Die Windkraft erfährt bereits seit Jahrzehnten stetigen Aufwind. Auf dem globalen Markt mischen gleich mehrere gigantische Windkrafthersteller vor allem aus China mit, die jährlich Leistungen im Gigawattbereich installieren.
Im Vergleich zum Jahr 2010 hat sich die weltweit installierte Leistung von knapp 200 auf über 740 Gigawatt beinahe vervierfacht. Das demonstriert unmissverständlich, dass Windkraft nicht nur im vergangenen Jahrzehnt maßgeblich an Bedeutung gewonnen hat, sondern auch in Zukunft ein wichtiger Baustein der grünen Energieerzeugung sein wird. Allerdings gibt es bezüglich der Speicherung überschüssiger Energie noch ein paar Hürden zu nehmen, sodass das Potenzial der Windkraft noch effizienter genutzt werden kann.
Und wir dürfen speziell in Deutschland die überbordende Bürokratie nicht übersehen.
Das Orsted-Unternehmen ist in drei Geschäftsbereiche aufgeteilt:
Offshore-Wind Power
Hier werden „Offshore-Wind Power“ errichtet und Offshore-Windparks betrieben. Die größten Märkte sind Großbritannien und Deutschland. Zudem ist Orsted in Dänemark, den Niederlanden sowie Taiwan und den USA aktiv.
Onshore-Wind Power
Der Geschäftsbereich Onshore-Wind Power verwaltet das Onshore-Wind-Geschäft in den USA.
Markets & Bioenergy
Dieser Bereich versteht sich als Bindeglied zwischen der Energieerzeugung durch Windkraftanlagen sowie Biomasse-Kraftwerken und dem Vertrieb von Strom an Großhandelskunden in Nordwesteuropa.
Wenn wir uns den Aktienkurs anschauen, dann sehen wir eine deutliche Abwärtsbewegung, die nicht so sehr dem Wind geschuldet sein dürfte.
Aber so schlecht sehen die Zahlen nun auch wieder nicht aus. Orsted hat die Ergebnisse für das zweite Quartal und die sechs Monate bis zum 30. Juni 2022 veröffentlicht. Für das zweite Quartal meldete das Unternehmen einen Umsatz von 26.295 Millionen DKK gegenüber 13.553 Millionen DKK vor einem Jahr. Der Nettogewinn betrug 280 Millionen DKK gegenüber 5.570 Millionen DKK vor einem Jahr. Der unverwässerte Gewinn je Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen betrug 0,3 DKK gegenüber 12,9 DKK im Vorjahr (Umrechnungskurs 1: DKK = 0,13441 Euro).
In den ersten sechs Monaten betrug der Umsatz 60.057 Millionen DKK gegenüber 32.497 Millionen DKK vor einem Jahr. Der Nettogewinn betrug 5.981 Millionen DKK gegenüber 7.159 Millionen DKK vor einem Jahr. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen betrug 13,5 DKK gegenüber 15,7 DKK vor einem Jahr.
Für das Jahr 2021 wurde eine Dividende von 12,50 DKK an die Aktionäre ausgeschüttet.
Orsted hat eine 50-prozentige Beteiligung an einem Portfolio von drei Onshore-Windparks und einem Solarpark in den USA für rund 410 Millionen Dollar verkauft. Der Verkauf des Portfolios mit einer Kapazität von 862 Megawatt, das sich über vier US-Bundesstaaten erstreckt, markiert die erste Veräußerung von Onshore-Vermögenswerten durch das dänische Energieunternehmen, heißt es in einer Mitteilung vom Freitag.
Obwohl das Bewusstsein in der Politik weltweit immer stärker zu mehr Nachhaltigkeit tendiert, tun sich Wind-Aktien aktuell schwer. Auch beim dänischen Offshore-Windpark-Riesen.
Für Orsted ist die Stimmung an der Börse derzeit verhalten. Die Aktie, wie schon festgestellt, vollzog einen wilden Ritt gen Süden seit Jahresbeginn und notiert aktuell rund 30 Prozent tiefer.
Anfang Oktober fiel der Titel sogar unter die starke Unterstützung am Jahrestief bei 630 Dänische Kronen. Der Kurs sackte in der Folge auf ein neues Mehrjahrestief bei 567 DKK ab und stabilisierte sich leicht. Wichtig für eine nachhaltige Erholung ist jetzt, dass die Bullen Anlauf nehmen und die Aktie über den nächsten Widerstand bei 612 DKK befördern.
Wir können auch hier wieder feststellen, dass Lieferketten-Probleme und steigende Kosten bei der Orsted-Aktie für Gegenwind sorgen.
Aber zurzeit erholt sich das Papier an der Börse. Das Jahreshoch betrug immerhin 189,90 Euro. Das Jahrestief von 44,50 Euro hat Orsted nachhaltig überwunden. Aktuell steht der Wert bei 80,99 Euro.
Wenn wir uns die Meinungen der vier vorhandenen Analysen anschauen, dann enden drei mit einer Kaufempfehlung und eine mit einer Halteempfehlung. Die Finanzexperten platzieren die Aktie in einen Korridor von 100,85 Euro (Jeffries) bis 138,49 Euro (Bernstein Research). Wir sehen also, dass unser Depotwert einen ordentlichen Rückenwind benötigt, um die angestrebten Kursziele zu erreichen.
Unser Kaufkurs betrug 108,07 Euro, das sind aktuell 25 Prozent Minus. Aber wir bleiben optimistisch, denn an den erneuerbaren Energien führt kein Weg vorbei. Im Augenblick mag die Orsted-Aktie nicht so sehr im Fokus der Anleger stehen. Es liegt vor allen Dingen an den Problemen in dieser Welt mit Krieg, Lieferkettenproblemen, Inflation, Zinssteigerungen und viele andere Dinge mehr, die Anleger sehr vorsichtig agieren lassen. Wenn sich der Horizont wieder aufhellt und die Energiewende ihre abstreifen wird, dann wird unser Depotwert wieder durchstarten. Bis dahin über wir uns in Geduld.