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Unser Depotwert RWE AG

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Es gibt Unternehmen in Deutschland, die auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurückblicken können und sie schaffen es immer wieder, sich der Zukunft zu stellen. Dazu gehört die RWE AG mit Sitz in Essen.

RWE wurde im 1898 als Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG als Stadtwerk in Essen gegründet. Unter dem bekannten industriellen Hugo Stinnes expandierte RWE rasch zur Überlandzentrale durch niedrige Preise und Ausweitung des Absatzes. War es anfangs noch die Verstromung von Steinkohle, die RWE zum größten deutschen Stromversorger aufsteigen ließ, setzte man ab 1914 Braunkohle ein.

Durch die Teilung Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg stieg RWE zum mit Abstand größten Energieversorgungsunternehmen der Bundesrepublik auf. Bis Ende der 1960er Jahre setzte RWE weiterhin auf ihre Verbundwirtschaft aus Wasserkraft und Braunkohlestrom. Mit der Inbetriebnahme des Atomkraftwerkes Biblis A kam 1974 die Nutzung der Kernenergie als Stromquelle hinzu.

2000 fusionierte RWE mit seinem Konkurrenten Vereinigte Elektrizitätswerke Westfahlen (VEW). Gleichzeitig wurden die Vorzugsrechte der kommunalen Anteilseigner erworben. In den darauffolgenden Jahren hat sich RWE von einem Energie- und Wasserversorgungsunternehmen zu einem bedeutenden europäischen Energiekonzern entwickelt.

Mit der Veräußerung seiner Wassersparte 2005 fokussierte sich das Unternehmen auf das Energiegeschäft in Deutschland, Großbritannien, Benelux sowie Mittel- und Osteuropa.
Zwei schwere Rückschläge musste RWE in der jüngsten Vergangenheit verkraften. Den von der Politik nach der Nuklearkatstrophe 2011 beschlossenen Atomaustieg und den jüngst beschlossenen Kohleaustieg.

Der RWE Konzern steht seit 01. Mai 2021 unter der Führung von Dr. Markus Krebber, den Aufsichtsrat führt Werner Brandt.

Das operative Geschäft der RWE AG ist in vier Bereiche gebündelt:

RWE Renewables GmbH – Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien mit Sitz in Essen,

RWE Generation SE – Energieerzeugung aus Gas, Steinkohle, Wasser und Biomasse mit Sitz in Essen,

RWE Power AG – Konventionelle Energieerzeugung (Braunkohle) und Kernenergie mit Sitz in Köln

RWE Supply & Trading GmbH – Beschaffung, Handel, Optimierung und Vermarktung mit Sitz in Essen.

Auch die Direktvermarktung von Erneuerbaren Energien und der Emmisionsrechtehandel gehört zu diesem Bereich.

Die Stammaktien sind seit 1988 Bestandteil des DAX und wurden im September 2018 zusätzlich in den DivDAX aufgenommen.

Der Blick in die Bücher
Im Geschäftsjahr 2020 wurden 146.775 GWh Stromerzeugung ausgewiesen (2019: 153.165 GWh). Das führte zu einem Umsatz von 13,688 Milliarden Euro (2019: 13,125 Milliarden Euro). Das Nettoergebnis sank von 8,498 Milliarden Euro auf 995 Millionen Euro. Die Dividende wurde trotzdem von 0,80 Euro auf 0,85 Euro erhöht.

Die Stromerzeugung im 1. Quartal 2021 wurde mit 45.191 GWh ausgewiesen (I/2020: 37.448 GWh). Damit wurden Umsatzerlöse von 4,707 Milliarden Euro erzielt (I/2020 3,803 Milliarden Euro). Das Nettoergebnis stieg von 717 Millionen Euro im Vergleichszeitraum auf 895 Millionen Euro. Die Mitarbeiterzahl sank I/2021 von 19.498 auf 19.244 Beschäftigte.

Was sagen die Analysten?
Aktuell gibt es 17 Einschätzungen der Marktexperten, wobei 14 Einschätzungen „Buy“ und 3 „hold“ zum Ergebnis haben. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 41,13 Euro. Die Kursziele liegen in einer Bandbreite von 34,00 Euro (Independent Research) und 52,00 Euro (Meryll Lynch). Der aktuelle Kurs beträgt 30,85 Euro. Wir sehen also, das Papier hat noch ein hohes Wachstumspotential.
Der Jahreschart sieht aktuell leider nicht so gut aus, er befindet sich in seitwärts abfallender Bewegung. Das Jahreshoch wurde mit 38,65 Euro und das Jahrestief mit 29,95 Euro markiert.

Fazit
Wir haben RWE- Aktien seit 2017 in unserem NDAC-Depot und haben zu Beginn des Jahres noch einmal nachgekauft. Das ergab einen Einstandspreis von 25,92 Euro, so dass wir derzeit ein Plus von 19 Prozent verzeichnen. Dazu kommt die Dividende eines Unternehmens, das zu den Dividendenaristokraten gehört.

Fakt ist, vor fünf Jahren galt der Kohlekonzern RWE noch als Pleitekandidat. Mit der Neuausrichtung auf die erneuerbaren Energien hat sich Deutschlands größter Stromproduzent aber zum begehrten Übernahmekandidaten gemausert. Vor allem die internationalen Ölkonzerne, die verzweifelt nach Wind- und Solaraktivitäten fahnden, gelten als Interessenten.

Natürlich wäre eine Übernahme durch einen internationalen Konzern durchaus sinnvoll, aber das dürfte sich sehr schwierig gestalten. Denn hier gibt es entschiedenen Widerstand der ungefähr 80 Städte, Landkreise und Zweckverbände zwischen Rhein und Ruhr, die einen nicht zu unterschätzenden Anteil von 98 Millionen Aktien von RWE halten, um mit der Dividendenzahlung die Kommunalfinanzen aufbessern. Durch die Neuausrichtung auf erneuerbare Energien bei RWE fällt das Argument der Kohleverstromung für einen Ausstieg der Kommunen aus ökologischen Gründen weg. Aber wer weiß, wenn ein internationaler Konzern ein Angebot mit Topkonditionen auf den Tisch legt, ob die Kommunen ihre Gesamtanteile von 15 Prozent nicht doch verkaufen.

Wir bleiben dabei und sind überzeugt, dass RWE bei seinem Kurswechsel hin zu den erneuerbaren Energien weiterhin erfolgreich bleibt. Und wenn eine Übernahme irgendwann in Aussicht steht, umso besser.