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Der Clubfonds-Ticker

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Neues vom Clubfonds: Adobe

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Unser Clubfondswert ist schon sehr lange im Geschäft, aber er geht in der Berichterstattung meistens unter, da er nicht zu den Magnificent 7 zählt. Und wenn wir uns den Kurs anschauen, dann ist das vielleicht auch ganz gut so. Denn weniger als zehn Prozent trennen den Kurs der Adobe-Aktie aktuell noch vom 52-Wochen-Tief. Das Tief kann als Unterstützungslinie dienen, sollte diese durchbrochen werden, sind aber weitere Kursverluste wahrscheinlich zu erwarten, sagt die Charttechnik.

Dabei sieht es gar nicht so schlecht aus im ersten Quartal. Das Unternehmen profitierte zuletzt von gesunkenen Betriebskosten und kaufwilligen Kunden von neuen Produkten mit künstlicher Intelligenz. Gewinn und Umsatz stiegen dabei stärker als erwartet.

Unser Wert berichtete über einen Gewinn von 1,81 Milliarden Dollar. Im Vorjahresquartal lag er noch bei 0,62 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie erreichte 5,08 Dollar und übertraf damit die Konsensschätzung mit 4,97 Dollar. Der Umsatz stieg um zehn Prozent auf 5,71 Milliarden Dollar. Die Finanzexperten erwarteten 5,66 Milliarden Dollar. So weit, so gut.

Für das zweite Quartal prognostiziert Adobe einen bereinigten Gewinn in der Spanne von 4,95 bis 5,00 Dollar je Aktie bei einem Umsatz zwischen 5,77 und 5,82 Milliarden Dollar. Dem stehen Konsensschätzungen von 5,00 Dollar und 5,8 Milliarden Dollar gegenüber. Den Ausblick für 2025 bekräftigte das Unternehmen und rechnet mit einem bereinigten Gewinn von 20,20 bis 20,50 Dollar pro Aktie sowie einen Umsatz von 23,3 bis 23,55 Milliarden Dollar. Analysten kalkulierten zuletzt mit 20,39 Dollar bzw. 23,49 Milliarden Dollar.

Adobe hat bereits seit geraumer Zeit eine cloudbasierte KI namens Firefly in die Bildbearbeitung Photoshop und das Videoschnittprogramm Premiere Pro integriert. Damit lassen sich Bilder aus Texteingaben generieren und Videoclips um schmale zwei Sekunden verlängern. Vor kurzem bekam die Web-App Zuwachs in Form eines KI-Videogenerators. Damit generiert Adobe Firefly-Videos und übersetzt Tonspuren.

Trotzdem gibt es seit einigen Monaten Bedenken, dass Adobe hinsichtlich der KI der Konkurrenz hinterher läuft und demzufolge zurückfällt. Die Softwarefirma beziffert die regelmäßigen Einnahmen aus den eigenen KI-Angeboten in den abgelaufenen drei Monaten auf 125 Millionen Dollar. Das soll sich bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres Ende November 2025 verdoppeln. Trotzdem muss man konstatieren, dass diese KI Umsätze bei einem Quartalsumsatz von rund sechs Milliarden Dollar geradezu unbedeutend sind und nicht ins Gewicht fallen.

Den größten Teil seines Umsatzes erzielt unser Clubfondswert mit seinen Abonnementsgebühren. Mit 5,48 Milliarden Dollar trugen sie zu 96 Prozent zum Konzernergebnis bei. Den Rest machen Konzernprodukte (95 Millionen Dollar; Rückgang gegenüber VJQ 20Prozent) und Dienstleistungen (136 Millionen Dollar Rückgang gegenüber VJQ 7 Prozent) aus. Dafür stiegen die Abonnementsgebühren immerhin um 11,5 Prozent.

Der CEO von Adobe Shantanu Narayen sieht das Unternehmen trotz der externen Bedenken „gut aufgestellt, um vom KI-getriebenen Wachstum der Kreativwirtschaft zu profitieren.“ In einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC erklärte Narayen weiter: „Wir integrieren KI nicht nur in unsere bestehenden Produkte und schaffen so Mehrwert, sondern es ist auch klar, dass die von uns gelieferten Innovationen neue Einnahmequellen schaffen.“

Fakt ist, die Adobe-Aktie steckt in einer kritischen Phase: Nach einer starken Erholung im Januar hat sich die Kursentwicklung zuletzt wieder abgeschwächt. Ist das nur eine kurze Verschnaufpause, oder droht ein erneuter Abwärtsschub? Wir werden sehen, wie die Entwicklung weiter geht. Die Aktie ist beim Schreiben dieser Einschätzung jedenfalls 22,29 Prozent günstiger als vor einem Jahr zu erwerben und 11,96 Prozent billiger als vor drei Jahren.

Vielleicht noch ein Trost für alle Langfristanleger und die Börsenoptimisten unter uns, langfristig ist Adobe an der Börse ein Gewinner. Adobe-Aktien haben in den vergangenen zehn Jahren per saldo +456,6 Prozent an Wert gewonnen, was einer jährlichen Performance von im Mittel +18,7 Prozent entspricht. Aus einem Investment in Höhe von 10.000 Euro wären 55.664 Euro geworden. Parallel dazu ist das Anlagerisiko als hoch einzuordnen (Verlust-Ratio: 2,70). Langfristig bleibt Adobe stark positioniert. Adobe war der große Pionier bei der Abo-Software aus der Cloud und damit Vorreiter der letzten großen Transformation am Tech-Markt. Die Entwicklungsoffensive bei der KI könnte in Zukunft erneut eine führende Position bedeuten. Das Unternehmen hat hier aber noch einiges an Arbeit vor sich.

Wir können also festhalten, unser Clubfondswert befindet sich in einer Korrekturphase, ausgelöst durch die etwas negativen Aussichten. Da die Zahlen trotzdem gut sind, sollten wir unserem Wert die Treue halten, wohl wissend, dass es durchaus weiter nach unten gehen kann.