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Der Clubfonds-Ticker

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Neu im Clubfonds: NuBank

NuBank ist der Außenauftritt der Nu Holdings Ltd., eines Unternehmens im Bereich Onlinebanking und Fintech. Der Verwaltungssitz des Unternehmens befindet sich in Sao Paula, Brasilien, der rechtliche Sitz befindet sich auf den Cayman Islands. Das Unternehmen hat auch ein Entwicklerbüro in Berlin und ein Büro in Mexiko-Stadt.

NuBank wurde 2013 von dem kolumbianischen Banker, Ingenieur und Unternehmer David Velez, der Brasilianerin Cristina Junqueira und dem US-Amerikaner Edward Wible gegründet. Die Idee zur Gründung des Unternehmens kam Vélez, als er selbst Probleme hatte, ein Bankkonto bei einer traditionellen Bank zu eröffnen, hohe Kosten dabei hatte und von den dortigen Managern mit Misstrauen behandelt wurde. Frei nach dem Motto: Hast du Ärger mit deiner Bank, gründe deine eigene Bank 😉 . Die Bank wird auch heute noch von David Velez als Präsident geführt.

Die erste Transaktion mit einer NuBank-Karte wurde am 1. April 2014 durchgeführt. Risikokapitalgeber wie der Founders Found und Sequoia Capital zählten zu den frühen Investoren. Auch Goldman Sachs gehört zu den Investoren. Vier Jahre später wurde NuBank mit einer Bewertung von einer Milliarde US-Dollar zu einem sogenannten Unicorn (deutsch Einhorn = ein Startup-Unternehmen mit einer Bewertung von über einer Milliarde Dollar (weltweit) oder Euro (in Europa), dessen Anteile nicht an einer Börse gehandelt werden.

Im Jahr 2014 brachte die NuBank ihr erstes Finanzprodukt auf den Markt, eine internationale Mastercard-Kreditkarte, die keine Jahresgebühren erhebt und vollständig über eine mobile App verwaltet werden kann. 2017 führte es auch sein digitales Konto NuConta ein. Ende 2018 begann es, Zahlungen per Lastschrift anzubieten und Anfang 2019 begann das Fintech damit, Privatkredite mit einigen seiner digitalen Kontonutzer zu testen.

2019 expandierte NuBank nach Mexiko und 2020 nach Kolumbien. Am 8. Dezember 2021 erfolgte der Börsengang der Nu Holdings an der New York Stock Exchange, bei dem 2,6 Milliarden Dollar eingenommen wurden. Die Bewertung des Unternehmens betrug beim Börsendebüt 41,5 Milliarden Dollar. Vor und nach dem Börsengang investierte unser altbekannter Clubfondswert Berkshire Hathaway insgesamt eine Milliarde Dollar in NuBank-Aktien.

Zu den Produkten des Unternehmens gehören NuConta (ein digitales Konto), eine internationale Kreditkarte, beide ohne Gebühren, und Privatkredite. Das Unterscheidungsmerkmal des Unternehmens ist es, eine Kreditkarte anzubieten, die komplett über eine mobile App gesteuert wird. Die App ermöglicht es ihren Nutzern, Transaktionen in Echtzeit zu verfolgen, die jeweilige Kreditkarte zu sperren, eine Limit-Erhöhung zu beantragen und den Kundensupport zu kontaktieren.

Für das NuBank-Konto fallen keine Kontoführungsgebühren an, es bietet unbegrenzte Überweisungen und einen höheren Zinssatz als ein normales Sparkonto.

Nu ist eine der größten digitalen Finanzdienstleistungsplattformen der Welt und betreut über 110 Millionen Kunden in Brasilien, Kolumbien und Mexiko. Das Unternehmen hat einen Branchenwandel angeführt, in dem es Daten und proprietäre Technologien (als proprietär werden herstellerspezifische Technologien bezeichnet, deren Verwendung durch rechtliche Bestimmungen oder die Nichtverfügbarkeit des Quellcodes eingeschränkt ist) nutzt, um innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.

Seit 2022 bedient das Unternehmen den Kryptowährungsmarkt und verfügt über seine eigene Krypto-Plattform, auf welcher Bitcoin, Ether und Polygon unterstützt werden. Die Plattform ermöglicht es den Nutzern Kryptowährungen zu senden, zu empfangen und umzuwandeln.

