In Australien feiert unser Depotwert Fortescue Ltd. die Bilanzzahlen für 2024. Nein, kein Irrtum in down under, das Unternehmen hat ein abweichendes Geschäftsjahr und das endet im Juni. Aber können die Anleger wirklich schon die ersten Silvesterkorken knallen lassen?
Fortescue Ltd, ehemals Fortescue Metals Group (FMG), ist ein in Australien ansässiges integriertes Unternehmen für grüne Technologien, Energie und Metalle. Das Unternehmen ist in zwei Segmenten tätig: Metalle und Energie. Das Segment Metals beschäftigt sich mit der Exploration, der Erschließung, der Produktion, der Verarbeitung, dem Verkauf und dem Transport von Eisenerz sowie der Exploration von anderen Mineralien. Das Segment Energie befasst sich mit der Entwicklung von Projekten für grünen Strom, grünen Wasserstoff und grünes Ammoniak. Durch sein Wachstumsprojekt Iron Bridge und seine Beteiligung am Belinga-Eisenerzprojekt in Gabun investiert das Unternehmen in das Wachstum seines Eisenerzgeschäfts. Der integrierte Betrieb in der Pilbara umfasst die Bergbauzentren Chichester, Solomon und Western. Die Bergbauinfrastruktur ist mit dem Herb Elliott Port mit fünf Liegeplätzen und der Judith Street Harbour Schleppanlage in Port Hedland verbunden. Das Solomon-Hub in den Hamersley Ranges liegt 60 Kilometer (km) nördlich von Tom Price und 120 km westlich des Chichester-Hubs.
Das 2003 von John Forrest gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in Perth ist im Aktienindex S&P/ ASX50 gelistet. Nach eigenen Angaben ist es der viertgrößte Eisenerzproduzent der Welt und beliefert vor allem China und den asiatischen Raum. Fortescue ist Landeigentümer über ein Gebiet von 88.000 km², was der doppelten Größe der Schweiz entspricht. Im Vergleich dazu besitzen Rio Tinto 11.000 km² und BHP Billiton 7.000 km². Dieses riesige Landeigentum in der Pilbara-Region (Western Australia) machen dieses Unternehmen zur Eigentümerin eines weltbedeutenden Eisenerzvorkommens von ca. zwei Milliarden Tonnen.
In den vergangenen zehn Jahren weist die FMG-Aktie einen deutlichen Kursaufschlag von im Schnitt 18,2 Prozent pro Jahr aus. Ein Einsatz in Höhe von 10.000 Euro wäre damit auf 53.347 Euro gestiegen. Dass auch 2024 ein erfolgreiches Jahr war, zeigen die Bilanzzahlen für 2024.
Der Umsatz stieg um acht Prozent auf 18,22 Milliarden Dollar, dabei wurde ein Gewinn (EBIT) 8,489 Milliarden Dollar erzielt. Das entspricht einer Steigerung von rund 21 Prozent, wobei wir feststellen müssen, dass der Gewinneinbruch von 2023 auf sieben Milliarden Dollar nur teilweise aufgeholt wurde. Im Geschäftsjahr 2022 standen immerhin neun Milliarden als Gewinn (EBIT) in der Bilanz von FMG. Besonders gut findet ihr Autor, dass die Netto-Verbindlichkeiten von 1,034 Milliarden Dollar auf 497 Millionen Dollar oder um über die Hälfte (51,93 Prozent) zurückgeführt wurden. Und ganz nebenbei wurde die Dividendenausschüttung um 19,17 Prozent auf 1,336 Dollar gesteigert. Das entspricht einer Dividendenrendite von 9,8 Prozent.
Wenn wir uns die geografische Umsatzverteilung einmal ansehen, stellen wir fest, wie sehr das Unternehmen von seinem Hauptabnehmer China abhängig ist. Im Geschäftsjahr wurden insgesamt Waren für 16,08 Milliarden Dollar ins Reich der Mitte geliefert und 2,14 Milliarden an den Rest der Welt.
Das Fortescue Ltd die gefährliche Abhängigkeit von China verringern möchte und sich auf anderen Gebieten profilieren möchte, wird durch eine gerade vermeldete neue Partnerschaft unterstrichen. Das australische Bergbauunternehmen Fortescue und der deutsch-schweizerische Ausrüstungshersteller Liebherr haben sich Aufträge für 100 autonome, batteriebetriebene Bergbau-LKWs für andere Bergbau- und Transportunternehmen gesichert. Die beiden Unternehmen unterzeichneten Ende September diesen Jahres eine Partnerschaft im Wert von 2,8 Milliarden Dollar, die die Lieferung von 360 Lkw an Fortescue vorsieht. Das sind dreimal so viele wie die 120, die im Rahmen der ursprünglichen Partnerschaft geplant waren. Außerdem werden sie 55 elektrische Bagger und 60 batteriebetriebene Planierraupen liefern. Die von ihnen entwickelten Fahrzeuge sollen auch anderen Firmen zur Verfügung gestellt werden, erklärten die Unternehmen. Fortescue baut die Antriebsstränge und Batterien, die es selbst entwickelt hat, während Liebherr den Lkw liefert.
Fortescue hat verschiedene Strategien zur Produktion von grünem Eisenmetall erforscht. Das Unternehmen wolle schließlich sein gesamtes Eisenerz in grünes Eisen umwandeln, sagte Unternehmensgründer Forrest, der sich weigerte zu sagen, wann es dieses Ziel erreichen könnte. Es gäbe eine starke Nachfrage nach grünem Eisen von Stahlwerken in China, Japan, Südkorea und Europa.
Die 16 Analysten auf Marktscreener geben die durchschnittliche Empfehlung zu einem Halten des Wertes als Ergebnis ihrer Analysen heraus. Als mittleres Kursziel wurden 12,55 Dollar ermittelt. Aktuell steht unser Depotwert bei 14,34 Dollar. Da muss durch die Finanzexperten noch einmal nachgearbeitet werden. Auf jeden Fall ist der Kurs durch eine hohe Dividende abgesichert. Der Sekt kann also doch in Down under schon einmal geöffnet werden.