Starbucks Corp. ist ein auf Kaffeeprodukte spezialisiertes, international tätiges US-amerikanisches Einzelhandelsunternehmen und Franchisegeber. Das Unternehmen hat seinen Hauptgeschäftssitz in Seattle im US-Bundesstaat Washington. Starbucks kauft, röstet und vertreibt Kaffeebohnen über die bekannten konzerneigenen und lizenzierten Selbstbedienungscafes (insgesamt über 30.500) in 80 Staaten (Stand: November 2021) und ist somit die größte Kaffeehauskette der Welt.
Im April 1971 eröffneten die Studienfreunde Gerald Baldwin, Gordon Bowker und Zev Siegl aus San Francisco im alten Hafen Seattle am Pike Place 1912 das Kaffee-, Tee- und Gewürzgeschäft „Starbucks Coffee, Tea and Spice.“ Den Namen wählten sie in Anlehnung an den Steuermann Starbuck aus Herman Melvilles berühmten Roman Moby Dick. Bis 1981 wurden weitere drei Filialen in Seattle eröffnet.
Zu einem regelrechten Schub in der Firmengeschichte kam es, als Howard Schultz 1982 die Leitung des Einzelhandels und die Vermarktung übernahm. Zunächst weitete er das Geschäft auf die Belieferung gehobener Restaurants und Espresso-Bars mit Kaffeebohnen aus. Der Besuch einer Verkaufsmesse in Mailand brachte ihn 1983 auf die Idee, neben dem Bohnenverkauf auch zubereiteten Kaffee zum Vor-Ort-Verzehr anzubieten. 1984 gestanden ihm die Inhaber zu, kleine Espresso-Bars in den Läden einzurichten. Das Kaffeebarkonzept erwies sich als erfolgreich, wenngleich eine weitere Expansion abgelehnt wurde, da laut Baldwins, Bowkers und Siegls die Liebhaberei immer Vorrang vor dem Geschäftlichen haben sollte. Also kündigte Schultz bei Starbuck und eröffnete 1985 mit Unterstützung seiner früheren Arbeitgeber seine eigene Kaffeebar namens Il Giornale.
Mit Hilfe von Investoren kaufte er nach einem Übernahmeangebot 1987 das Unternehmen Starbucks für 3,8 Millionen Dollar und begann mit 11 Läden und 100 Angestellten mit dessen Expansion.
Starbucks wurde 1992 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Stammaktien werden seither am NASDAQ National Market unter dem Kürzel „SBUX“ gehandelt. Mit dem Geld des Börsengangs konnte das Filialnetz ausgebaut werden; Starbucks war bald an 272 Standorten vertreten.
Im Jahr 2000, bei weltweit 3.500 Standorten, zog sich Schultz aus dem operativen Geschäft zurück und wechselte in den Aufsichtsrat.
2004/2005 geriet Starbucks’ deutscher Partner Arcandor in finanzielle Schwierigkeiten, worauf die KarstadtCoffee GmbH vom amerikanischen Mutterkonzern übernommen wurde.
Wegen zahlreicher Probleme kehrte Schultz im Januar 2008 als CEO zurück und leitete eine Sanierung und eine neue Markterschließungsstrategie ein. Im Mai 2018 übernahm unser Depotwert, der Schweizer Nestle-Konzern, für 7,15 Milliarden Dollar die weltweiten Vermarktungsrechte für Produkte wie Bohnen oder gemahlenen Kaffee des Produzenten Starbucks. Nicht davon betroffen sind fertige Getränke und der Verkauf sämtlicher Produkte in Starbucks-Cafés. Das entsprach in etwa dem 3,5-fachen des damaligen Jahresumsatzes.
Nach dem er 2018 sich wieder zurückgezogen hatte, kehrte Schultz übergangsweise 2022 als CEO zurück, um das Ruder ab März an Laxman Narasimhan zu übergeben.
Der Blick in die Bücher
Im Jahr 2023 erzielte Starbucks mit rund 36 Milliarden Dollar einen neuen Umsatzrekord. Mit einem Markenwert von rund 61,5 Milliarden Dollar landete die Coffeeshop-Kette auf dem zweiten Platz der wertvollsten Fast-Food-Marken weltweit, hinter dem absoluten Marktführer unserem Depotwert McDonald’s mit einem Markenwert von circa 191 Milliarden Dollar. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte die Kette einen Reingewinn von rund 4,1 Milliarden Dollar.
Die aktuelle Dividende für 2023 beträgt zwei Euro, was einer Rendite von 2,83 Prozent entspricht. Die Ausschüttungen haben sich in den letzten drei Jahren um 10,72 Prozent erhöht.
Die letzten Quartalszahlen von Starbucks waren sicherlich alles andere als umwerfend. Ganz konkret kam es in den ersten drei Monaten des Jahres zu einem Umsatzrückgang von gut 2 Prozent. Dieses eher kleine Minus ist aber nicht der Hauptgrund für die negative Reaktion der Investoren. Vielmehr ist gleichzeitig der Nettogewinn gegenüber dem Vergleichsquartal um 15 Prozent auf einen Betrag von 773 Millionen Dollar eingebrochen. Beide Ergebnisse sind auf einen gewissen Kundenschwund zurückzuführen.
Was sagen die Analysten?
Aktuell liegen 33 Einschätzungen auf dem Portal marktscreener vor. Jeweils sechs Einschätzungen enden mit einer Kauf bzw. Aufstockungsempfehlung. 21 Analysten sagen „halten“.
Das mittlere Kursziel wurde mit 89,65 Dollar ermittelt, wobei der Korridor am oberen bei 120 Dollar und am unteren Ende bei 77 Dollar gezogen wurde.
Der Chart der Aktie ist, wen wundert es, tiefrot. Seit Jahresbeginn hat die Aktie 18 Prozent verloren. Einen regelrechten Einbruch erlebten die Aktionäre nach den enttäuschenden Quartalszahlen. Da stürzte die Aktie auf ihr Jahrestief von 67 Euro ab. Das Jahreshoch von 100,20 Euro ist weit entfernt, auch wenn sich unser neuer Wert wieder auf aktuell über 70 Euro erholen konnte.
Fazit
Angesichts inflationsbedingter Ebbe im Geldbeutel findet so manch treuer Besucher jetzt anscheinend etwas weniger häufig den Weg zu Starbucks. Dieser Entwicklung möchte Starbucks natürlich entgegenwirken. Deshalb zielt das Unternehmen nun mit verschiedenen Taktiken wie günstigeren Angeboten, einigen neuen Produkten und einem schnelleren Service darauf ab, Kunden zurückzugewinnen. Starbucks hat in seiner Geschichte sicherlich schon herausfordernde Phasen gemeistert.
Außerdem sollten wir den weiterhin intakten Expansionskurs nicht vergessen. Alleine in den letzten zwölf Monaten (Stichtag: 31.03.2024) hat Starbucks 1.734 neue Filialen eröffnet. Das ist immerhin ein Anstieg um neun Prozent.