Der Blick in die Bücher
Die NuBank hat wieder Rekordzahlen vorgelegt: 23 Prozent mehr Kunden, 56 Prozent mehr Umsatz, 67 Prozent mehr Rohertrag und in Konsequenz ein Rekordgewinn in Höhe von 553 Millionen Dollar (alle Quartalszahlen im Vorjahresvergleich). Während der Umsatz leicht unter den Erwartungen lag, konnte Nu beim Gewinn überraschen. Allerdings lag das maßgeblich an dem niedriger als erwarteten effektiven Steuersatz von 23,5 Prozent statt wie erwartet 32,9 Prozent.

Das Kundenwachstum war mit 5,2 Millionen Neukunden auch im abgelaufenen Quartal wieder beeindruckend. Mittlerweile hat NuBank die 110 Millionen Schwelle überschritten. In Brasilien kamen monatlich 1,1 Millionen Kunden neu dazu. Im ersten Quartal waren es noch monatlich 1,4 Millionen, im zweiten Quartal 1,2 Millionen Neukunden. Der Markt ist mit aktuell über 100 Millionen Kunden nahezu abgegrast, das Kundenwachstum nimmt daher ab.

Künftig gilt es deshalb, die Erträge mit den Kunden zu steigern. Dagegen ist das Wachstum in Mexiko und Kolumbien weiter intakt. In Mexiko hat die NuBank im abgelaufenen Quartal wie zuletzt 1,2 Millionen. Kunden hinzugewonnen und kommt auf 8,9 Millionen Kunden. In Kolumbien war das Wachstum mit 700.000 Neukunden sogar noch stärker. Dort kommt die NuBank auf zwei Millionen Kunden.

Bemerkenswert ist, wie effizient Nu Holding operiert. Der Average Revenue Per Active Client (ARPAC) stieg um 1 Dollar auf 11 Dollar. Ohne die Währungsschwäche in Brasilien und Mexiko läge dieser Wert auf dem Niveau des Vorquartals bei 11,2 Dollar. Dagegen sind die Kosten pro aktivem Kunden von 0,9 auf 0,8 Dollar gefallen. Der Effizienz-Score, die Cost-Income-Ratio (CiR), wurde um 360 Basispunkte auf 31,4 Prozent verbessert. Ohne die einmaligen Kosten bei Nucoin wäre dieser Wert sogar nach Angaben des Managements auf 29,2 Prozent gefallen. Das ist ziemlich einzigartig für eine Bank dieser Größenordnung. Ebenso einzigartig ist der ROE mit über 30 Prozent.

Etwas enttäuschend fiel die Zinsmarge aus, die gegenüber dem Vorquartal von 19,8 auf 18,4 Prozent sank. Das Management nannte dafür drei Gründe. Höhere Finanzierungskosten aufgrund der offensiven, hohen Einlagenzinsen in Mexiko und Kolumbien, Steigerung des Anteils von besicherten Krediten in Brasilien und Fremdwährungseffekte. Das Management geht jedoch nicht davon aus, dass die drei Gründe langfristig die Margen belasten.

Die Marktkapitalisierung beträgt 58,91 Milliarden Dollar.

Die letzte Dividendenzahlung erfolgte 2015. Mit einer weiteren Ausschüttung ist aktuell wohl nicht zu rechnen.

Was sagen die Analysten?
Auf dem Portal Marktscreener liegen 20 Einschätzungen vor, davon enden sieben mit einer Kaufempfehlung, drei mit Aufstocken und acht mit einer Halteempfehlung. Nur zwei Analysten wollen verkaufen.

Das mittlere Kursziel wurde mit 15,06 Dollar ermittelt (max. 18,90 Dollar, min. 9 Dollar). Aktuell liegt der Kurs bei 12,54 Dollar. Der Chart sieht wieder gut aus, nach einem Tief bei Vorlage der Zahlen, hat sich der Wert gedreht und geht wieder nach gen Norden.

Fazit
Wir haben mit der NuBank eine Aktie in unserem Clubfonds, die gut zum Mercosur-Abkommen passt.