Egal, wie das gerade gestartete Jahr 2025 laufen wird, ein Stabilitätsanker in unserem NDAC-Clubfonds wird auch in diesem Jahr der Münchner Rückversicherer Munich Re bleiben.
Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels rechnen viele Experten in diesem Jahr, wie auch in den kommenden Jahren, mit einer Häufung von Großschadensereignissen wie Sturmschäden, Überschwemmungen, Erdbeben und anhaltenden Dürreperioden. Entsprechend dürfte auch die Schadensbelastung für die Rückversicherer weiter zunehmen. Allein in 2023 verursachten Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Wirbelstürme weltweit Schäden im Gesamtvolumen von rund 250 Milliarden Dollar, wobei jedoch lediglich knapp 95 Milliarden Dollar durch entsprechende Policen abgedeckt wurden. Auch in 2024 sorgten zahlreiche Flut- und Erdbebenkatastrophen und die jüngste US-Hurricane-Season erneut für Schäden im dreistelligen Milliarden Dollar Bereich, wobei die kumulierte Gesamtschadensbelastung wohl ähnlich hoch wie im Vorjahr ausfallen dürfte. Entsprechend bleibt das Marktumfeld für Rückversicherer nach Einschätzung des Branchenprimus Münchener Rück vielversprechend und herausfordernd zugleich, wobei man für die kommenden drei Jahre ein inflationsbereinigtes Prämienwachstum von 2 bis 3 Prozent erwartet. Da unser Depotwert ihre Marktposition im margenstarken Segment für Schaden- und Unfallrückversicherungen weiter konsequent ausgebaut hat, dürfte der Münchener Branchenprimus hiervon überproportional stark profitieren. Denn aufgrund steigender Großschadensrisiken in Zusammenhang mit den Auswirkungen des Klimawandels dürften auch die Preise vor allem für die Absicherung von Risiken im Schaden- und Unfallsegment mittelfristig weiter steigen, was sich positiv im Konzernergebnis niederschlagen dürfte.
Solide abgeschnitten hatte die Münchener Rück trotz der jüngsten Unwetterereignisse in Europa und der Hurricane-Season in den USA im abgelaufenen 3. Quartal. Zwar musste man beim operativen Gewinn einen deutlichen Rückgang auf 1,19 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum: 1,78 Milliarden Euro) quittieren. Da allein der Hurricane Helene mit rund 500 Millionen Euro zu Buche geschlagen hatte und der Konzern im dritten Quartal kumuliert Großschäden im Gesamtvolumen von rund 1,6 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum: 770 Millionen Euro) schultern musste, schnitt die Münchener Rück alles in allem sehr solide ab. Auch die Schaden/Kosten-Quote im Rückversicherungssegment lag mit 90,5 Prozent (Vorjahr: 82,0 Prozent) trotz deutlich höherer Großschäden im Rahmen der konzerneigenen Erwartungen. Dazu beigetragen hatte erwartungsgemäß das starke Kapitalanlageergebnis, das mit 2,09 Milliarden Euro deutlich über Vorjahresniveau mit 760 Millionen Euro gelegen hatte. Unterm Strich wies die Münchener Rück beim Nettogewinn einen deutlichen Rückgang auf 930 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 1,17 Milliarden Euro) aus, was jedoch im Rahmen der Erwartungen gelegen hatte. Stärker als erwartet zugelegt hatten hingegen die Prämieneinnahmen, wobei man hier mit 15,5 Milliarden Euro knapp einer Milliarde Euro über Vorjahresniveau gelegen hatte.
Nach dem insgesamt sehr soliden Abschneiden im dritten Quartal dürfte die Münchener Rück auch in 2024 erneut ein Rekordergebnis ausweisen. Zwar stehen die Großschäden in Zusammenhang mit dem Hurricane “Milton”, die man, wie bereits vorab angekündigt, im vierten Quartal verbuchen will, noch aus. Da Konkurrent Swiss Re in Zusammenhang mit dem Hurricane “Milton” lediglich von einer Schadensbelastung in Höhe von weniger als 300 Millionen Dollar ausgeht, stehen die Chancen gut, dass die Münchener Rück ebenfalls vergleichsweise glimpflich davonkommen wird. Da die Münchener Rück nach neun Monaten bereits einen Nettogewinn von kumuliert rund 4,7 Milliarden Euro erwirtschaftet hat, sollte unser Wert die Jahresprognose, die beim Nettogewinn einen Anstieg von 4,6 auf rund fünf Milliarden Euro vorsieht, bequem erreichen können.
Auch für das Jahr 2025 sieht sich die Münchener Rück weiter auf Erfolgskurs. Da man sich im Zuge der jüngsten Großschadensereignisse bei den kommenden Vertragserneuerungsrunden berechtigte Chancen auf deutlich steigende Preise vor allem im Schaden- und Unfallsegment machen kann und die Prämieneinnahmen in vielen Segmenten weiter anziehen dürften, stehen die Chancen gut, dass die Münchener Rück auch im Jahr 2025 ein weiteres Rekordergebnis einfahren dürfte. Entsprechend wurde die Gewinnprognose für 2025 von ursprünglich mehr als fünf Milliarden Euro auf rund sechs Milliarden Euro nach oben revidiert. Dabei erwartet die Münchener Rück im Rückversicherungssegment mit einem Gesamterlös von 42 Milliarden Euro und einem Nettoergebnis von 5,1 Milliarden Euro erneut Bestwerte beim Konzernergebnis. Auch bei der Erstversicherungstochter ERGO, die ebenfalls weiterhin von Preiserhöhungen im Individual- und Firmenkundensegment profitiert, rechnet der Konzern für 2025 mit 900 Millionen Euro ebenfalls mit einem deutlich positiven Ergebnisbeitrag. Entsprechend gehen die Konsenserwartungen für 2025 von einem EPS-Anstieg auf knapp 46 Euro je Aktie aus, nachdem für 2024 ein Gewinn von 42 Euro/Aktie erwartet wird. Fundamental ist die Münchener Rück damit attraktiv bewertet, zumal das KGV auf Basis der Schätzungen für 2025 damit auf 10,5 sinkt, was auch im Branchenvergleich nicht zu teuer erscheint. Da die Münchener Rück dank der starken Aussichten im Kerngeschäft und weiterhin hohen Erträgen beim Kapitalanlageergebnis hohe Free-Cashflows einfahren dürfte, sollten auch die Aktionäre in Form von steigenden Ausschüttungen profitieren. Nachdem die Münchener Rück für 2023 eine Dividende von 15 Euro/Aktie ausgeschüttet hatte, rechnet der Analystenkonsens für 2024 mit 16,20 Euro/Aktie, womit die Münchener Rück eine Dividendenrendite von 3,1 Prozent aufweist. Daneben dürfte die Münchener Rück auch ihre Aktienrückkäufe weiter nach oben fahren, nachdem man hier im Februar ein Rückkaufprogramm über 1,5 Milliarden Euro angekündigt hatte.
Am 26. Februar 2025 dürfen wir die Zahlen für das vierte Quartal erwarten, und sie werden wieder sehr gut sein und eine hohe Dividende sichern.