Gastkommentar von Frank Pöpsel, Geschäftsführender Chefredakteur der Münchener Finanzen Verlag GmbH
Warren Buffett sagt: “Seien Sie ängstlich, wenn die Welt gierig ist, und seien Sie gierig, wenn die Welt ängstlich ist.” 15 Gründe, warum Sie jetzt gierig sein sollten – bilden Sie sich selbst eine Meinung.
1. Seit mehr als 50 Jahren gab es – gemessen an prozentualen Verlusten in den Indizes – keinen so schlechten Start in ein Börsenjahr. Wer verkaufen will, hat also schon verkauft.
2. Nur zweimal in den vergangenen 50 Jahren gab es längere Verlustperioden. Eine Gegenreaktion ist fällig.
3. Die Stimmung der US-Börsenbriefe ist extrem bärisch – ein perfekter Kontraindikator!
4. Auch der Bulle & Bär-Indikator an der Wall Street ist extrem negativ und kippte von einem Wert von 7,7 im Februar auf 0,6. Negative Nachrichten sind eingepreist, positive Nachrichten werden als Überraschung wahrgenommen.
5. Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der S & P-500-Aktien hat sich seit Januar halbiert. Aktien sind nicht mehr teuer.
6. Der Rückgang des KGV ist stärker als nach dem Lehman-Crash. Wir haben aber keine Finanzkrise.
7. Die Bewertung von kleinen Aktien (Small Caps) hat sich sogar gedrittelt. Viele sind viel zu billig.
8. US-Fondsmanager sind extrem unterinvestiert, die Barreserven sind auf historischem Höchststand. Steigen die Indizes, müssen die Fondsmanager investieren, um nicht in der Performance zurückzubleiben.
9. Viele Top-Technologieaktien sind günstiger bewertet als Konsumaktien. Sie weisen aber ein deutlich höheres Wachstum auf.
10. Die Realzinsen nach Abzug der Inflationsrate sind weiter negativ. Negative Realzinsen sind gut für die Aktienkurse.
11. Nie kauften US-Firmen so viele eigene Aktien zurück wie aktuell. Die Gewinne je Aktie steigen dadurch.
12. Auch US-Insider (Vorstände und Aufsichtsräte) kaufen massiv eigene Aktien. Sie werden wissen, was sie tun.
13. Die Inflation wird in der zweiten Jahreshälfte zurückgehen. Die Anleiherenditen dürften ihre Höchststände erst einmal erreicht haben, gut für den Aktienmarkt.
14. Nach der Zinserhöhung im Juli will die US-Notenbank Fed erst einmal eine Pause einlegen und die Entwicklung abwarten. Die Angst vor einer zu starken Bremsung schwindet damit im Markt.
15. Börsenurgesteine wie Jens Ehrhardt halten sogar eine Erholung bis zu den alten Rekordständen für möglich. Ehrhardt hat eine ähnliche Empfehlung auch im Corona-Crash aus- gesprochen – und lag damit richtig.