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Unser Depotwert Amazon – Wechsel an der Konzernspitze

Unser Depotwert Amazon – Wechsel an der Konzernspitze

Die Nachricht schlug an den internationalen Finanzmärkten ein. Jeff Bezos, der Gründer und CEO  von unserem Depotwert Amazon, tritt noch in diesem Jahr zurück. Gut, er bleibt seinem Unternehmen erhalten und wechselt in den Verwaltungsrat, wo er als geschäftsführender Vorsitzender seinem Nachfolger auf die Finger schauen wird. 

Mit dem Rückzug aus dem operativen Geschäft endet eine Ära, die vor rund 27 Jahren mit einer der damals kleinen Garagenfirmen begann. Wohl kaum einer hatte damals gedacht, dass der kleine Onlinebuchhändler die Welt erobern und immer mehr auf seiner Plattform anbieten würde.

Am 5. Juli 1994 gründeten Jeff und seine damalige Ehefrau MacKenzie Bezos in Bellevue bei Seattle einen Online-Buchhandel. Nicht viele Leute erinnern sich an den Start von Cadabra. Dieser Name verschwand sehr schnell aus den Firmenregistern und Amazon begann seinen Siegeszug um den Globus.

Was mit Büchern begann, entwickelte sich zum größten Internetkaufhaus der Welt. Heute ist Amazon noch viel mehr als das und hält mit seinen Cloud-Services, die etwa Start-up´s IT-Anwendungen und Speicherplatz im Netz bieten, unzählige Firmen am Laufen. Mit Whole Foods betreibt Amazon zudem eine eigene US-Supermarktkette.

Doch nicht genug damit. Sehr intensiv wird der Streamingdienst Prime beworben, der dem Marktführer Netflix versucht, immer mehr Terrain abzujagen. Es kann eben nur einen an der Spitze geben und es bleibt abzuwarten, ob und wie lange Netflix seine Spitzenposition verteidigen kann.

Die Paketzusteller von UPS, FedEx, DHL und andere haben zunächst von dem boomenden Onlinehandel profitiert und ihren Umsatz steigern können. Jetzt geraten sie immer mehr unter Druck, denn Amazon baut seine eigene Lieferlogistik weiter aus. Es wird sicher auch nicht mehr lange dauern, da werden Drohnen die punktgenaue Zustellung zum Endkunden als Massengeschäft übernehmen.

Auch ohne Jeff Bezos an der Spitze wird Amazon weiter expandieren. Keine Branche darf sich zu sicher fühlen, dass sie es nicht mit Amazon –Aktivitäten als Konkurrenzsituation zu tun bekommt.

Amazon und die Börse

Im Mai 1997 ging Amazon an die Börse. Viele Börsenprofis haben dem Börsengang wohl nicht so recht getraut und machten damit einen riesen Fehler, wie auch Investorenlegende Warren Buffet selbstkritisch zugibt. Mit 18 Dollar gestartet, liegt der Kurs aktuell bei rund 3.300 Dollar.

Aber es fiel auch sehr schwer in die Aktie Vertrauen zu haben. An der Börse hatte der rasant expandierende Bezos-Konzern wegen chronisch roter Zahlen lange Zeit einen schweren Stand. Doch seit Bezos zuverlässig Gewinne liefert, ist er zum Liebling der Wall Street geworden. Im September 2018 gelang es Amazon als zweite Aktiengesellschaft nach dem iPhone-RiesenApple (auch ein erfolgreicher NDAC-Depotwert) die magische Marke von einer Billion Dollar beim Börsenwert zu knacken. Und es ging weiter bergauf, aktuell wird Amazon mit einer Marktkapitalisierung von 1,7 Billionen Dollar angegeben. Eine wahrlich astronomische Zahl:  1.700 000 000 000 Dollar !!!

Super-Zahlen gingen unter

Über die Personalie Bezos gingen die Ergebnisse des Schlussquartals etwas unter. In den drei Monaten bis Ende Dezember knackte Amazon beim Umsatz, dank des Bestell-Booms in der Corona-Krise und eines starken Weihnachtsgeschäfts, erstmals die Marke von 100 Milliarden Dollar. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum legten die Erlöse um 44 Prozent auf 125,6 Milliarden Dollar zu. Den Nettogewinn konnte Amazon auf 7,2 Milliarden Dollar (6,0 Milliarden Euro) deutlich mehr als verdoppeln. Im Geschäftsjahr 2020 verdiente der Konzern 21,3 Milliarden Dollar, was einem Anstieg um 84 Prozent und einer neuen Bestmarke entspricht.

Wie eventuell zu vermuten wäre, ist es nicht einmal der Onlinehandel, der als größter Profittreiber herausragt. Es ist das Geschäft mit der Cloud, mit IT-Services und Speicherplatz im Internet. Amazons Cloud-Plattform AWS, die von vielen Unternehmen und App`s genutzt wird, erhöhte den Quartalsumsatz um 28 Prozent auf 12,7 Milliarden Dollar. Das Betriebsergebnis kletterte derweil um 37 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar, woran sichtbar ist, was für ein attraktiver Gewinnbringer Amazons Cloud-Flaggschiff auch weiterhin sein wird.

So ist es nur logisch, dass Andrew R. (Andy) Jassy, der Leiter dieser Sparte, seit ihrer Gründung 2003 zum künftigen Vorstandschef befördert wurde. Er gilt als analytisch und detailversessen und wird weiter den Erfolgskurs von Amazon garantieren.

Und was wird Jeff Bezos tun

Er will seinen Traum weiterverfolgen. Er möchte eine Rakete zum Mond bringen oder vielleicht auch zum Mars und weiter. Und wir dürfen davon ausgehen, dass es zu einem Wettlauf zwischen Elon Musk mit SpaceX-Raketen und Jeff Bezos mit seinem Raumfahrtunternehmen Blue Origin geben wird. Beide werden jetzt in den unendlichen Weiten des Weltalls um den ersten Platz kämpfen. Das notwendige Kleingeld haben sie jedenfalls. Wie die Geschichte lehrt, am Anfang stand immer die Vision…