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Neues von unseren Depotwerten: Fortescue Metal Group Limited

Das Jahr von unserem australischen Depotwert Fortescue Metal Group (FMG) ist bereits abgeschlossen. Wie viele angloamerikanische Unternehmen hat auch unser Wert aus „Down Under“ ein vom Kalenderjahr abweichendes Bilanzjahr gewählt. Fortescue Metals Group ist eine australische Mining-Company. Das Bergbauunternehmen fördert schwerpunktmäßig Eisenherz in Australien und gehört zu den weltweit vier größten Playern im Markt. Den Markt haben sich aktuell die drei großen Rohstoffkonzerne Vale, Rio Tinto sowie BHP Biliton unter sich aufgeteilt. Sie kontrollieren übrigens fast zwei Drittel des Überseehandels mit Eisenerz und gut ein Drittel der weltweiten Förderung.

Die Eisenerzproduktion steht für über 90 Prozent der Umsätze von Fortescue Metals. Obwohl es sich um ein Produkt für den Weltmarkt handelt, wird die Produktion aufgrund der Nähe zu Asien fast ausschließlich in der Volksrepublik China vermarktet.

China selbst gehört zu den größten Eisenerzförderern der Welt. Seine eigene Produktion reicht jedoch nicht aus, um den Rohstoffhunger des Landes zu stillen. Daher ist es gut, dass das nahe gelegene Australien mit seinen großen Rohstoffvorkommen langfristige Lieferverträge mit China abgeschlossen hat. Die australische Förderung zeichnet sich zudem durch eine günstige Kostenstruktur aus, was der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt dienlich ist.

Fortescue Metals besitzt eine dominierende Förderung in Nord-West Australien. Allein im Geschäftsjahr 2021 wurde ein Rekordwert von 182 Millionen Tonnen verschifft – ein Anstieg von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Mengen wurden zu deutlich höheren Verkaufspreisen von 135 US-Dollar je getrockneter Tonne (dmt) vermarktet.

Damals lagen die Verkaufspreise noch auf einem relativ hohen Niveau. Es gab aber auch schon einmal Jahre, in denen der Eisenerzpreis deutlich unterhalb der 100 US-Dollar Marke lag. Seit Mitte der 2000er-Jahre kann man ein deutlich gestiegenes Weltmarktniveau erkennen. Dieses unterliegt jedoch starken Schwankungen. Aktuell liegt der Verkaufspreis lt. dem Portal finanzen.net bei 92,43 US-Dollar.

Besonders aufgrund der niedrigen Produktionskosten in Australien hat sich Fortescue Metals einen Wettbewerbsvorteil auf dem Weltmarkt erarbeitet. Das Unternehmen besitzt für die Industrie niedrige Förderkosten von 13,93 US-Dollar je nasser Tonne (wmt).

Natürlich dürfen wir nicht unerwähnt lassen, dass es für ein Unternehmen durchaus Probleme bringen kann, sich nur von einem Produkt abhängig zu machen. Das hat auch FMG erkannt.

Neben der Förderung von Eisenerz entwickelt sich die Fortescue Metals Group zu einem großen Player im Wachstumsmarkt der Elektrolyse. Aus heutiger Sicht ist dieses Geschäft noch unbedeutend und spielt in den Geschäftszahlen keine Rolle.

Dennoch werden immer mehr Partnerschaften mit großen Industriekonzernen aus Europa geschlossen. So sollen die Australier im großen Stil klimaneutral hergestellten Wasserstoff nach Europa liefern. Der Energieversorger E.ON oder der Chemiekonzern Covestro haben bereits Absichtserklärungen zur Produktion und Lieferung von Millionen Tonnen grünen Wasserstoffs mit einer Tochtergesellschaft der FMG abgeschlossen. Auch der Wasserstoff-Player Plug Power aus den USA gründete ein Joint-Venture mit den Australiern zum Zwecke des Baus zweier Gigafabriken in Australien.

Viel spannender für die Fortescue Metals Group ist daher die Entwicklung der Tochtergesellschaft FFI. Die Abkürzung steht für Fortescue Future Industries und erfasst die Aktivitäten rund um den klimaneutralen grünen Wasserstoff. FFI könnte dabei eine globale Rolle bei dem Thema Klimaneutralität einnehmen. Besonders deshalb, weil Australien ein Land der westlichen Hemisphäre ist und somit einem geringeren politischen Risiko unterliegt als der Nahe Osten.

Die Bilanzzahlen für 2022 sehen nicht so berauschend aus, aber das ist bei einem vom Konjunkturzyklus abhängigen Unternehmen nicht anders zu erwarten. So sanken die Umsatzerlöse von 29,873 Milliarden AUD im Vorjahr aus 23,979 Milliarden AUD 2022 (1 AUD= 0,64535 Euro). Das entspricht einem Rückgang von 19,73 Prozent. Das Bruttoergebnis betrug im abgelaufenen Jahr 13,320 Milliarden AUD, das sind 35,51 Prozent weniger als im Vorjahr. Nach Steuer ist das Ergebnis mit ausgewiesenen 8,545 Milliarden AUD wieder einstellig (Vorjahr: 13,801 Milliarden AUD). Die Langfristverbindlichkeiten stiegen dagegen von 15,128 Milliarden AUD auf 17,089 Milliarden AUD. Aber bei einem Eigenkapitalanstieg um 6,77 Prozent auf 25,244 Milliarden AUD ist das zu verkraften. Das nach den Zahlen auch die Eigentümer mit einer Dividendenkürzung rechnen müssen, ist wohl jedem klar. Um 42,18 Prozent oder in absoluten Zahlen fiel die Dividende von 3,58 AUD im Vorjahr auf jetzt nur noch 2,07 AUD. Die Dividendenrendite wird nur noch mit 11,9 Prozent errechnet. Das klingt zwar auch nicht schlecht, aber im Vorjahr betrug sie noch 14,9 Prozent.

Zwei Hoffnungen begleiten unseren Depotwert. Zum einen, dass die Konjunktur in China schnell wieder anspringt und zum anderen, dass die Geschäfte mit dem grünen Wasserstoff von Absichtserklärungen in konkrete Liefervereinbarungen umgewandelt werden können.