Kommentar von Hermann Kutzer, ehem. Börsenkorrespondent für das Handelsblatt und “N-TV”
Happy Birthday 35 Jahre Dax! Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) freut sich zu Recht über ein Jubiläum, das eigentlich kein Besonderes ist. Aber: Der Deutsche Aktienindex repräsentiert nicht nur die 40 größten Börsenwerte in Deutschland, sondern ist längst einer der weltweit bekanntesten Aktienindizes. Der Dax ist eine Erfolgsgeschichte. Als wichtiger Indikator für die Stärke der deutschen Wirtschaft symbolisiert er die Wertentwicklung der größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland. Auch wenn professionelle Anlagestrategen immer wieder vor dem „Home Bias“ warnen, also (statt einer internationalen Streuung) vor einer Übergewichtung heimischer Aktien im Depot, kann ich gut nachvollziehen, wenn deutsche Privatanleger einen Schwerpunkt auf den Dax legen.
Ein breit gestreutes und langfristiges Aktiensparen zahlt sich aus – man kann dem DAI nur zustimmen. 6 bis 9 Prozent Wertsteigerung pro Jahr, trotz aller Schwankungen der Kurse! Beispiel: Wer 1988 10.000 Euro in den Dax investiert hat, kann sich heute über ein Vermögen von 160.000 Euro freuen. Das entspricht einer durchschnittlichen Rendite von rund 8 Prozent pro Jahr. Sparbücher und andere festverzinsliche Anlagen konnten da nicht mithalten. Allerdings haben immer noch vier von fünf Erwachsenen keine Aktien, Aktienfonds oder ETFs im Depot, beklagt das DAI. Wünscht sich DAI-Chefin Christine Bortenlänger: „Die Ampel-Koalition sollte deshalb ein positives Zeichen für die Aktie und den Kapitalmarkt setzen und die im Zukunftsfinanzierungsgesetz vorgestellten Initiativen, wie beispielsweise die Erhöhung des Freibetrags für die Mitarbeiterkapitalbeteiligung und die Erhöhung der vermögenswirksamen Leistungen, zügig umsetzen.“