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Neues von unseren Depotwerten: RWE AG

Das war doch mal eine gute Schlagzeile für unseren Depotwert RWE, als der Düsseldorfer Energiekonzern auf die für ab Oktober eingeführte Gasumlage von 2,412 Ct/ kWh schon vorab verzichtete.

Der Dank von Wirtschaftsminister Robert Habeck war für den angekündigten Verzicht auf eine Kostenerstattung durch die Gasumlage gewiss. Einige im Markt breit aufgestellte Unternehmen hätten gesagt, dass sie von der Möglichkeit der Umlage keinen Gebrauch machen wollten, sagte der Grünen-Politiker. Er nannte in diesem Zusammenhang RWE und sagte: “Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken.”

Übrigens, auch Shell will die auf Gelder aus der geplanten Gasumlage verzichten. Vielleicht rechnen einige andere Energieversorgungskonzerne noch einmal nach…

Wenn wir uns die Struktur der Düsseldorfer anschauen, dann besteht sie aus vier Bereichen:

RWE Renewables GmbH–Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien mit Sitz in Essen.

RWE Generation SE–Energieerzeugung aus Gas, Steinkohle, Wasser und Biomasse mit Sitz in Essen.

RWE Power AG – Konventionelle Energieerzeugung (Braunkohle) und Kernenergie mit Sitz in Köln.

RWE Supply & Trading GmbH –Beschaffung, Handel, Optimierung und Vermarktung mit Sitz in Essen (inklusive Direktvermarktung erneuerbarer Energien und Emisssionsrechtehandel).

Wir sehen also nur einmal einen Teilbereich Gas in den Strukturbereichen.

Der Energiekonzern RWE hat bei der Vorlage seiner Halbjahreszahlen 2022 den bereinigten Gewinn im Kerngeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdoppelt. Das Ergebnis, das der Versorger erwirtschaftet, werde der Energiewende zugutekommen, erklärte RWE-Vorstandschef Markus Krebber. Allein in diesem Jahr investiere der Konzern mehr als fünf Milliarden Euro in den Ausbau seines grünen Portfolios. Das sind rund 30 Prozent mehr als ursprünglich geplant.

RWE kann dabei auf gefüllte Kassen zurückgreifen. Das Nettovermögen habe Ende Juni 1,9 Milliarden Euro betragen, nach 360 Millionen Ende 2021. Der Konzern hatte bereits Ende Juli Ergebnisse vorgelegt und die Prognose angehoben. Auf Konzernebene erwartet RWE 2022 einen bereinigten operativen Ertrag (Ebitda) im Bereich von fünf bis fünfeinhalb Milliarden Euro statt wie bisher 3,6 bis vier Milliarden Euro.

Das bereinigte Ebitda im Kerngeschäft kletterte auf 2,36 Milliarden Euro, nach 1,2 Milliarden Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Der Bereich “Windparks auf See” verdiente wegen eines neues Windparks und besserer Windverhältnisse von Januar bis Juni mehr, auch die Windparks an Land und das Solar-Geschäft liefen besser als vor Jahresfrist. Auch im Energiehandel legte RWE zu. Außerdem investiere RWE auch weiterhin in Windkraft- und Solaranlagen sowie Speicher und in den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft. All das werde dringend gebraucht, um die Energieversorgung unabhängiger und klimaneutral zu machen, hieß es vom Konzern.

Eine weitere Ergebnisverbesserung dürfte bei der Aufgabe des Widerstands eines Teils der Ampel-Regierung gegen einen Streckbetrieb der Atomkraftwerke zu erwarten sein. Laut Betreiber RWE sei ein sogenannter Streckbetrieb ohne große Probleme bis in den April 2023 möglich. 

Viele Politiker aus dem rot-grünen Regierungslager sprechen zwar davon, dass wir eine Gaskrise und keine Stromkrise in Deutschland haben, aber auch diese Aussage hatte nicht lange Bestand.

Die Bundesregierung will ihre Entscheidung über eine befristete Laufzeitverlängerung der drei verbliebenen Atomkraftwerke vom Ergebnis eines derzeit laufenden Stresstests für das Stromnetz abhängig machen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit hatte kürzlich erklärt, wenn das Ergebnis vorliege, müsse man sehen, ob eine solche Verlängerung zu verantworten sei. Wir sind überzeugt, dass RWE auf das wie immer ausfallende Ergebnis vorbereitet ist und auch der durchaus mögliche Streckbetrieb noch zusätzliche Gewinne für die Aktionäre abwerfen wird.

Dazu passt auch die Meldung, dass im November 2022 für 25 Millionen Euro eigene Aktien von RWE erworben werden. Auf Basis des Schlusskurses im Xetra-Handel der Frankfurter Wertpapierbörse vom 12. August 2022 von 42,52 Euro wären dies bis zu maximal 587.958 Aktien.

Passend zur Zukunftsstrategie will RWE im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel ein Importterminal für Ammoniak errichten. RWE rechnet dabei mit Investitionen im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Über das Terminal sollen den Angaben zufolge ab 2026 jährlich rund 300.000 Tonnen grüner Ammoniak in Deutschland ankommen und an Kunden weiterverteilt werden. „Im nächsten Schritt ist geplant, an dem Terminal einen Cracker in großindustriellem Maßstab zu errichten, um grünen Wasserstoff auch vor Ort zu produzieren.“ Parallel dazu soll die Ammoniak-Menge auf zwei Millionen Tonnen pro Jahr ausgebaut werden. Neben Wasserstoff gilt klimaneutral erzeugtes Ammoniak auch als Kandidat für CO2-freie Antriebe, zum Beispiel in der Schifffahrt. Gegenüber Wasserstoff hat Ammoniak laut RWE deutliche Vorteile, denn es lasse sich einfacher, effizienter und kostengünstiger speichern und transportieren.

Wir sehen also, dass RWE sein verstaubtes Image schon längst abgelegt hat und auf eine grüne Zukunft fokussiert ist. Der Verzicht auf die Gas-Umlage ist folgerichtig und wird RWE auch marketingtechnisch helfen, neue potenzielle Kunden von seiner Energiegewinnung zu überzeugen.