Wenn es schnell gehen muss, dann gehen die Leute wahrscheinlich überwiegend zu McDonald´s. Die McDonald´s Corporation ist ein US-amerikanischer Betreiber und Franchisegeber von weltweit vertretenen Schnellrestaurants und der umsatzstärkste Fast-Food-Konzern der Welt. Das offizielle Maskottchen von McDonald’s ist ein Clown namens Ronald McDonald (die Werbefigur steht übrigens in der Bekanntheit gleich hinter Santa Claus bei amerikanischen Kindern).
Das erste McDonald’s-Restaurant (intern „store(s)“ genannt) wurde am 15. Mai 1940 von den Brüdern Richard und Maurice McDonald („Dick & Mac McDonald – McDonald’s Bar-B-Q“) in San Bernardino, im US-Bundesstaat Kalifornien eröffnet. Das Restaurant wurde nach 1948 bekannt, als die Brüder eine innovative und rationelle Art der Hamburgerzubereitung – das Speedee System – einführten und auf Selbstbedienung umstellten. Neil Fox wurde 1953 erster Franchisenehmer der Brüder. Erstmals zierten die heute weltbekannten „Golden Arches“ (deutsch „goldene Bögen“) sein Restaurant in Phoenix in Arizona. 1954 trat der Milchshake-Mixer-Verkäufer Ray Kroc an die Brüder McDonald mit dem Vorschlag heran, weitere McDonald’s-Restaurants zu eröffnen, da er von der Effizienz des Restaurants beeindruckt war.
Der Erfolg Krocs beruht auf mehreren Faktoren. Zum einen auf einem ausgeklügelten System der Mitbestimmungsrechte der Franchisenehmer bei strategisch bedeutenden Entscheidungen, vor allem bei geplanten Aktionen auf Restaurantebene, zum anderen auf der Entwicklung eines lukrativen Immobilienvermarktungskonzeptes. Ein ursprünglich für die Immobilienerschließung zuständiger Mitarbeiter Krocs, Harry Sonneborn, hatte das Konzept entwickelt, Hamburger- und Immobiliengeschäft untrennbar miteinander zu koppeln, indem McDonald’s zunächst versuchte, den Grund und Boden zu erwerben, auf dem seine Filialen entstehen sollen, und die Franchisenehmer anschließend außer der eigentlichen Franchisegebühr auch umsatzabhängige Pachten zahlen mussten (wodurch McDonald’s – wenig beachtet – zugleich eines der weltweit größten Immobilienunternehmen wurde).
Seit 1967 eröffnete McDonald’s seine ersten Restaurants außerhalb der USA, in Kanada und Puerto Rico. Die erste McDonald’s-Filiale in Europa wurde 1971 in Amsterdam eröffnet. Im Gegensatz zu den USA und Europa, wo McDonald’s von vielen als Inbegriff für billig hergestelltes und ungesundes Essen angesehen wird, gilt McDonald’s-Essen in anderen Teilen der Welt, zum Beispiel in China, als Statussymbol. In den USA leben 50 Prozent der Bewohner keine drei Autominuten von der nächsten McDonald’s-Filiale entfernt. In Deutschland findet sich im Schnitt alle 16 km ein Standort. Das Unternehmen war nach eigenen Angaben gegen Ende der 90er Jahre in rund 120 Ländern aktiv. Seitdem hat sich der Konzern aufgrund schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen aus einigen Regionen wieder zurückgezogen. Nicht allen Kunden schmeckte eben das verabreichte Fastfood.
Mit neuen Speisekarten mit Salaten und neuen Frühstücksvarianten sorgte McDonald´s aber wieder für bessere Umsatz- und Gewinnzahlen. Und dann kam Corona. Im März 2020 mussten aufgrund der Pandemie viele Filialen geschlossen werden, da zahlreiche Regierungen es untersagt haben, Restaurants zu öffnen.
Der Blick in die Bücher
Im vergangenen Jahr erzielte McDonalds 23,223 Milliarden Dollar, das waren 20,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Das operative Ergebnis stieg um 36,46 Prozent auf 9,773 Milliarden Dollar. Der Konzern beteiligte seine Anteilseigner mit einer Dividende 5,25 Dollar (Vorjahr: 5,04 Dollar).
Für McDonald´s arbeiten weltweit 200.000 Mitarbeiter, die Zahl hat sich seit dem Vorjahr nicht verändert, aber seit 2015 sank die Zahl der Mitarbeiter kontinuierlich (2015: 420.000 Mitarbeiter).
Der Fast-Food-Gigant hat mit seinen letzten Quartalszahlen die Erwartungen der Börse verfehlt. Beim bereinigten Gewinn je Aktie verbuchte das Unternehmen 2,23 Dollar, die Analysten hatten mit 2,34 Dollar gerechnet. Der Umsatz belief sich auf 6,01 Milliarden statt auf 6,03 Milliarden Dollar. Grund für die Entwicklung waren offenbar maue Geschäfte in China und Australien aufgrund von pandemiebedingten Einschränkungen. In Australien blieben die Erlöse lediglich stabil, während sie in China sogar zurückgingen, da dort das Essen in den Restaurants teilweise verboten war.
Im bedeutenden US-Markt kletterten die Umsätze um 7,5 Prozent statt vorausgesagter 6,9 Prozent. Auf Zwei-Jahres-Basis stiegen die Umsätze in den USA um 13,4 Prozent. Auch in anderen wichtigen Märkten wie Italien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien legten die Erlöse zu. Jedoch drückten höhere Löhne auf die Margen. McDonald’s hatte 2021 zwar die Preise angehoben, konnte so die gestiegenen Personalkosten aber nicht komplett kompensieren.
Was sagen die Analysten?
Ihnen schmeckt, was ihnen da vorgesetzt wird. Sechs Einschätzungen liegen vor und alle sechs enden mit einer Kaufempfehlung. Das durchschnittliche Kursziel beträgt dabei 287,33 Dollar, der Korridor wird von 260 Dollar (JP Morgan) und 305 Dollar (Barclays) begrenzt.
Betrachtet man den Chart, dann stellt sich ein kontinuierlicher Anstieg dar, unterbrochen von den Coronabeschränkungen. Das Jahrestief hat die Aktie mit 184,55 Euro nachhaltig überwunden und das Jahreshoch liegt bei 240 Euro.
Aktuell liegt unsere Neuerwerbung bei ca. 235 Euro.
Fazit
Fastfood ist zunehmend out, aber McDonald´s scheint mit seiner Kernkompetenz auch auf anderen Segmenten neue Käuferschichten zu erschließen.