Den deutschen Gesundheitskonzern Fresenius haben wir gegen den amerikanischen Gesundheitskonzern UnitedHealth ausgetauscht.
Wir hatten ja schon darauf hingewiesen, dass es nicht mehr in die heutige Zeit passt, wenn ein Konzern in Form einer KG-Struktur arbeitet wie Fresenius. Der Konzern firmiert als Fresenius SE & Co. KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien).
Ein ganz anderes Kaliber ist dagegen unser neuer NDAC-Wert UnitedHealth. Es handelt sich dabei um ein US-amerikanisches Unternehmen mit Firmensitz in Minnetonka, im Staat Minnesota.
UnitedHealth Group ist ein führendes Dienstleistungsunternehmen der Gesundheitsvorsorge. Das Kerngeschäft setzt sich aus Versicherungen und Gesundheitsfürsorge zusammen, die jeweils über die beiden Bereiche UnitedHealthcare und Optum erbracht werden. UnitedHealthcare bietet Vorsorgepläne für ein breites Spektrum von Kunden wie Unternehmen aller Größenordnungen und Privatkunden sowie für staatlich Versicherte und Rentner. Optum unterstützt hingegen das Gesundheitswesen an sich und will mit seinen Leistungen zur Verbesserung der Versorgung sowohl für Patienten und das Pflegepersonal als auch für diejenigen, die für die Versorgung bezahlen, wie Arbeitgeber und Versicherungen sowie Forschungsorganisationen beitragen. Zu den Tätigkeitsbereichen gehören umfassende Pflegeleistungen und -programme, Pflegemanagement, Informationstechnologie und Software sowie Pharmazieprogramme.
Im Unternehmen sind über 200.000 Mitarbeiter beschäftigt.
UnitedHealth wurde 1977 von Richard T. Burke unter dem Firmennamen UnitedHealthCare Corporation gegründet. Seit 03. Februar 2021 wird UnitedHealth durch den britischen CEO Sir Andrew Philip Witty geführt.
1995 erwarb UnitedHealth das US-amerikanische Unternehmen The MetraHealth Companies.
Ganz skandalfrei und klinisch sauber ist die Firmenhistorie auch nicht. 2006 war das Unternehmen in einen Finanzskandal verwickelt, der zum Rücktritt des damaligen CEO William W. McGuire führte.
Größte Einzelaktionäre sind die Vanguard Group 8,34 Prozent, BlackRock 7,5 Prozent und FMR LLR 5,61 Prozent. 78,55 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz.
Die UnitedHealth Aktien Gesellschaft wird seit 2012 im Dow Jones Index geführt. Innerhalb des Index beträgt die Gewichtung des Wertpapiers 3,18 Prozent. Neben dem Dow Jones ist das Wertpapier an der New Yorker Börse im US 100 und im S&P 500 notiert.
Der Blick in die Bücher
Die UnitedHealth Group erzielte im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 285,27 Milliarden Dollar, dabei wurde ein Jahresüberschuss von 17,29 Milliarden Dollar ausgewiesen. Die Bilanzsumme betrug 212,21 Milliarden Dollar, wobei die Eigenkapitalquote bei 33,82 Prozent lag.
In den ersten drei Monaten des Jahres 2022 steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um gut 14 Prozent auf 80,1 Milliarden Dollar und übertraf damit ebenfalls die Erwartungen von Branchenexperten. Besonders stark fiel das Wachstum mit 19 Prozent in der Service-Sparte Optum aus, die etwa Datenanalysen im Gesundheitswesen und verschiedene Dienstleistungen für Rentner und Pflegebedürftige anbietet.
Der US-Krankenversicherer UnitedHealth ist mit überraschend viel Gewinn ins Jahr gestartet. Im ersten Quartal lag der Überschuss mit gut 5 Milliarden US-Dollar (4,6 Milliarden Euro) rund drei Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie der Konzern mitteilte. Dabei schnitt das Unternehmen besser ab als von Analysten im Schnitt erwartet. UnitedHealth-Chef Andrew Witty wird nun für das laufende Jahr optimistischer: So soll der Gewinn je Aktie auf 20,30 bis 20,80 Dollar steigen. Das sind jeweils 10 Cent mehr als bisher angepeilt.
Laut aktuellem Stand vom April 2022 zahlte UnitedHealth Group innerhalb der letzten 12 Monate Dividende in Höhe von insgesamt 5,33 EUR pro Aktie.
Die aktuelle Marktkapitalisierung errechnet sich mit 503,21 Milliarden Dollar.
Was sagen die Analysten?
Von den vorliegenden Expertenschätzungen kommen 14 zum Urteil kaufen, sechs sagen aufstocken, drei halten, eine reduzieren und vier haben keine Prognose. Das mittlere Kursziel beträgt 554,59 Dollar/ 512 Euro. Die höchste Kurseinschätzung beträgt dabei 632 Dollar/584 Euro und die unterste 402 Dollar/ 372 Euro.
Das Jahrestief mit 321,90 Euro spielt keine Rolle mehr. Das Jahreshoch von 509,90 wurde erst Mitte April erreicht. Der Chart sieht sehr gut aus, denn er steigt seit Ende Februar steil nach oben.
Fazit
In Abwandlung eines deutschen Werbespruchs würde dieser in den USA zumindest in Bezug zur Krankenversicherung „HOFFENTLICH UNITEDHEALTH VERSICHERT“ heißen.
Die UnitedHealth Group gilt in den USA bezüglich Krankenversicherung und Gesundheitsdienstleistungen als die „Benchmark“ schlechthin. Aufgrund von Skaleneffekten und Innovationen kann der Konzern seinen Wettbewerbsvorsprung konsequent weiter ausbauen und Marktanteile hinzugewinnen. Das operative Geschäft entwickelt sich zudem auch in Zeiten der Coronapandemie solide. Angesichts dessen sehen wir ein sehr positives Chancen-Risiken-Verhältnis für die Aktie.
Darüber hinaus deckt der Konzern weite Teile der »Prozesskette« im Gesundheitssystem selbst ab und bietet damit einen Mehrwert für alle Beteiligten an. Das Qualitätssicherungssystem ist hoch angesehen und Vorbild für die ganze Branche. Das medizinische Netzwerk gilt als mit führend bei Diagnosegenauigkeit, Behandlungserfolg, Reduzierung von Komplikationen usw. Zudem versucht UnitedHealth auch für die anderen Vertragspartner eine win-win-Situation zu schaffen. Der Gesundheitsdienstleister hat damit einen tiefen und breiten Burggraben um sich herum gezogen.