sich keine Gedanken über finanzielle Einschränkungen nach dem Berufsleben machen.
Viele andere aber werden in Zukunft mit dem Problem konfrontiert werden. Auf staatliche Hilfe zu hoffen wird allerdings sinnlos sein. Denn auch der Staat muss künftig mit dem Problem der Altersversorgung zurechtkommen. Daran ändert auch nichts die aktuell gute Wirtschafts- und Exportlage nichts. Die könnte allerdings für eine Strukturreform genutzt werden.
Mehr Rentner weniger Kinder
Das demografische Problem in Deutschland ist an sich nicht neu. Doch bisher wurde nur wenig bis kaum etwas unternommen. Akut sind die Folgen der Untätigkeit noch nicht spürbar. Noch gehen die geburtenstarken Jahrgänge Montag bis Freitag zur Arbeit, zahlen Beiträge und Steuern. Doch bald gehen sie in Rente. Dann fordern sie vom Staat ihre gesetzlich erworbene Altersrente, Monat für Monat.
Der Staat sind wir alle, die Beiträge und Steuern bezahlen. Doch wegen der niedrigen Geburtenrate wird es bald nicht genug Aufkommen bei den Beiträgen geben, um die Ausgaben aus der Rentenkasse zu decken. Wie die politische Führung mit dem Problem umgehen wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Vermutlich wird es zu Kürzungen bei den Ausgaben kommen, vielleicht sogar bei den Renten. Die Ungewissheit ist jedenfalls groß.
Selber vorsorgen – doch die Politik lässt ihre Bürger im Stich
Seit Jahren wird die Eigenverantwortung bei der Altersvorsorge gepredigt, auch von Seiten der Politik. Doch genau die tut am wenigsten, wenn es darum geht, die Motivation der Bürger zu fördern. Anstatt Erleichterungen zu schaffen, werden die Kapitalerträge aus Veranlagungen besteuert. Das trifft vor allem jenen Kreis von Anlegern, die Ihr Vermögen in Aktien oder Aktienfonds veranlagen.
Dabei sollte genau dieser Kreis gestützt anstatt mit Steuern belastet zu werden. Auch unter dem Blickpunkt, dass sie mit ihrer Anlagestrategie Wirtschaft, Industrie und Handel unterstützen. Viele Bürger scheuen daher vor einer Veranlagung in Wertpapiere und legen Ihr Geld lieber in zinsbasierten Sparprodukten wie dem Bausparvertrag oder einem Sparbuch an
Wann handelt die Politik endlich?
In der hohen Politik wäre man gut beraten, die aktuell wirtschaftlich gute Zeit für ein Umdenken und einen Strukturwandel zu nutzen. Denn niemand darf sich darauf verlassen, dass die Exporte auch in Zukunft so gut laufen wie es jetzt der Fall ist. Dann aber ist es für eine Neustrukturierung zu spät. Steuerliche Anreize für die Vorsorge in Aktienfonds wären jedenfalls ratsam.
Von mancher Seite wird von der Politik die gesetzliche Grundlage eingefordert, die Bürger dazu verpflichtet, einen Teil ihres Einkommens oder Ersparnisse in Aktienfonds zu veranlagen. Eine solche Pflicht ist aber rechtlich problematisch. Denn das eigene Geld ist Privateigentum eines jeden einzelnen. Und eine Pflicht zur Veranlagung in Aktienfonds oder eine jede andere Form wäre somit ein Eingriff in das Eigentumsrecht. Was bleibt, ist die Möglichkeit Anreize zu schaffen. Doch niemand sollte warten, bis die Politik reagiert.
Die Altersvorsorge selbst in die Hand nehmen
Viele Kleinsparer schrecken davor zurück, ihr Geld in einem Aktienfonds zu veranlagen. Die letzte Finanzkrise steckt eben noch in den Köpfen. Doch niemand muss gleich sein ganzes Kapital in einen Aktienfonds stecken. Wer noch keine Erfahrung mit Aktienfonds hat, kann mit kleinen Beträgen starten und erste Erfahrungen sammeln. Dabei wird monatlich ein gleich hoher Betrag eingezahlt.
Beim NDAC-Aktienklub zum Beispiel beträgt das monatliche Minimum gerade mal 50 Euro. Mit diesem Betrag werden Anteile am Fonds erworben. Sinkt der Wert der Aktie, werden mehr Anteile erworben. In den letzten fünf Jahren konnte der NDAC-Fonds eine Wertsteigerung von über 25 Prozent erwirtschaften.