
Noch vor einiger Zeit war er für Zölle. Die Rede ist von Waren Buffett, immerhin Chef des Berkshire Hathaway, der größten Investmentgesellschaft der Welt. Er schlug vor geraumer Zeit vor, dass alle Länder oder Unternehmen, die in die USA exportieren wollen, im Gegenzug Handelszertifikate erwerben müssen, die sie aber nur bekommen, wenn sie auch entsprechende Einfuhren aus den USA vorweisen können – nach dem Motto „geben und nehmen.“ Auch von Marktzugangsgebühr oder Eintrittsgeld, das in den Vermögenshaushalt der USA fließen sollte, war in seinen Kreisen die Rede. Wir haben darüber bereits geschrieben.
Unter der zweiten Präsidentschaft von Donald Trump war es dann so weit, die Zölle kamen und gingen und kamen wieder.
Unser aktiver Star-Investor Warren Buffett, immerhin auch schon 94 Jahre alt, hat sich gegen die scharfe Zollpolitik von US-Präsident Trump ausgesprochen. „Wir haben viel Erfahrung mit Zöllen. Sie sind eine Kriegshandlung – gewissermaßen“, sagte der CEO des Konglomerats Berkshire Hathaway in einem Interview mit dem TV-Sender CBS News. Buffett fürchtet, dass Zölle die Inflation antreiben und Verbraucher schädigen könnten. Bereits während Trumps erster Amtszeit hatte sich Buffett gegen Handelskriege ausgesprochen und vor ihren Folgen gewarnt. „Mit der Zeit sind Zölle eine Steuer auf Güter“, so Buffett. „Also, die Zahnfee zahlt sie nicht“, scherzte der Berkshire-Chef, der den seinen Konzern seit 60 Jahren führt.
Trotzdem wird er in den USA investiert bleiben. Er kann sich erlauben gegen Trump’s Zollpolitik zu schießen, seine viele Milliarden schwere Holding lieferte wieder das, was seine Anleger erwarteten.
Berkshire erzielte im Jahr 2024 Betriebsergebnisse von 47,4 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 27 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Im vierten Quartal stiegen die Betriebsergebnisse um 71 Prozent auf 14,5 Milliarden und bescherten dem Unternehmen den besten Tag seit drei Monaten. Durch den Kursanstieg der Aktie stieg Warren Buffetts Vermögen um sechs Milliarden Dollar, was ihn zum reichsten Milliardär des Tages machte (also einmal nicht die üblichen Verdächtigen aus der Tech-Branche).
Die A-Aktien von Berkshire stiegen am Tag der Bekanntgabe der Zahlen um vier Prozent und schlossen bei 747.765,75 Dollar, während die B-Aktien um 4,2 Prozent auf 498,97 Dollar zulegten. Beide Aktienklassen erreichten damit neue Höchststände, die zuletzt im November 2024 erreicht worden waren.
Der Unternehmenswert von Berkshire stieg dadurch um 40 Milliarden Dollar und erreichte eine Rekordmarke von 1,08 Billionen Dollar, was Berkshire zum siebtwertvollsten börsennotierten Unternehmen der USA machten. Und das dürfte ihn vielleicht besonders freuen, noch vor Tesla.
Elon Musk hat allerdings mehr Kohle auf dem Konto. Mit einem Gesamtvermögen von ca. 155 Milliarden Dollar ist Buffett der sechstreichste Mensch der Welt (ob ihn das in diesen Größenordnungen noch interessiert, bleibt dahingestellt). Dennoch bleibt Musk mit etwa geschätzten 326 Milliarden Dollar der reichste Mann auf diesem Planten.
Die Umsatzerlöse unseres NDAC-Clubfondswertes im vergangenen Jahr betrugen immerhin 371,43 Milliarden Dollar, also 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Bruttoergebnis vom Umsatz wurde mit weltweit 86,758 Milliarden Dollar festgestellt, das sind 22,03 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Mitarbeiterzahl sank von 396.500 auf 392.400 Beschäftigte weltweit oder 1,03 Prozent im Berichtszeitraum.
Die nächste Berkshire Hathaway Hauptversammlung findet am Samstag, den 03. Mai 2025 im CHI-Health-Center Omaha (ehemals CenturyLink Center) in Omaha statt. Das „Woodstock der Kapitalisten sollten“ sich Anleger nicht entgehen lassen, wenn sie die Möglichkeit haben, dabei zu sein. Es ist noch kein Nachruf, doch mit 94 Jahren weiß der Business-Titan, dass das Ende der Ära Buffett naht – und er hat den Weg für seinen Abgang sorgfältig geebnet. Buffett hat seine Aktionäre gewarnt, dass die Uhr für seine Zeit an der Spitze tickt. Er hat seinen designierten Nachfolger Greg Abel in den höchsten Tönen gelobt und die Weichen für seinen Antritt gestellt. Er hat auch versucht, sein Erbe zu schützen und sicherzustellen, dass sein riesiges Vermögen nicht verschleudert wird, wenn er nicht mehr da ist.
„Die Nachfolgeplanung ist das Wichtigste in der Unternehmensführung eines Unternehmens, das von einem ikonischen CEO geleitet wird”, sagte Lawrence Cunningham zu Business Insider. Er ist Direktor des Weinberg Center on Corporate Governance an der University of Delaware und Autor mehrerer Bücher über Buffett und Berkshire. Buffetts Konglomerat “liefert ein beispielhaftes und unterschätztes Modell dafür, wie dies gut gemacht werden kann”, fuhr Cunningham fort und fügte hinzu, dass es “nicht nur Greg den Weg für die Nachfolge von Warren als CEO bereitet hat”, sondern auch die Aktionäre darauf vorbereitet hat, dass ihr Unternehmen keinen Großaktionär mehr hat.