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Kutzers Zwischenruf: Private Anleger werden Aktienmärkte weiter stützen

Kommentar von Hermann Kutzer, ehem. Börsenkorrespondent für das Handelsblatt und “N-TV”

Kutzers Zwischenruf: Private Anleger werden Aktienmärkte weiter stützen

Spätestens seit der heftigen Bärenattacke vom Wochenauftakt werden viele Anleger ins taktische Grübeln kommen: Vorsichtshalber noch schnell raus oder an schwachen Tagen Depot weiter aufstocken? Für kurz- bis mittelfristig orientierte Aktienfans ein echtes Problem. Das zeigt schon der heutige „Day after“ mit seinen richtungslosen Kurszuckungen. Und so kann es noch eine zeitlang weitergehen, zumindest entlang der Sommermonate. Damit würden die professionellen Propheten mit einer Vorhersage Recht bekommen: Die Volatilität der Kurse wird zunehmen.
 
Jedenfalls spielen die privaten Marktteilnehmer für die Börse inzwischen eine große Rolle, die traditionell unterschätzt wird. Neben direkten Anlagen sind hier auch die starke Nachfrage nach aktiven Aktienfonds und der enorme Boom bei den ETFs zu berücksichtigen. Neuen Einfluss auf das Konsum- und Anlageverhalten hat die Pandemie seit dem vergangenen Jahr ausgeübt. Privatanleger blicken laut dem neuen „Kundenseismograph“ der Consorsbank positiv auf die weitere Entwicklung der Börsen. Etwas mehr als die Hälfte erwartet einen Anstieg des Dax innerhalb der nächsten 12 Monate, 25 Prozent gehen von wenig Veränderung aus und nur ein Fünftel prognostiziert fallende Kurse. Bei den weltweiten Aktienmärkten sind die privaten Investoren noch etwas optimistischer: Hier erwarten 61 Prozent steigende oder sogar deutlich steigende Kurse.
 
Der Seismograph ist eine monatliche Blitzumfrage, für die nach dem Zufallsprinzip 5.000 Kunden eingeladen werden. Das von zwei Professoren der Universität von Süddänemark in Odense entwickelte Format gehört zu deren Forschungsschwerpunkten, in denen Einfluss von Risiko und Unsicherheit sowie psychologischen Faktoren auf Anlageentscheidungen untersucht werden. Private Haushalte haben einen großen und nicht zu unterschätzenden Anteil am Marktgeschehen und der Wirtschaftsentwicklung, heißt es auch von dieser Seite erläuternd. Dennoch werden in den Medien meist die Erwartungen von Experten aus Banken und Unternehmen diskutiert. Der Seismograph kann dagegen Erschütterungen und Ängste frühzeitig aufzeigen.
 
Zur Ergänzung möchte ich noch mein Bauchgefühl ins Spiel bringen, das sich in den vergangenen Tagen nicht spürbar verändert hat – trotz der zunehmenden Sorgen über eine mögliche vierte Pandemie-Welle, verbunden mit den Bremsgefahren für die Wirtschaft sowie der internationalen Diskussion über die steigenden Inflationsraten. Ich halte an meinen Vorschlägen fest, als privater Käufer und Verkäufer am Aktienmarkt momentan nur im kleinen Gang zu fahren. Eine höhere Liquiditätshaltung kann aktuell nicht schaden. Dazu gehört auch mein alter Dauer-Ratschlag, physisches Gold in Form kleiner Barren und Münzen zu erwerben (auch als Sparplan).