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Der Clubfonds-Ticker
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Neues vom Clubfonds: Microsoft

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Die Kurse aller Aktien, darunter auch unsere Clubfondswerte, haben unter dem Zolldesaster aus dem Weißen Haus schwer gelitten, so dass wir auf eine Kursbetrachtung vorerst verzichten. Das tun wir erst wieder, wenn die Welt sich mit dem störrischen Mann in Washington irgendwie geeinigt hat und die Märkte wieder normal funktionieren.

Microsoft müssen wir niemanden mehr vorstellen, eben so wenig wie einen der legendären Gründer Bill Gates. Aus einer Garagenfirma heraus entwickelte sich unser NDAC-Clubfondswert zu einem weltumspannenden Unternehmen. Windows ist in fast allen Computern der Welt das bevorzugte Betriebssystem.

Allerdings wird es für Microsoft im Zeitalter der KI nicht einfacher werden, Geld zu verdienen. Zumal es erst den Sputnik-Moment der Chinesen verkraften musste und jetzt eben den entfachten Handelskrieg, der auch Microsoft bedroht. Nicht nur durch die Auseinandersetzungen um die Zölle und Gegenzölle kommen die Bedrohungen, sondern auch die Anleger wurden nach der Deepseek-KI nervös. Nach kolossalen Investitionen in KI und dem Aufkommen von DeepSeek fordern sie konkrete Beweise für die Rentabilität. Es dominiert eine Frage: Sind diese massiven Investitionen in KI gerechtfertigt? Und vor allem, wann wird sich diese Investition auszahlen? Ganz getreu nach dem berechtigten Motto für Anleger: „Time is money.“ Das Unternehmen aus Redmond gibt an, 80 Milliarden Dollar in KI und zugehörige Infrastrukturen investiert zu haben. Eine astronomische Summe, besonders im Vergleich zu den 6 Millionen Dollar, die von DeepSeek, dem chinesischen Start-up, das den Markt aufmischt, investiert wurden. Diese Gegenüberstellung beunruhigt einige Anleger, aber Analysten relativieren: Diese 6 Millionen betreffen nur das Training des Modells, ohne Entwicklung und Infrastruktur einzubeziehen. Trotzdem ist die Differenz ja doch gewaltig.

Satya Nadella, CEO von Microsoft, rechtfertigt die finanziellen Anstrengungen mit der Notwendigkeit, Kapazitätsbeschränkungen zu überwinden, die bisher die Entwicklung von KI gebremst haben. „Je effizienter und zugänglicher KI wird, desto stärker wird die Nachfrage explodieren“, versichert er seinen Anlegern.

Diese Aussagen beruhigen die Anleger jedoch kaum, die nach greifbaren Ergebnissen verlangen. „Wir brauchen einen klaren Fahrplan für das Monetarisierungsmodell für all dieses investierte Kapital“, erklärt Brian Mulberry, Portfoliomanager bei Zacks Investment Management, einem Aktionär von Microsoft. „Mit solchen Ausgaben müssen sie schnell Einnahmen generieren.“ Meint auch Daniel Newman, Analyst bei Futurum. „Derzeit gibt es zu viele Investitionen und zu wenig Konsum.“

Die Botschaft scheint angekommen zu sein. Microsoft hat bereits begonnen, das Tempo der Ausgaben zu drosseln. Die Finanzdirektorin Amy Hood kündigt eine Stabilisierung des Budgets auf 22,6 Milliarden Dollar für das laufende Quartal an. „Im Jahr 2026 werden wir weiterhin basierend auf der Nachfrage investieren, aber die Wachstumsrate wird niedriger sein als 2025“, präzisiert sie.

Hat nach der Ära der Ausgaben nun die Zeit der Optimierung begonnen? Wir werden sehen, denn auch die Politik hat jetzt auch ein Auge auf das Gebaren der Tech-Konzerne, also nicht nur Microsoft, gerichtet. Nach der EU wird auch die US-Handelsbehörde FTC in Sachen Künstliche Intelligenz aktiv. Sie will prüfen, ob die großen Techkonzerne durch ihre Zusammenarbeit beim Thema KI den Wettbewerb verzerren. Die milliardenschweren Deals, mit denen sich Tech-Riesen Zugang zu neuer KI-Technologie von Start-up’s verschafft haben, geraten ins Visier von US-Aufsehern. Die US-amerikanische Handelsbehörde FTC forderte bei Microsoft, Amazon und der Google-Mutter Alphabet mehr Informationen zu solchen Vereinbarungen an. Microsoft war einen milliardenschweren Pakt mit OpenAI eingegangen, der Entwicklerfirma des populären Chatbot ChatGPT. Der Software-Riese bekam dadurch Zugang zur Technologie hinter ChatGPT und integriert sie jetzt in großem Stil in alle Produkte. OpenAI brachte der Deal dringend benötigtes Geld und Rechen-Ressourcen.

Wenn von der politischen Seite noch Druck aufgebaut wird, dann wird es gefährlich auch für Microsoft. Aber aktuell herrscht jetzt erst einmal Ruhe an dieser Front, alle Unternehmen haben mit den aktuellen Zöllen zu tun. Aber vom Tisch ist die Sache noch nicht.

Ansonsten sehen die Zahlen für unseren Wert gut aus. Der Technologiekonzern aus Redmond konnte im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025 beeindruckende Zahlen vorlegen. Der Gewinn stieg um zehn Prozent auf 24,1 Milliarden Dollar, während sich der operative Gewinn um 17 Prozent auf 32 Milliarden US-Dollar verbesserte. Der Umsatz kletterte auf 69,63 Milliarden Dollar, was die Erwartungen der Marktbeobachter übertraf. Dennoch reagierte der Aktienmarkt verhalten, was hauptsächlich auf die Entwicklung im Cloud-Segment zurückzuführen war. Die Erlöse in diesem Bereich stiegen zwar um 21 Prozent auf 40,9 Milliarden Dollar, verfehlten aber die Analystenprognosen von 41,1 Milliarden Dollar. Als Grund wurden Kapazitätsengpässe genannt, die die Nachfrage nach KI-bezogenen Diensten nicht vollständig bedienen konnten. Die zukünftigen Buchungen verzeichneten einen bemerkenswerten Anstieg von 67 Prozent, währungsbereinigt sogar 75 Prozent. Besonders die strategische Partnerschaft mit dem KI-Unternehmen OpenAI verspricht weiteres Wachstumspotenzial.

Zur Nummer eins auf dem Börsenolymp wurde am Dienstag Microsoft mit einem Marktwert von rund 2,64 Billionen Dollar (2,4 Billionen Euro). Apple lag dahinter mit knapp 2,6 Billionen Dollar. Vielleicht tröstet es ein wenig über die Kursverluste hinweg, dass zwei aus unserem Clubfonds zu den führenden Werten zählen.

Wir warten ab, wie es weiter geht mit unserem Clubfondswert.