Nvidia – Ein Wachstumspapier aus dem IT- Sektor
In Vorbereitung des Beitrags hat sich Ihr Autor einmal die Schlagzeilen in den letzten Tagen zu unserem erfolgreichen Depotwert Nvidia angeschaut. Da stand u.a. zu lesen: „Nvidia- Aktie lohnt sich der Einstieg jetzt?“, „Nvidia Aktie mit Kursverlusten 0,6 Prozent“ respektive „0,8 Prozent“ oder einfach nur „Nvidia- leichter“.
Abgesehen davon, dass Anleger auch einmal einen Verkauf in Erwägung ziehen sollten, zumal nach immerhin 195,1 Prozent Kursgewinn in den letzten 12 Monaten und damit aus den Kursgewinnen Cash zu generieren, sehen wir keinen Anlass für eine grundlegende Verkaufswelle bei dem Wertpapier.
Die Nvidia Coperation
Die Nvidia Corporation (Eigenschreibweise: NVIDIA Corporation) ist einer der größten Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen für Computer und Spielkonsolen. Der Unternehmenssitz der 1993 gegründeten Firma befindet sich im kalifornischen Santa Clara.
Mitgründer und CEO ist der taiwanesisch-amerikanische Manager Jen-Hsun Huang, der das Unternehmen seit dem Jahr 1993 auf die Erfolgsspur führte. Die beiden anderen Gründer waren Curtis Priem und Chris Malachowsky.
Bemerkenswert ist, dass Nvidia wie sehr viele andere Unternehmen im Chipsektor nach dem Fabless- Prinzip geführt wird. Als fabless (Englisch: fabricationless „fabriklos“, „ohne Herstellung“) bezeichnet man Unternehmen ohne eigene Herstellung, besonders aber Halbleiterhersteller, die über keine eigenen Fertigungsstätten verfügen und auf Foundries (Auftragsfertiger) angewiesen sind. Im Chipbereich wären das z.B. Semiconductor, Samsung etc.
Die 13.775 Nvidia-Mitarbeiter (2020) beschäftigen sich demzufolge nicht mit der Herstellung der Chips und der Entwicklung der dazu notwendigen Prozesse. Die Kosten dafür sind sehr hoch und belasten nur die Gewinnmarge.
Nvidia entwirft, entwickelt und vermarktet Grafik- und Medienkommunikationsprozessoren und ähnliche Software für PCs, Workstations und digitale Entertainmentplattformen. Das Unternehmen stellt eine Vielzahl von 3D-Graphikprozessoren her wie auch Graphikprozesseinheiten (GPU), die bei Desktop-PCs, Smartphones, Tablets und Laptops eingesetzt werden. Diese 3D-Graphikprozessoren werden für eine Reihe von Anwendungen wie Spiele, digitale Bildverarbeitung und Internet- und Industriedesign benutzt. Die Graphikprozessoren sind architektonisch kompatibel zwischen Produktgenerationen ausgelegt, um Herstellern und Endnutzern niedrige Kosten zu gewährleisten.
Nvidia ist also weit mehr als nur die Entwicklung von Grafikkarten für die Spiele-Industrie, obwohl die drei weltweit am häufigsten gespielten Spiele derzeit bekanntlich alle auf Nvidia-Plattformen entwickelt wurden: Fortnite, Minecraft und Animal Crossing.
Das Geschäft mit Graphikkarten für Rechenzentren, darin ist das auch Cloud-Geschaft enthalten, macht aktuell ein Drittel des Umsatzes aus.
Auch im Bereich autonomes Fahren verstärkt der Konzern seine Anstrengungen. Immer neue Zyklen von Spielekonsolen und Spielecomputern mit Nvidia-Graphikchips sind laut Experten ebenfalls in Vorbereitung.
Der Blick in die Bücher
Vorausschicken müssen wir wieder, dass die Kalifornier einen vom normalen Geschäftsjahr abweichenden Bilanzzyklus gewählt haben. Deshalb liegen die Bilanzzahlen für 2020 schon vor.
Die Umsatzerlöse betrugen im abgelaufenen Jahr 10,918 Milliarden Dollar. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Verringerung um – 6,18 Prozent (2019: 11,716 Dollar). Auch das Bruttoergebnis sank um 5,96 Prozent auf 6,783 Milliarden Dollar (2019: 7,213 Milliarden Dollar). Das Nachsteuerergebnis
verminderte sich um fast ein Drittel auf 2,796 Milliarden Dollar (2019: 4,141 Milliarden Dollar). Aber es handelt sich ein Wachstumswert im IT- Bereich, so dass auch die steigenden Verbindlichkeiten von 3,950 Milliarden Dollar auf 5,111 Milliarden im abgelaufenen Jahr noch toleriert werden. Das ist verständlich, denn auf 10-Jahres-Sicht weist die Aktie von Nvidia einen deutlichen Kurszuwachs von im Schnitt 44,7% pro Jahr aus. Ein Einsatz in Höhe von 10.000 Euro wäre damit auf ca. 307.658 Euro gestiegen.
Dazu kommt die Quartalsdividende für 2020, die mit 0,16 Dollar gegenüber 2019 konstant geblieben ist.
Die Analysten scheinen sich dagegen nicht so richtig im Klaren zu sein, wie sie das Papier von Nvidia einschätzen sollen. Es liegt aktuell nur eine einzige Einschätzung von der Schweizer Bank UBS vor, die vom Februar 2020 stammt und die Aktie mit einem „Kaufen“ und einem Kursziel von 320 Dollar sieht. Die Aktie steht aktuell bei ca. 510 Dollar oder 432 Euro. Also das „Kaufen“ stimmt in jedem Fall, nur das Kursziel sollte noch einmal überarbeitet werden.
Der Kurs der Aktie steigt kontinuierlich weiter gen Norden. Zu Jahresbeginn lag der Kurs bei 213,95 Euro und hatte damit das 52-Wochen-Tief von 142,36 Euro bereits nachhaltig überwunden. Der Kurs kletterte dann bis auf ein Allzeithoch von 437,35 Euro vor wenigen Tagen. Aktuell schwankt der Kurs um die 430 Euro. Die coronabedingte Delle von 177,28 Euro im März des laufenden Jahres konnte sehr schnell ausgebügelt werden.
Fazit
Unser Depotwert läuft sehr gut und solange die Party läuft, werden wir mit unserem Clubfonds dabei bleiben. Aber wie schon eingangs erwähnt, Kleinanleger sollten daran denken, Buchgewinne auch einmal in reale Gewinne umzuwandeln. Es könnte sich später einmal die Gelegenheit ergeben, die Papiere billiger wieder einzusammeln.