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Neues vom Clubfonds: LVMH

lvmh

Unser Luxuswert im NDAC-Clubfonds hat zu kämpfen. Es ist leider nicht selbstverständlich, dass Luxus immer gut läuft, frei nach dem alten Motto: „Man gönnt sich ja sonst nichts“. Zugegeben, den Spruch haben wir aus einer uralten Werbung für Aquavit geklaut. Der Sinn passt aber auch aktuell gut zu unseren Luxusgüterwert.

Der französische Luxusgüterkonzern LVMH (Moët Hennessy Louis Vuitton) kämpft weiter mit einer verhaltenen Nachfrage nach seinen Produkten. Im zweiten Quartal schwächte sich das Umsatzwachstum ab, da Konsumenten nicht mehr so häufig bei den teuren Louis-Vuitton-Handtaschen und Mode von Christian Dior zugriffen. So wuchs der Umsatz ohne Berücksichtigung von Währungseffekten sowie Zu- und Verkäufen von Unternehmensteilen um nur ein Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit fast dreimal so viel Wachstum gerechnet. Das ist dann schon ein kleiner Schock für die erfolgsverwöhnten Franzosen.

Der Umsatz kam im gesamten ersten Halbjahr um ein Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2023 zurück. Das ist nicht toll, aber auch nicht gerade dramatisch. Das Problem aber ist, dass der Gewinn deutlich stärker nachgab. Der operative Gewinn fiel um 8, der Nettogewinn sogar um 14 Prozent. Was bedeutet, dass das Unternehmen aus dem Umsatz weniger herausholen konnte als im Vorjahr, die Gewinnmarge steht also unter Druck. Und das bedeutet entweder, dass man den potenziellen Käufern im Preis entgegenkommen musste oder aber die Kosten gestiegen sind, ohne dass man imstande gewesen wäre, das auf die Endpreise aufzuschlagen. In beiden Fällen ist das problematisch.

Zwar zeigte sich LVMH zuversichtlich für das zweite Halbjahr. Aber konkrete Prognosen blieben wie immer aus und Zuversicht zu äußern ist bei LVMH eine Art „copy & paste“.

Das Argument, die russischen Oligarchen kaufen nicht mehr seit dem Ukraine-Feldzug des Kremls, dürfte nicht mehr als Begründung ziehen. Diese Tatsache ist mittlerweile eingepreist und dass die Oligarchen den Warenströmen aus China auch bei Luxusgütern folgen, ist auch kein Geheimnis.

LVMH`s Statement machte zwar vor allem ungünstige Wechselkurse für das magere Abschneiden verantwortlich, was zuletzt viele Unternehmen für sich in Anspruch nahmen. Aber den Investoren wird klar sein, dass man dann auch regelmäßig ein Gewinnwachstum relativieren müsste, wenn es durch günstige Wechselkurse befeuert wurde, was eher nicht passiert. Deutliche Gewinnrückschläge fanden sich dabei in den Sektoren Weine & Spirituosen sowie Uhren & Schmuck.

Dabei profitierte LVMH von zahlungskräftigen chinesischen Touristen im Ausland, vor allem in Japan, wo ein schwacher Yen die Erlöse nach oben trieb. In der chinesischen Region gingen die Erlöse hingegen zurück, denn die chinesischen Kunden warteten eher die nächste Japan-Reise ab, um Preisvorteile durch den Yen zu erhalten, so die Beobachtung des Finanzchefs Jean-Jacques Guiony. Dies setze auch die Marge unter Druck, sagte er in einer Telefonkonferenz.

Anleger reagierten entsprechend. An der Pariser Börse sank die Aktie am Mittwoch nach Bekanntgabe der Quartalszahlen am 24. Juli im frühen Handel in der Spitze um mehr als sechseinhalb Prozent in Richtung des Jahrestiefs von 644 Euro aus dem Januar. Zuletzt hatte das Papier um fünf Prozent auf 656,80 Euro nachgegeben. Gemessen an der Marktkapitalisierung sind das etwas mehr als 17 Milliarden Euro. Mit einem Börsenwert von knapp 328 Milliarden Euro ist LVMH aber immer noch nach Novo Nordisk (umgerechnet 545 Milliarden Euro) und ASML (342 Milliarden) das drittwertvollste Unternehmen Europas.

Aber keine Sorge, die verschwundenen (Buch-) Milliarden sind auf den Weg wieder zurück. Beim Schreiben des Beitrags betrug der aktuelle Wert schon wieder rund 650 Euro. Es geht also wieder aufwärts.

Unser Depotwert hatte 2023 neue Rekordwerte erreicht und seinen Status als unangefochtener Branchenprimus weiter ausgebaut. Dank eines organischen Wachstums von zehn Prozent im Schlussquartal erzielte das Unternehmen auf Jahressicht ein Umsatzplus von 8,8 Prozent und eine Gewinnzunahme von 7,7 Prozent. Besonders stark zeigte sich die Einzelhandelssparte mit einem Umsatzwachstum von 20 Prozent und einer Gewinnsteigerung von 76 Prozent, begünstigt durch die zunehmende Erholung des internationalen Tourismus.

Luxusgüter werden immer ein stabiler Wert mit Wachstumspotential bleiben.

Der globale Luxusmarkt hat 2023 ein Plus von acht bis zehn Prozent erreicht und damit erneut seine Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt. Besonders hohe Wachstumszahlen erzielten Luxuserlebnisse wie exklusive Kreuzfahrten und die Hotellerie. Der Bereich der persönlichen Luxusgüter – darunter Kleidung, Schuhe, Lederwaren, Uhren und Schmuck – zeigte ein etwas niedrigeres Wachstum von rund 4 Prozent. Persönliche Luxusgüter sind schon auf Grund ihrer Qualität und auch ihrer Wertbeständigkeit keine Wegwerfware und werden auch bei den Reichen und Schönen nicht gleich gewechselt.

Laut der Unternehmensberatung Bain & Company wird der Markt für persönliche Luxusartikel 2024 voraussichtlich ein Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich verzeichnen. Jedoch wird sich die Zahl der Unternehmen, die von diesem Wachstum profitieren, verringern. Während 2022 noch 95 Prozent der Firmen der Luxusbranche von Nachholeffekten nach der Pandemie profitieren konnten, werden es 2024 nur noch 65 bis 70 Prozent sein.

Wir sehen also, es gibt durchaus noch Potential für unseren Clubfondswert.