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Der Clubfonds-Ticker
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Neues vom Clubfonds: Oracle

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In der Mitte des Monats Juni legte unser NDAC-Wert Oracle einen Kurssprung auf das ansonsten sehr glatte Börsenparkett. Die Börsen honorieren nicht gleich jedes Zahlenwerk mit Kurssteigerungen, wie wir wissen. Der US-amerikanische Datenspezialist sorgte im gestrigen Handel für einen markanten Kurssprung. Auslöser waren vom Markt positiv aufgenommene Quartalsergebnisse, die das Unternehmen am Mittwoch, den 11.06.2025 nach Börsenschluss präsentierte.

Der Gewinn je Aktie konnte im Vergleich zum Vorjahr um +25,9 Prozent gesteigert werden. Der Umsatz belief sich auf 15,9 Milliarden Dollar und lag damit um +11,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Erwartungen der Analysten wurden somit übertroffen. Das Oracle–Papier legte deutlich zu und beendete den Handelstag mit einem Plus von über 13 Prozent.

Insgesamt wurden am Tag der Veröffentlichung der Daten im Handel an der Wall Street über 50 Millionen Oracle-Aktien gehandelt – ein außergewöhnlich hohes Volumen, da waren nicht hur Kleinanleger am Kaufen, sondern das deutet darauf hin, dass sich hier auch institutionelle Investoren positioniert haben könnten. Gleichzeitig markierte die Aktie ein neues Allzeithoch mit 187,74 Euro und bestätigt damit den positiven chart-technischen Trend der letzten Wochen. Im April lag die Aktie noch bei einem Tiefpunkt von 107 Euro. 

Unser Clubfondswert überrascht die Märkte mit einem fulminanten Cloud-Wachstum und die Aktie reagiert mit der stärksten Woche seit 24 Jahren. Hinter den beeindruckenden Zahlen steckt eine klare Strategie, die gerade im KI-Zeitalter Früchte trägt. Doch wie nachhaltig ist dieser Hype, der jetzt nach 24 Jahren ausgelöst wurde?

Fakt ist, dass Cloud-Geschäft explodiert und sorgt für hohe Aufmerksamkeit der Börsianer. Der Tech-Konzern hat im vierten Quartal 2025 mit seinem Cloud-Geschäft alle Erwartungen übertroffen. Besonders die Infrastruktursparte (IaaS) legte spektakuläre 52 Prozent auf drei Milliarden Dollar zu. Insgesamt kletterten die Cloud-Umsätze um 27 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar. Es ist ein klares Signal, dass Oracle im harten Wettbewerb mit den anderen bekannten Platzhirschen AWS, Microsoft und Google mithalten kann. 

Die wichtigsten Treiber werden im Quartalsbericht aufgeführt: IaaS-Wachstum wies ein Wachstum von 52 Prozent auf, Cloud@Customer-Umsätze haben sich verdoppelt und der Auftragsbestand (RPO) ist um 41 Prozent auf 138 Milliarden Dollar gestiegen. 

Oracle wird im Cloud- und KI-Rennen wieder als ernsthafter Wettbewerber wahrgenommen, so dass sich Anleger fragen müssen, wie geht es in der Zukunft weiter? Und auch hier gibt sich das Unternehmen extrem optimistisch und ein Gesamtumsatz von mehr als 67 Milliarden Dollar soll erreicht werden. 

CEO Safra Catz gab für das kommende Geschäftsjahr weitere ambitionierte Ziele bekannt. Sie prognostiziert für 2026: Das Cloud-Wachstum von aktuell 24 Prozent auf über 40 Prozent ansteigen, der IaaS-Boom auf 70 Prozent. Oracle hat sich im Markt für Cloud-Infrastruktur erfolgreich positioniert, obwohl es als Spätstarter gilt. Das Unternehmen bedient nun Kunden wie Meta und OpenAI, die auf die neueste Technologie angewiesen sind. Im alten Geschäftsjahr 2025 liegt Oracles Investitionsaufwand bei gut 21 Milliarden Dollar, also über 18 Milliarden Euro. Der Konzern wolle seine Investition im Jahr 2026 weiter erhöhen, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden.

Doch die entscheidende Frage bleibt: Kann Oracle diese ambitionierten Ziele angesichts des erbitterten Wettbewerbs mit den big playern im Geschäft wirklich erreichen – oder steht die Aktie nach der Rekordrally vor einer Konsolidierung? Die massiven Investitionen in neue Rechenzentren zeigen zumindest, dass der Konzern bereit ist, im Cloud-Krieg weiter aufzurüsten.  

Oracle hat seinen Sitz in Austin im US-Bundesstaat Texas. Die Deutschland-Zentrale liegt in München, daneben unterhält Oracle hierzulande Niederlassungen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und Weinstadt. Also wird wahrscheinlich sich auch in Deutschland etwas tun bezüglich der Investitionen, vorausgesetzt die Standortbedingungen werden hier schnell verbessert (Stichwort: Industriestrompreis, die geplanten Turboabschreibungen etc.).

Und auch sonst schaut die Zukunft Oracles rosig aus, im Geschäftsjahr 2029, was zwar noch etwas hin ist, aber dennoch, erwartet Oracle erstmalig die Schallmauer von 100 Milliarden Dollar zu knacken. 

Dazu dürften auch die jüngst geschlossenen Partnerschaften beitragen, z. B. mit der Cleveland Clinic und G42, der Holdinggesellschaft für KI der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), die eine KI-Plattform für das Gesundheitswesen gemeinsam mit Oracle entwickeln soll.  

Darüber hinaus hat Oracle Cloud- und Beratungszusagen mit IBM in petto, SoftBank bekannt gegeben, dass es das von Oracle unterstützte Chip-Design-Startup Ampere für 6,5 Milliarden Dollar übernehmen werde und der chinesische Online-Händler Temu verlagert seine Infrastruktur in die Cloud von Oracle.

Einer wird sich bestimmt über den Kursprung freuen, der Gründer von Oracle Larry Ellison. Laut Angaben von „Forbes“ besitzt er ein Vermögen von 258,8 Milliarden Dollar, also rund 225 Milliarden Euro. Damit liegt Ellison im Ranking der Superreichen etwas hinter Tesla-CEO Elon Musk und Amazon-Mastermind Jeff Bezos. 

Auch wenn wir nicht so reich werden, bleiben wir dabei und freuen uns über den Kursgewinn und die glänzenden Aussichten für unseren Depotwert.