Unser Depotwert, der amerikanische Pharma-Riese Eli Lilly, hat die schon hohen Erwartungen der Marktteilnehmer klar übertreffen können und alle Prognosen geradezu vom Tisch gefegt. Vor allem der Boom bei Tirzepatid-basierten Produkten (Diabetes- Mittel Mounjaro und Abnehmspritze Zepbound) spielt dem Unternehmen voll in die Karten. Von den starken Ergebnissen profitieren neben der Aktie von Eli Lilly auch andere Titel aus der Pharmabranche.
Doch zunächst schauen wir uns die Zahlen für das erste Quartal 2024 an: Eli Lilly steigerte im ersten Quartal den Umsatz um 26 Prozent auf 8,77 Milliarden Dollar. Die Bruttomarge lag mit 80,9 Prozent ein Prozentpunkt über den Erwartungen. Unter dem Strich verdiente Eli Lilly 2,58 Dollar pro Aktie und damit deutlich mehr als 1,62 Dollar im Vorjahreszeitraum. Was einer Steigerung von immerhin knapp 60 Prozent entspricht. Im Vorjahr hatten sich hohe Belastungen im Zusammenhang mit Übernahmen sowie gestiegene Forschungs- und Entwicklungskosten niedergeschlagen.
Es ist richtig, dass die Abnehmspritze Zepbound von Eli Lilly neu auf dem Markt ist, aber wir hatten bisher noch keine Auswirkungen auf ein Quartalsergebnis feststellen können, sondern nur eine Kursexplosion zu verzeichnen. Und jetzt sehen wir, wie erfolgreich sich das Medikament aber auch das Diabetes Medikament Mounjaro im Ergebnis widerspiegelt.
Es handelte sich um das erste Quartal, in dem das Abnehmmedikament Zepbound vollständig am Markt war. Und Eli Lilly generierte trotz der frühen Launch-Phase satte 517,4 Millionen Dollar. Zepbound könnte also nach wohl drei Quartalen bereits Blockbuster-Status erlangen. Diesen hat das Diabetes-Medikament Mounjaro bereits inne, im Auftaktviertel nahm Eli Lilly mit dem Produkt 1,81 Milliarden Dollar ein. Der Umsatz von Mounjaro lag im Vorjahr noch bei weniger als 600 Millionen Dollar.
Logischerweise zeigt sich Eli Lilly nun optimistischer und rechnet für 2024 mit zwei Milliarden Dollar mehr Umsatz. Dieser soll sich nun zwischen 42,4 und 43,6 Milliarden Dollar bewegen. Eli Lilly begründet die höhere Umsatzprognose mit der starken Leistung von Mounjaro und Zepbound sowie die bessere Visibilität der Produktionsausweitung des Unternehmens für den Rest des Jahres. Unter dem Strich peilt Eli Lilly nun ein Ergebnis je Aktie zwischen 13,50 und 14,00 Dollar an (ursprünglich zwischen 13,05 und 13,55 Dollar). Zuvor hatte das Management hier bis zu 12,70 Dollar im Visier nach 6,32 Dollar im Vorjahr. Mit seinen neuen Jahreszielen übertraf Eli Lilly deutlich die Erwartungen der Analysten.
Und die Anleger pushen auf Grund der guten Zahlen den Kurs unseres Depotwertes. Die Aktie von Eli Lilly reagiert mit einem satten Kurssprung von sieben Prozent auf die starken Ergebnisse und nähert sich damit wieder dem bisherigen Rekordhoch an. Und nicht nur das, auf Grund der positiven Entwicklungen bei den Tirzepatid-basierten Produkten (zur Behandlung von Diabetes respektive Adipositas) zieht es auch andere Werte aus diesem Bereich nach oben. Das Papier des Hauptwettbewerbers, unser anderer Depotwert an der Abnehmfront, Novo Nordisk aus Dänemark, gewinnt nach Veröffentlichung der guten Zahlen von Ely Lilly gleich einmal rund drei Prozent dazu. Ebenfalls stiegen die Kurse von weiteren Mitbewerbern, wie bspw. Gerresheimer, Gubra und Co.
Ely Lilly`s Abnehmmittel Zepbound ist in den USA seit November für deutlich mehr Menschen erhältlich ist. Experten rechnen damit, dass dies das bestverkaufte Arzneimittel der Welt wird.
Aber es gibt natürlich auch neue Herausforderungen für Ely Lilly zu bewältigen und die liegen in der gestiegenen Nachfrage nach den Mitteln, die weit über dem Angebot liegen. Das Diabetesmittel Mounjaro und die wirkstoffgleiche Abnehmspritze Zepbound sind aktuell nur schwer zu bekommen. So schwer, dass die Versorgung nach Zahlen der US-Gesundheitsbehörde Food and Drug Administration (FDA) wohl auf eine Dosis beschränkt ist. Das berichtet das wallstreet- online Portal unter Berufung auf CNBC.
Die starke Nachfrage nach Mounjaro und Zepbound kann leicht im zweiten Halbjahr anziehen, so dass die neuen Prognosen weiter übertroffen werden könnten. Und noch etwas kommt hinzu: Zunehmend übernehmen mehr US-Krankenversicherer die Kosten für eine Zepbound-Behandlung, was der Akzeptanz des Mittels zu Gute kommen dürfte. UBS-Analyst Jo Walton hat festgestellt, dass Versicherungen, welche 45 Prozent der US-Bevölkerung abdecken, noch keine Entscheidung zu Zepbound getroffen haben. Sollten diese in weiterer Sicht die Kostendeckung übernehmen und dazu zwingt sie wahrscheinlich der Kampf um die Versicherungskunden, würde eine positive Entscheidung also weiter noch Luft nach oben lassen.
Wir sehen, der Kampf gegen das Übergewicht bringt sehr viel Cash in die Kasse unseres Depotwertes.