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Neues von unseren Depotwerten: Mercedes-Benz

Die Profitabilität der deutschen Autokonzerne ist auch nicht mehr das, was sie einmal in der Vergangenheit geleistet haben. Die weltweit größten Autobauer, und dazu gehört auch unser Depotwert Mercedes-Benz, haben zuletzt laut einer Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young Abstriche bei der Profitabilität hinnehmen müssen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen der Analyse zufolge zwar die Umsätze im ersten Quartal des Jahres um rund 19 Prozent, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) hinkte mit einem Wachstum von 6,1 Prozent jedoch hinterher. Der Absatz legte lediglich um vier Prozent zu.

Die Profitabilität – gemessen an der EBIT – Marge, welche das operative Ergebnis ins Verhältnis zum Umsatz setzt, ging von neun Prozent auf acht zurück. Trotz alledem: neuer Margen-Spitzenreiter unter den 16 analysierten Autoherstellern ist das Stuttgarter Unternehmen Mercedes-Benz mit einer EBIT-Marge von 14,7 Prozent. Gefolgt von BMW (14,6 Prozent) und Kia (12,1 Prozent). Der frühere Spitzenreiter, unser Depotwert der Elektroautobauer Tesla, landete mit 11,4 Prozent nur noch auf dem vierten Rang.

Es geht zwar immer noch besser, aber mit dem Spitzenplatz für unseren Depotwert können wir durchaus zufrieden sein. Aber trotzdem ist Vorsicht geboten vor allzu hohen Erwartungen. „Erstmals seit Anfang 2021 sehen wir deutliche Bremsspuren beim Gewinn, der längst nicht mehr so stark steigt wie der Umsatz”, sagte der Leiter der Mobilitätssparte Westeuropa bei EY, Constantin Gall. Der Markt normalisiere sich. „Ein Neuwagen wird bald nicht mehr das knappe Gut sein, das er im letzten Jahr noch war”, sagte Gall. Für die Autohersteller werde es deshalb immer schwieriger, hohe Fahrzeugpreise am Markt durchzusetzen und auf Rabatte zu verzichten. „Die Zeit der Traummargen wird für einige Unternehmen bald vorbei sein.”

Zudem erzielten die meisten Hersteller derzeit mit Verbrennern deutlich höhere Gewinne als mit Elektrofahrzeugen, sagte EY-Branchenberater Peter Fuß. Den Herstellern müsse es gelingen, dass Elektroautos mehr abwerfen. Und: “An mehr Kostendisziplin führt kein Weg vorbei, sonst droht dauerhaft eine deutlich niedrigere Profitabilität.” Das ist schon ein deutlicher Warnschuss in Richtung E-Autoproduktion.

Mercedes kann sich auch bei Tesla und Elon Musk für den Spitzenplatz bedanken. Die aggressiven Preissenkungen des US-Automobilherstellers Tesla haben Spuren in seinen Quartalsergebnissen hinterlassen – und damit die Rangliste der profitabelsten Unternehmen der Industrie verändert.

Aber wir dürfen bei aller Wertschätzung für unseren deutschen Depotwert nicht übersehen, dass es sich nur um eine Momentaufnahme der ersten drei Monate handelt. Das kann sich alles wieder ändern.

Aber wenn man den Worten von CEO Ola Källenius folgt, dann will Mercedes-Benz seine Margen weiter steigern. Sein strategisches Ziel ist es, Mercedes zu einer Luxusmarke zu machen – mit entsprechend hohen Gewinnen. Daher verzichtet der Hersteller eher auf Absatzsteigerungen und konzentriert sich darauf, Wagen mit möglichst teurer Ausstattung zu verkaufen. Gewinnbringer wie die S- oder E-Klasse sollen einen größeren Anteil an den Verkäufen bekommen, kleinere Fahrzeugvarianten werden teilweise ausgemustert.

Die Mercedes-Benz Group AG hat durch den Absatzanstieg von Top-End-Fahrzeugen und Premium-Vans im ersten Quartal ein solides Finanzergebnis erzielt. Der Nettogewinn betrug 4,01 Milliarden Euro (Q1 2022: 3,586 Milliarden Euro). Zudem konnte der Konzernumsatz im ersten Quartal um 8 Prozent auf 37,5 Milliarden Euro (Q1 2022: 34,9 Milliarden Euro) gesteigert werden.

Von seinem Jahrestief im Juli 2022 mit 50,19 Euro hat sich der Wert erholt und ist mit rund 70 Euro gar nicht mehr so weit entfernt vom Jahreshoch mit 75,92 Euro im März.

Mercedes-Benz Group zahlte im Geschäftsjahr 2022 eine Dividende von 5,20 EUR je Aktie. Bei einem Kurs von 71,44 EUR am 26.05.2023 beträgt die aktuelle Dividendenrendite 7,28 Prozent. Das sieht zwar gut aus, aber auch hier ist noch Luft nach oben. Der in den Niederlanden seinen Konzernsitz habende internationale Autokonzern Stellantis, zu dem auch der deutsche Ableger Opel gehört, zahlte in den letzten 12 Monaten eine Dividende von 1,34 Euro. Bei einem Kurs von 14,82 entspricht das einer Dividendenrendite von 9,04 Prozent.

Auch wenn es bei unserem Depotwert Mercedes-Benz zurzeit gut läuft, müssen wir feststellen, es gibt noch einiges zu verbessern. Vor allem bei der Elektromobilität. Wer heute einen Wagen der Luxusklasse erwirbt, der will auf eine hohe Speicherkapazität seiner Batterien zurückgreifen. Außerdem muss Mercedes Benz seine Marketingaktivitäten im größten Automarkt der Welt in China weiter steigern. Denn dort spielen die Autos von Mercedes Benz speziell im E-Bereich keine Rolle (wir haben darüber berichtet). Da bleibt noch einiges zu tun.