Unser Depotwert NIO
Der Blick in die Bücher
Im abgelaufenen Kalenderjahr erreichte das Unternehmen Umsatzerlöse von 2,355 Milliarden Dollar, das ist eine Steigerung von 108 Prozent zum Vorjahr (2019: 1,132 Milliarden Dollar).
Interessant ist die Entwicklung der Bilanzsumme. Innerhalb ganz kurzer Zeit stieg sie von 294 Millionen Euro (2016) auf 8,355 Milliarden Dollar (2020). Wir sehen an diesen Zahlen wieder, wenn China einmal loslegt, dann richtig. Gewinne waren in den letzten Jahren nicht vorgesehen, auch 2020 wurde ein Verlust in Höhe von 812,69 Millionen Dollar nach Steuern ausgewiesen. Dieser fällt aber schon wesentlich geringer aus als im Vorjahr mit 1,651 Milliarden Dollar. So ist der Verlust je Aktie von 1,60 Dollar (2019) auf 0,69 Dollar (2020) gesunken.
Die Quartalszahlen für I/2021 zeigen, dass sich der positive Trend fortsetzt. Das Unternehmen verzeichnete einen Auslieferungsrekord von 20.060 Fahrzeugen und erzielte damit ein Umsatzhoch von umgerechnet 1,03 Milliarden Euro. Im aktuellen Quartal erwartet NIO eine Auslieferung von mehr als 21.000 Autos, was sich in einem leichten Umsatzplus widerspiegeln dürfte. Im ersten Quartal 2021 vermeldete NIO einen Nettoverlust in Höhe von etwa 100 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte das Start-up den Verlust jedoch um 73 Prozent minimieren.
Bislang beschränkt sich das Unternehmen auf das chinesische Festland. Noch 2021 soll der Vertrieb nach Europa verlagert werden. Als erstes NIO-Land ist Norwegen geplant und Deutschland steht ab 2022 auf der Agenda.
Was sagen die Analysten?
Aktuell gibt es 20 Einschätzungen, wobei 16 „buy“, drei „hold“ und eine „sell“ als Ergebnis hatten.
Als mittleres Kursziel wurde 49,09 Euro ermittelt. Die Schätzungen befinden sich dabei in einem Rahmen von 16,08 Euro bis maximal 77,93 Euro. Aktuell liegt die Aktie bei 36,10 Euro.
Fazit
Wir haben NIO für 52,63 Euro gekauft, beim jetzt zurückgekommenen Kurs ein Minus von 31,4 Prozent.
Vor kurzem hat NIO neue Pläne veröffentlicht. Nach Aussagen des Unternehmens von Anfang des Monats will NIO in den nächsten vier Jahren sein Netzwerk an Batteriewechsel-Stationen deutlich ausbauen. Von den derzeit 300 Stationen soll es in Zukunft bis zu 4.000 geben, 1.000 davon außerhalb von China. Dies steht auch im Zusammenhang mit den klaren Europa-Expansionsplänen von NIO. Dabei geht es um einen weiteren Angriff auf den US–Konkurrenten Tesla und so ganz nebenbei noch auf die deutsche E-Autoindustrie im Premium Segment.
Für den Siegeszug der Elektromobilität ist ein breit ausgebautes Lade-Netzwerk die absolute Grundlage. Das weiß auch die Politik, auch wenn man hier den Eindruck hat, dass vorerst eher nur große Reden geschwungen werden. Dementsprechend sind es aktuell vor allem Unternehmensinitiativen, die beim Thema Ausbau der Ladeinfrastruktur wie sie NIO bietet, Aufmerksamkeit bekommen.
Der jüngste Kursrutsch der Aktie ist auf die Befürchtung strengerer Regulierungen und zunehmender Kontrollen durch die Behörden zurückzuführen. Eigentlich auch ein Grund um nachzukaufen…, denn es geht schon wieder aufwärts mit NIO.