
Equinor A SA ist der wichtigste Gaslieferant Europas, weltweit führend im Betrieb von Offshore-Windparks und Vorreiter, wenn es um die Energielösungen von morgen geht, zu denen auch CO2-Management und Wasserstoff zählen.
Bekannt geworden ist unser neuer Depotwert unter dem Namen Statoil (bis 2018) oder auch StatoilHydro A SA (bis 2009).
A SA bedeutet Allmennaksjeselskap (norwegisch, allgemeine Aktiengesellschaft, abgekürzt A SA) und ist die norwegische Rechtsform für Aktiengesellschaften.
Das Unternehmen entstand aus dem Zusammenschluss von Statoil und den Erdöl- und Erdgasaktivitäten von Norsk Hydro (international tätiger Aluminiumkonzern aus Oslo). 67 Prozent der Aktienanteile von Equinor werden vom norwegischen Staat gehalten. Wir erinnern uns dabei an den norwegischen Staatsfonds.
Das Unternehmen wird von Anders Opedal als CEO und Jon Erik Reinhardsen als Chairman geführt.
In den Forbes Global 2000 der weltgrößten Unternehmen belegt Equinor Platz 52 (Stand: 2023).
Das Geschäft von Equinor wird in die folgenden Geschäftsfelder untergliedert:
Upstream -Aktivitäten
Equinor ist mit 60 Prozent der Gesamterzeugung der größte Operator auf dem norwegischen Kontinentalsockel.
Zusätzlich zum norwegischen Kontinentalsockel betreibt Statoil Öl- und Erdgasfelder in Algerien, Angola, Aserbaidschan, Brasilien, Kanada, China, Iran, Libyen, Nigeria, Russland, den Vereinigten Staaten sowie in Venezuela. Statoil hat Büros, die nach Geschäftsmöglichkeiten in den Ländern Ägypten, Mexiko, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten Ausschau halten. Die Firma hat Verarbeitungsanlagen in Belgien, Dänemark, Frankreich und Deutschland.
2006 erhielt Statoil die Genehmigung, das weltgrößte Projekt zur CO2-Abscheidung- und Speicherung (CCS) umzusetzen, das in Deutschland jetzt ebenfalls vor der Umsetzung steht.
Midstream- Aktivtäten
Statoil ist an einigen Rohrleitungstransporten beteiligt, einschließlich Zeepipe, Statpipe, Europipe I und II sowie Franpipe vom norwegischen Kontinentalsockel nach Westeuropa zusätzlich zur Baku- Tiflis- Ceyhan –Pipeline in Mittelasien mit einbezogen. Die Rohrleitungen von Norwegen werden durch „Gassled“ organisiert.
Downstream Aktivitäten
Das Geschäftsfeld Downstream (Tankstellennetz) wurde 2010 als eigenständige Firma Statoil Fuel & Retail (heute: Circle K) ausgegliedert. Der Bereich Schmierstoffe wurde 2015 an das deutsche Unternehmen Fuchs Petrolclub verkauft.
Windenergie
Equinor besitzt und betreibt den 30-MW-Windpark Hywind Scotland 29 Kilometer vor Peterhead, Schottland. Equinor hält 50 Prozent der Anteile an den polnischen 1.200-MW-Offshore-Windparks Baltyk Srodkowy III und Baltyk Srodkowy II. Außerdem werden 25 Prozent der Anteile am 385-MW-Windpark Arkona vor der deutschen Küste gehalten. Equinor betreibt den Sheringham Shoal Offshore-Windpark mit 40 Prozent Beteiligung am Projekt und hält jeweils 50 % Beteiligung an den Windparks Creyke Beck A und B sowie Teesside A des in Entwicklung befindlichen Offshore- Windparks Dogger Bank bei Großbritannien.
Der Sitz des Unternehmens ist in Stavanger im Südwesten des Königreiches.
Der Blick in die Bücher
Die Bilanzzahlen wurden in der Landeswährung NOK veröffentlicht, daher zunächst der aktuelle Umrechnungssatz 1 NOK = 0,08757 Euro.
Die Umsatzerlöse betrugen für 2023 1.129.432 Millionen NOK das sind 21,21 Prozent weniger als im Vorjahr. Das operative Ergebnis betrug 375.304 Millionen NOK, das sind sogar 49,05 Prozent weniger. Und wenn wir uns das Ergebnis nach Steuern ansehen, verzeichnen wir einen Verlust von 54,57 Prozent. Die Dividende wurde allerdings von 9,14 NOK auf 13,26 NOK erhöht. Das entspricht einer Steigerung um 44,99 Prozent. Hier wird höchstwahrscheinlich der Norwegische Staatsfonds als Fürsprecher für die Erhöhung gestimmt haben. Die Dividendenrendite der Equinor A SA liegt derzeit bei 4,13 Prozent, was unter dem Branchendurchschnitt von 28,15 Prozent liegt. Aufgrund dieser Differenz wird die ausgeschüttete Dividende als “schlecht” eingestuft.
Die Mitarbeiteranzahl für 2023 wurde nicht publiziert, im Jahr 2022 waren 21.936 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 75,30 Milliarden Dollar.
Was sagen die Analysten?
Die Analysten ermitteln auf Marktscreener für Equinor einen durchschnittlichen Wert von 28,14 Dollar, wobei der untere Wert 19,69 Dollar und das obere Ziel 47,30 Dollar beträgt. Der aktuelle Kurs beträgt 22,78 Euro. Das 52-Wochen-Hoch ist mit 33,06 Euro sehr weit entfernt, eher unterschreitet der Wert das 52-Wochen-Tief von 22,60 Euro wieder.
Kein Wunder, dass der Rat mit nur drei Kaufempfehlungen und einer Aufstockungsempfehlung enden. Neunmal halten, dreimal reduzieren und wiederum neunmal verkaufen komplettieren das Bild der Analysten für die Equinoraktie.
Wenn wir uns den Chart seit Beginn des Jahres anschauen, verzeichnen wir 21,39 Prozent Verlust.
Fazit
Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Equinor Asa beträgt 6,77. Was unter dem Branchendurchschnitt von 26,3 liegt. Es gibt allerdings Hoffnung, dass Equinor sich in den nächsten Monaten wieder berappelt. Denn unser neuer Depotwert hat aktuell langfristige Gaslieferverträge mit unserem Depotwert RWE sowie Sefe abgeschlossen. Außerdem steht die Normalisierung der russisch-europäischen Beziehungen in den Sternen, so dass eine mögliche Wiederaufnahme der Gaslieferungen über Nordstream I und/oder II noch auf sich warten lässt.
Allein der Boom der Elektromobilität wird die Nachfrage nach Erdöl massiv mindern. Der Absatzmarkt für Equinor & Co. wird jedoch keineswegs von jetzt auf gleich einbrechen. Im Gegenteil! Die Anstrengungen in der Energiewende lassen den Bedarf nach fossilen Brennstoffen Schätzungen zufolge zunächst massiv steigen.
Auch will das Management um Anders Opedal den Staatskonzern zu einem führenden Produzenten beziehungsweise Anbieter von Windkraft umbauen. In den vergangenen Jahren haben die Norweger bereits unzählige Projekte angestoßen und betreiben schon heute Windparks, die genügend Strom für 1 Million Haushalte generieren. Umso erstaunlicher wirkt es, dass das Geschäft mit Erneuerbaren Energien (Renewables) lediglich 1,5 Prozent des aktuellen Umsatzes ausmacht! Hier gibt es noch enormen Nachholbedarf. Und genau das erwarten wir auch von unserem neuen NDAC-Clubfondswert.