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Neues von unseren aktuellen Depotwerten: BASF

Neues von unseren aktuellen Depotwerten: BASF

Auch unseren Depotwert BASF wurde vom letzten Ausverkauf an den Märkten getroffen und viele fragen sich, war es das schon oder geht’s noch tiefer?

Ihr Autor würde sagen, es läuft bei BASF, denn die Aktie gehört aktuell zu den wenigen Lieblingen der Aktionäre. Nicht jede Aktie weißt eine so hohe Dividendenrendite von 5,1 Prozent aus. Und ein supergünstiges KGV von knapp 11 fordert geradezu auf, die Kurskapriolen zum Nachkaufen gewinnbringend zu nutzen. Und es wird noch besser, denn kürzlich zum Jahreswechsel wurde das noch aus dem Jahr 2017 bestehende Aktienrückkaufprogramm wiederbelebt. Das bedeutet, bis Ende 2023 kann BASF eigene Aktien im Wert von bis zu drei Milliarden Euro zurückkaufen und damit aus dem Verkehr ziehen. Das sind aktuell immerhin rund 5 Prozent der Marktkapitalisierung des in Ludwigshafen beheimateten Chemieunternehmens.

Mit dem Kauf eigener Aktien vermindert das Unternehmen seine üppigen Cash-Reserven und muss den Unternehmensgewinn künftig auf weniger Aktien aufteilen. Der Gewinn je Aktie steigt also, auch wenn in absoluten Zahlen gar nicht mehr Gewinn erwirtschaftet wird. Das klingt natürlich positiv für den Anleger. Nur sollte es allerdings zu Turbulenzen in der Konjunktur oder am Finanzmarkt kommen, besitzt das Unternehmen dann weniger Cash-Reserven, mit denen eventuelle Probleme aufgefangen werden können. Viele Anleger sehen daher Aktienrückkäufe langfristig eher kritisch. Doch kurzfristig ist der Effekt unbestritten positiv und wir gehen einmal davon aus, dass der Finanzvorstand von unserem Depotwert alles genau durchgerechnet hat.

Die BASF-Mehrheitsbeteiligung Wintershall Dea, immerhin hält die BASF 70 Prozent am Unternehmen, will sich künftig vor allem auf die Förderung von Erdgas konzentrieren. Der Öl- und Gaskonzern optimiert nach seinem Zusammenschluss vor knapp drei Jahren sein weltweites Förder- und Produktionsportfolio. Dazu trennt sich Wintershall Dea von einigen Anlagen und Projekten. Erdgas macht den Angaben zufolge rund 70 Prozent der weltweiten Produktion aus. Wintershall Dea trennt sich von seinem Ölgeschäft in Argentinien. Den Angaben zufolge hat sich das Unternehmen mit dem mexikanischen Öl- und Gaskonzern Vista über den Verkauf seines 50-prozentigen Anteils an den Schieferöl-Blöcken Aguada Federal und Bandurria Norte in der argentinischen Provinz Neuquén geeinigt. Der Verkauf erfolge rückwirkend zum 1. Januar 2022, teilte Wintershall Dea mit. Vista zahlt nach eigenen Angaben insgesamt 140 Millionen US-Dollar (123 Millionen Euro) in die Unternehmenskasse von Wintershall DEA ein. Der Anteil des Argentinien-Geschäfts an der Gesamtproduktion des Unternehmens lag immerhin bei rund 11 Prozent. Aus Brasilien zieht sich Wintershall Dea komplett zurück. Wie das Unternehmen mitteilte, will es sein Geschäft in Brasilien einstellen und sein Büro in Rio de Janeiro schließen.

 

Wir merken es selbst, Billigstrom gibt es aktuell nicht mehr. Und das Geschäft von BASF war, ist und wird auch Zukunft sehr energieintensiv bleiben. Und so kann das Unternehmen als einer der größten Stromverbraucher hierzulande wenigsten die Strompreissteigerungen durch das Energiegeschäft mit Wintershall Dea teilweise kompensieren. 

Aber es soll noch mehr aus dem Konzern herausgelöst werden. Die Ausgliederung der Produktion von Abgaskatalysatoren wurde ebenfalls beschlossen, um „strategische Optionen“ für diesen Bereich zu eröffnen. Auf gut deutsch, diese Abteilung wird auf die Resterampe verschoben. Am Ende steht der Verkauf oder ein Börsengang. Vor 15 Jahren für 5,6 Milliarden Dollar gekauft (Übernahme des US-Unternehmen Engelhard) hielt BASF zu lange an dem Geschäft mit Autokatalysatoren fest. Nicht unbedingt durch die ersten Versuche von Tesla mit einem E-Auto (zweisitziger Roadster), aber spätestens 2013 als der i3 von BMW auf dem Markt kam, hätten die Alarmglocken in Ludwigshafen schrillen müssen. Strategisch gesehen war damit das Aus für den Bereich Auto-Kat eingeläutet, denn E-Autos brauchen keine Katalysatoren mehr. Und wie die Entwicklung zeigt, nehmen alternative Antriebe auf den Straßen weiter zu.

Ob das mit den beiden angestrebten Börsengängen klappt, werden wir sehen. Für 2023 steht der Börsengang von Wintershall Dea auf dem Plan, der dem Mutterkonzern ordentlich Geld in die Kassen spülen soll. Ob es den zweiten Börsengang überhaupt geben, wird steht angesichts des Wandels auf den Straßen noch in den Sternen.

Die BASF-Aktie ist jedenfalls ein Schnäppchen und Anleger, die bisher nicht zugegriffen haben, sollten Kurse unter 70 Euro zum Kauf des Papiers nutzen. Auch ein Nachkauf ist zu den Kursen durchaus möglich. Die Aktie ist gut durch einen Börsenwert von 60,7 Milliarden Euro und die seit Jahren stabile Dividende abgesichert. Ob das Wertpapier sein Allzeithoch von 98,80 Euro aus dem Jahre 2018 wieder erreichen wird, bleibt abzuwarten.