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Der Clubfonds-Ticker

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Neues vom Clubfonds: Amazon

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Weihnachten ist schon lange vorbei und die letzten Gutscheine sind größtenteils bei unserem NDAC-Clubfondswert Amazon eingelöst. Es wird also wieder Zeit, dass wir uns mit unserem Online-Riesen beschäftigen. Zumal Amazon auch in anderen Sparten, wie Cloud und KI Staub aufwirbelt. Und außerdem wird bei unserem Wert jetzt scharf geschossen.

Der Online-Versandriese meldete für das vierte Quartal einen Gewinn pro Aktie von 1,86 Dollar, während Analysten  im Schnitt mit 1,49 Dollar gerechnet hatten. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 187,79 Milliarden Dollar und lag damit leicht über den Erwartungen von 187,30 Milliarden Dollar.

Allerdings bereitet die Prognose Kopfzerbrechen bei den Anlegern.

Für das laufende Quartal rechnet Amazon nur mit einem Umsatz zwischen 151 und 155,5 Milliarden Dollar, was deutlich unter den erwarteten 158,5 Milliarden Dollar liegt.

Amazon prognostiziert für das erste Quartal 2025 lediglich ein Umsatzwachstum zwischen fünf und neun Prozent. Sollte die untere Grenze erreicht werden, wäre dies das langsamste Wachstum seit dem Börsengang 1997, recherchierte der US-Nachrichtensender CNBC. Als Belastung nennt das Unternehmen u. a. negative Währungseffekte in Höhe von 2,1 Milliarden Dollar.

Aus Sicht ihres Autors dürfte aber auch der entfachte Zollkrieg die gesamt Prognose beeinflussen, denn Zölle werden auf die Endverbraucherpreise umgelegt. Wenn vielleicht auch nur teilweise, schließlich herrscht ein sehr starker Konkurrenzkampf zwischen den Onlinehandels-Riesen. Dazu kommt noch die Inflation, die einfach in den USA und Europa nicht zurückgehen will, die Verbraucher halten das Geld zusammen. 

Trotz der schwachen Prognose konnte Amazon seinen Nettogewinn im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdoppeln. Dieser stieg von 10,6 Milliarden Dollar im Vorjahr auf nun 20 Milliarden Dollar. Amazons CEO Andy Jassy setzt seit Ende 2022 auf Kostensenkungen, was zum Abbau von über 27.000 Stellen in den Jahren 2022 und 2023 führte. Auch 2024 kam es zu Entlassungen. Gleichzeitig verbesserte sich die operative Marge auf 11,3 Prozent, nach 11 Prozent im Vorquartal und 7,8 Prozent im Vorjahr.

Amazon verzeichnete im vergangenen Jahr ein beeindruckendes Wachstum. Der Nettoumsatz stieg um 11 Prozent auf 638,0 Milliarden US-Dollar, getrieben von Zuwächsen in allen Segmenten. Insbesondere das Cloud-Geschäft AWS legte mit plus 19 Prozent auf 107,6 Milliarden Dollar deutlich zu.

Die operative Marge verbesserte sich mit einem Anstieg des Betriebsergebnisses um 86 Prozent auf 68,6 Milliarden Dollar deutlich. Das Nordamerika-Geschäft konnte das operative Ergebnis auf 25 Milliarden Dollar nahezu verdoppeln, während das internationale Segment nach einem Verlust von 2,7 Milliarden Dollar im Vorjahr wieder einen Gewinn von 3,8 Milliarden Dollar erzielte.

Das Nettoergebnis kletterte auf 59,2 Milliarden Dollar (herunter gerechnet 5,53 Dollar pro Aktie), fast doppelt so viel wie im Jahr 2023. Besonders beeindruckend: Der operative Cashflow stieg um 36 Prozent auf 115,9 Milliarden Dollar, der Free Cashflow auf 38,2 Milliarden Dollar.

Ein wichtiges Thema ist die KI. Hier möchte der Konzern nicht den Anschluss an die anderen Konzerne der Konkurrenz verlieren, denn die Entwicklung auf diesem Gebiet verläuft rasend schnell.


Amazon investiert deshalb massiv in Künstliche Intelligenz. Die Investitionsausgaben beliefen sich auf 27,8 Milliarden Dollar, fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Bis 2025 will das Unternehmen bis zu 100 Milliarden Dollar investieren, vor allem in Rechenzentren und Nvidia-Chips, um sein KI-Geschäft zu stärken. Die Konkurrenz durch OpenAI, Google und Microsoft wächst, während chinesische Startups wie bspw. DeepSeek mit ihren kostengünstigen KI-Modellen für Unruhe sorgen.

Nur eine Randnotiz, die die vielen Fans von James Bond weltweit interessieren wird, das Abenteuer von „007“ wird nun von Amazon wesentlich beeinflussen. Amazon und MGM Studios gehören seit 2022 zusammen. Das hat Amazon einem weiteren Deal von knapp neun Milliarden Dollar zu verdanken. Dadurch konnte das Unternehmen das MGM-Archiv, darunter auch “James Bond”, auf dem eigenen Streamer teilen. Die ehemaligen Produzenten der “Bond”-Filme, Barbara Broccoli und Michael G. Wilson, haben angekündigt, ihre kreativen Rechte an Amazon und MGM Studios zu übergeben. Damit lässt über die Zukunft der beliebten Actionfilme weiter spekulieren. Durch den Rücktritt von Broccoli und Wilson kann das Franchise nämlich nun in alle Richtungen fortgesetzt werden. Also warten wir ab, welche Richtung James Bond einschlagen wird. Eins dürfte klar sein, ohne kommerziellen Erfolg dürfte Amazon die Rechte sicher wieder schnell verkaufen.

Wenn wir uns den Jahreschart der Aktie anschauen, geht es in den Tagen abwärts vom Jahreshoch 233,60 Euro Anfang Februar auf aktuell 190 Euro beim Schreiben dieser Zeilen. Es ist aber immer noch kein Grund zu verzweifeln, denn im Jahresvergleich hat die Aktie immerhin noch 12 Prozent zugelegt.