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Neues von unseren aktuellen Depotwerten: NVIDIA

Unser Depotwert NVIDIA steht nicht mehr ganz oben auf der Einkaufsliste der Börsianer, wie viele andere Technologiewerte auch. Er wurde immer wieder erwähnt, wenn es um die Schaffung des Metaversums durch die verschiedenen möglichen Anbieter geht.

NVIDIA wurde ebenfalls nach Quartalszahlen ausverkauft. Im November stand die Aktie noch bei ihrem Allzeithoch von 307,55 Euro, bis Ende Januar ging es runter auf 200 Euro oder über -33 Prozent. Anschließend erfolgte eine kleine Erholung bis 235 Euro, doch nach den Zahlen war wieder Tiefgang angesagt bis auf 205 Euro und während ihr Autor diese Zeilen schreibt, ist eine kleine Gegenbewegung auf 215 Euro erkennbar.

Bewertungstechnisch lässt sich vor dem Hintergrund des Inflationsdrucks kein vernünftiges Argument finden. Das Kurs/Umsatz-Verhältnis steht bei zum Kauf einladenden 16. Für das exorbitante Gewinnwachstum von 36 Prozent p. a. war das erwartete KGV von 51 für 2023 im November noch in Ordnung, heute sieht ein so hohes KGV einfach nur teuer aus und lädt nicht unbedingt zum Kaufen ein.

Für die nächsten Jahre zeichnen sich nur zwei große Technologietrends ab, die beide mit NVIDIA zu tun haben. Das autonome Fahren, egal ob Auto, Bus oder LKW und wie schon erwähnt die vollständige Umsetzung der Idee des Metaversum.

Für das Metaversum brauchen Anbieter wie bspw. unser Depotwert Facebook die schnellsten Grafikchips, um den digitalen Zwilling möglichst echt und synchron zum Original erscheinen zu lassen. Bislang setzt man dazu eine VR-Brille auf, doch es gibt auch schon Lösungen, die ein dreidimensionales Bild in den Raum projizieren, ohne dass dazu eine VR-Brille benötigt wird.

Auch das autonome Fahren erfordert Bilderkennungssoftware, die mit allen Ereignissen, die im Straßenverkehr passieren, umgehen und entsprechend schnell und sicher reagieren können. Diese Software muss man trainieren und NVIDIA hat mit der Plattform DRIVE genau das, was die Autobauer brauchen. Hier gibt es einen Wettlauf in einem sehr lukrativen Markt, bei dem die Kosten für die Grafikkarte oder auch für die DRIVE-Plattform im Investitionsbudget zur Verfügung stehen. Leider ist ihr Autor kein Experte, aber Fachleute halten die Technik von NVIDIA für eine runde Sache und den anderen Mitbewerbern überlegen.

Aber schauen wir noch einmal auf die Zahlen. 53 Prozent Umsatzplus konnte der Grafikkartenhersteller und Chipkonzern im abgelaufenen Quartal vermelden. Die Erlöse kletterten auf 7,6 Milliarden Dollar, unter dem Strich blieb ein Gewinn von 3 Milliarden Dollar hängen – etwa doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Geht es nach NVIDIA, dürfte sich diese Entwicklung auch im laufenden Vierteljahr fortsetzen. Der Konzern rechnet mit einem Umsatzsprung auf 8,1 Milliarden Dollar, damit sind die Konzernziele nochmals optimistischer als die Expertenschätzungen. 

Die Nachfrage nach Chips insbesondere für den Bereich künstliche Intelligenz bleibt unverändert auf hohem Niveau, der globale Chipmangel dürfte noch einige Zeit anhalten. Insbesondere im Autogeschäft rechnet sich NVIDIA hier eine große Marktdurchdringung mit eigenen Produkten aus. In zehn Jahren will das Unternehmen rund zehn Millionen Fahrzeuge mit NVIDIA-Chips ausgestattet haben. Und gerade in diesem Bereich fällt ein Schatten auf die Bilanz. Da viele Autobauer ihre Produktion angesichts fehlender Halbleiter bremsen und teilweise sogar stilllegen mussten, sanken die Erlöse, die NVIDIA im Autobereich erzielte, im vierten Quartal um 14 Prozent.

Deutlich besser lief das Geschäft mit Rechenzentren, hier blieb die Nachfrage nach Produkten unseres Depotwertes unverändert hoch. Mit Erlösen von 3,26 Milliarden Dollar konnte das Segment fast zum größten Umsatzgaranten des Unternehmens, dem Gaming-Bereich, aufschließen. Dort erzielte der Konzern im Berichtsquartal Erlöse von 3,42 Milliarden Dollar, rund 37 Prozent mehr als vor Jahresfrist. In diesem Geschäftsbereich waren es insbesondere die Grafikkarten, die den Umsatzbeitrag lieferten.

Wir hatten NVIDIA als unsere indirekten Beteiligungen am weltweiten Kryptohandel vorgestellt. In der jüngeren Vergangenheit hatten die Preise für Grafikkarten des Unternehmens deutlich angezogen, da insbesondere die NVIDIA-Geforce-Modelle auch von Kryptoschürfern verstärkt zum Minen von Kryptowährungen genutzt werden. NVIDIA hatte darauf eigene Kryptoserien angekündigt, um der wichtigen Kundengruppe im Gaming-Segment entgegenzukommen und gleichzeitig der neu aufgekommenen Nachfrage aus dem Kryptobereich gerecht zu werden.

Gegenwind droht NVIDIA zudem durch zunehmende Konkurrenz. Inzwischen arbeiten mit unseren Depotwerten Alphabet, Microsoft oder Amazon auch andere Techriesen an der Entwicklung von KI-Chips. Hier könnte der Konzern Marktanteile verlieren.

Hinzu kommt eine zu erwartende Normalisierung bei den Preisen für Grafikkarten, insbesondere dann, wenn Konkurrent und Börsen-Methusalem Intel und NVIDIA selbst speziell auf die Krypto-Zielgruppe zugeschnittene Produkte auf den Markt bringen. Die für NVIDIA wichtige Zielgruppe der Gamer, die zuletzt unter den hohen Preisen gelitten hatte, dürfte diese Entwicklung wieder besänftigen, das Wachstum in der Gaming-Sparte könnte aber darunter leiden und auch die NVIDIA-Aktie in Mitleidenschaft ziehen.

Außerdem ist ja da auch noch die Zinswende in den USA und die damit verbundene Abkehr von Titel aus dem Wachstumsbereich.

Und dann steht da auch noch die gescheiterte Übernahme des Chip-Designer Arm auf der Negativliste der Börsianer. Es würde den Kurs pushen, wenn das Management jetzt mit den eingesparten Mitteln ein Aktien-Rückkaufprogramm starten würde.