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Der Clubfonds-Ticker
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Neues vom Clubfonds: NVIDIA

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Das CEO`s öfters einmal eine Reise unternehmen ist üblich, persönliche Kontakte zu Zulieferern und Kunden sowie Politikern der jeweiligen Länder wird  immer wichtiger und kann entscheidende Effekte für die Unternehmen auslösen. Speziell im von den USA losgetretenen Handelsstreit mit China.

Im laufenden Handelskonflikt zwischen den USA und China ist der Chef des US-Chipkonzerns NVIDIA in der vergangenen Woche überraschend nach Peking gereist. Wie chinesische Staatsmedien berichteten, betonte Jensen Huang vor Ort, wie wichtig China als Absatzmarkt für NVIDIA ist und signalisierte seinen Willen, weiter mit der Volksrepublik zu kooperieren. Es war eine unangekündigte Reise, vielleicht auch für das Weiße Haus.

Der Besuch dürfte auf jeden Fall  im Zeichen des Zollstreits zwischen US-Präsident Donald Trump und Peking stehen. Im Zuge des Handelskonflikts brachten verschärfte Einschränkungen für Lieferungen von KI-Chips nach China dem Halbleiter-Riesen Einbußen in Milliardenhöhe ein. Das im kalifornischen Santa Clara ansässige Unternehmen wird nach eigenen Angaben eine Belastung von 5,5 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit Lagerbeständen und Kaufabsagen verbuchen. Und das dürfte aus Sicht ihres Autors nur der Anfang sein, wenn der Konflikt zwischen beiden Ländern weitergeführt wird und eskaliert.

Wobei ehrlicherweise nicht alle Schuld dem jetzigen Präsidenten zuzuschreiben ist. Schon unter Trumps Vorgänger Joe Biden schufen die USA Hürden für den Verkauf der modernsten Hochleistungschips nach China. NVIDIA konnte deswegen an chinesische Unternehmen nur eine abgespeckte und langsamere Version mit dem Namen H20 liefern. Doch selbst diese Chipsysteme fallen nun unter Exportbeschränkungen auf unbestimmte Zeit, wie NVIDIA bekannt gab. Doch selbst diese Chipsysteme fallen nun angesichts der Handelspolitik von Bidens Nachfolger unter Exportbeschränkungen, wie der Konzern mitteilte.

Die Chips von NVIDIA sind zur Schlüsseltechnik für das boomende Geschäft mit künstlicher Intelligenz geworden. Auch chinesische KI-Entwickler kommen an ihnen nicht vorbei. Und die Nachfrage steigt mit jedem Erfolg der KI-Technologie.

Nach eigenen Angaben will unser NDAC Clubfondswert in den kommenden vier Jahren KI-Technik im Wert von bis zu 500 Milliarden Dollar produzieren. In Texas würden dafür zwei Supercomputerfabriken gemeinsam mit asiatischen Auftragsfertigern gebaut. Dabei handelt es sich um Foxcomm in Houston in Dallas. Die Massenfertigung soll in 12 bis 15 Monaten beginnen. Es ist eine Folge des Handelskrieges, denn bisher produzierte NVIDIA seine Grafikkarten vorwiegend in Taiwan, das mit Zöllen von 32 Prozent belegt wurde. Aktuell beträgt der  Aufschlag allerdings nur 10 Prozent. Egal wie hoch der Zoll am Ende der Verhandlungen sein wird, ihr Autor befürchtet, dass das höhere Lohnniveau in den USA die Chips teurer machen wird. Vielleicht sogar noch teurer, als es die Strafzölle gemacht hätten.

Fakt ist aber auch, dass chinesische Firmen sich bereits vor den neuen Strafzöllen mit Chips eingedeckt haben. So haben bspw. die bekannten Unternehmen ByteDance (besitzt u. a. TikTok), Alibaba und Tencent im ersten Quartal H20 Chips im Wert von 16 Milliarden bei NVIDIA bestellt. Das brachte wohl auch NVIDIA an die Grenzen seiner Kapazität in diesem Segment, wie es aus informierten Kreisen hieß. Das Problem, die Chinesen haben sich eingedeckt wie wahrscheinlich auch viele Unternehmen anderer Länder. Die Nachfrage dürfte damit in den nächsten Monaten geringer ausfallen.

Die Aktie des Chip-Giganten hat in den vergangenen Wochen deutlich an Wert verloren – rund 34 Prozent auf 101,49 US-Dollar beträgt das Minus seit dem Rekordhoch von 153,13 US-Dollar im Januar 2025 (Stand: Schlusskurs vom 17. April 2025). Anleger fragen sich nun, ob dies der Anfang eines größeren Abwärtstrends ist oder eine attraktive Kaufgelegenheit darstellt. 

Nachdem die NVIDIA-Aktie zwischen November 2022 und dem Allzeithoch im Januar 2025 – befeuert durch den Hype rund um generative künstliche Intelligenz – um über 1.000 Prozent gestiegen war, folgte die Ernüchterung. Ursachen des jüngsten Kursrutsches sind die bereits erwähnten steigenden geopolitischen Spannungen. Außerdem gibt es unter den Investoren Zweifel an der langfristigen Tragfähigkeit der enormen Investitionen in KI-Infrastruktur. Zudem sorgten Berichte über den Sputnik-Moment, das chinesische Startup DeepSeek, für Unruhe nicht nur unter den Aktionären von NVIDIA.

Eine Analyse von „The Mothly Fool“ über die letzten zehn Jahre zeigt: dreimal fiel das NVIDIA-Papier in diesem Zeitraum um mehr als 35 Prozent und jedes Mal erfolgte eine massive Erholung Im Durchschnitt stieg der Kurs in den Folgejahren um 305 Prozent. Beim Corona Crash im März 2020 verlor die Aktie fast 40 Prozent, erreichte jedoch in weniger als zwei Monaten später ein Hoch. Das führte zu einer Zweijahresrendite von 400 Prozent. Auch bei der schwersten Korrektur zwischen Ende 2021 und Oktober 2022, damals ging es 66 Prozent südwärts, konnte sich der Wert innerhalb von sechs Monaten auf ein neues Hoch steigern und lieferte innerhalb von zwei Jahren eine Rendite von 335 Prozent.

Wir sehen also, NVIDIA abzuschreiben wäre ein Fehler. Allerdings sollten wir uns vielleicht langsam darauf einstellen, dass die KI-Branche nicht mehr das hohe Wachstumstempo erzielen wird wie in der Vergangenheit.